(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
gehen würde, damit mir wenigstens noch der letzte Funken Würde bliebe. Es tat sich im ersten Moment nichts, dass ich glaubte, Ville wäre ohne ein einziges Wort zu verlieren gegangen, doch plötzlich spürte ich, wie sich ein sanfter und warmer Druck auf meiner linken Schulter bildete, gleichzeitig einer auf meinem rechten Oberarm. Im ersten Moment breitete sich Verwunderung in mir aus, doch als mir bewusst wurde, dass dieser Druck und diese Wärme von Handflächen gekommen waren, begann es überall in meinem Körper zu kribbeln. Ich blickte zu meiner linken Seite auf und hielt für einen Moment den Atem an. „Wie anders?“, war etwas in Villes Blick, das mich wie in einen Bann zog, als er neben mir in die Hocke gegangen war und mich forschend ansah, dabei war er mir so nahe, dass ich jede einzelne Facette seiner Iris sehen konnte. So dunkel und geheimnisvoll, in dem abgedunkelten Restaurant Licht, dass mir jede weitere Silbe nur umso schwererfiel, diese zu formulieren. „Ich kann es nicht erklären!“, dabei fühlte ich mich so verletzlich und angreifbar. Nie in meinem Leben hätte ich ihm sagen können, was ich dachte, geschweige denn fühlte, wenn er in meiner Gegenwart war, und hoffte innig, er würde es auch verstehen. Für einen kurzen Moment schwieg er, senkte dabei seinen Blick, doch als er mich wieder ansah, konnte ich ein kleines Lächeln aufblitzen sehen „Und ich dachte, ich wäre zu verschlossen und ängstlich einem anderen Menschen meine Gefühle zu offenbaren! Was mich aber noch mehr verwundert ist, dass du alles hast liegen lassen, nur um in den nächstbesten Flieger zu steigen und mich zu besuchen, dein Idol!“ Er hatte so verdammt recht, nur reichte mein Mut nicht soweit ihm zu sagen, dass sich mir der Kopf drehte, meine Beine zu Wackelpudding wurden und sich in meinem Bauch eine Armada von Schmetterlingen befanden und wie wild herumschwirrten, sobald er mich nur so ansah, wie jetzt. Dabei hätte ich meinen Arsch verwetten können, dass wenn ich in diesem Moment aufstehen müsste, den Boden unter den Füßen verlieren und einen gekonnten Abflug machen würde. „Ich bin eben ein Original!“, fiel mir nur ein, in der Hoffnung das würde ihn zum Lachen bringen und uns dieses unangenehme Gespräch vergessen lassen, doch es kam anders. Im ersten Moment sah er mich verblüfft an, im nächsten schmunzelte er, doch dann ließ er meinen Arm los, um mir keine Sekunde darauf eine Strähne aus dem Gesicht hinter mein Ohr zu fahren. „Und was für eines!“, raunte er heiser.
Ich räusperte mich „Wir sollten uns etwas zu Essen bestellen.“, konnte mir jedoch ein leichtes Erröten nicht vermeiden. Ville seufzte „Du hast recht!“, stand daraufhin auf und ließ sich in seinen Stuhl sinken, ließ mich dann allerdings nicht mehr aus den Augen. Mir war es zunächst nicht bewusst, doch während der erste Gang serviert wurde, eine schaumige Krabbensuppe mit zu feinem Schaum geschlagenen Kräutern als Toppin, ließ ich alles Bisherige was an diesem Abend geschehen war vor meinem inneren Auge Revue passieren, bis zu dem Moment, als er mir gefährlich nahekam, auch wenn mit einer respektvollen Distanz. Ich hätte mir schwören können, dass er sich an mich ran machen wollte. „Ach, wo“, dachte, ich laut, bemerkte es jedoch zu spät. Als ich mich entschuldigen wollte, sah ich, dass Ville ebenfalls in Gedanken versunken sein musste, doch sobald er mich bemerkte, dass ich ihn beobachtete entschuldigte er sich, lachte dabei verlegen „Sorry Süße, ich war gerade ganz wo anders, kommt nicht mehr vor.“ „Schon gut, mir ging es nicht anders!“, gab ich lediglich zurück. Zwischen den Gängen stellte er mir eine Frage, mit der ich um Himmels willen nicht gerechnet hatte „Du hast doch geschrieben, dass du verheiratet bist. Warum lässt dich dein Mann dann alleine hier herfliegen?“ Mir brach es fast das Herz, als er mich nach Peter fragte, dem Mann den ich über alles geliebt hatte und mich so sehr enttäuschte. „Wir ...“, versuchte ich die passenden Worte zu finden, blickte dann in Villes fragendes Gesicht und sprach es so hinaus, wie es nun einmal war, „... Lassen uns scheiden! Besser gesagt lasse ich mich von ihm scheiden, weil er mir die Schuld daran gegeben hatte, dass er keine gesunden Kinder zeugen kann und mich halb krankenhausreif geschlagen hat!“
„ Oh mein Gott Süße!“, stand ihm der Schock ins Gesicht geschrieben. Ein leiser Fluch auf Finnisch folgte, ehe dass er sich wieder
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