(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
darüber nachzudenken. Es dauerte nicht lange, bis ich in Villes Armen liegend einschlief.
Der folgende Morgen.
Ich erwachte aus einem unwirklichen Traum, der sich so real anfühlte, dass ich nicht wieder aufstehen wollte, doch die durch die halb geöffneten Jalousien dringenden Sonnenstrahlen sagten etwas anderes. Die angenehme Wärme seines Körpers, der an meinem Rücken angeschmiegt war, ließ mich erleichtert aufatmen. Es war kein Traum! Langsam löste ich mich von Ville, der noch immer gleichmäßig und leise im Schlaf atmete, nur um mich zu ihm herumzudrehen, damit ich ihn ansehen konnte. Er sah so unschuldig und so jugendlich aus, trotz seiner 37 Jahre, dass ich es mir nicht nehmen ließ, mit meinen Fingerspitzen seine Wange zu berühren. Er fühlte sich so warm an, dass in mir das Hochgefühl dieser Nacht wieder hochkam. Er hatte meine Erwartungen mehr als übertroffen, doch leider hieß es nun für mich aufzustehen und mich fertigzumachen, damit ich meinen Rückflug nicht verpasste. Auf leisen Sohlen schlich ich mich ins Bad, wo ich mich erst einmal für den langen Tag der auf mich wartete, fertig machte. Ich putzte mir die Zähne, frisierte mir die Haare zu einem strammen Zopf und schlüpfte in meine bequemsten Hosen. Gerade, als ich mit meiner Kosmetiktasche aus dem Bad heraus kam, um diese wegzupacken, stand plötzlich mein nächtlicher Gast mit nichts weiter als seinen engen schwarzen Jeans vor mir. Ich zuckte kurz erschrocken zurück, doch fing ich mich schnell wieder. „Guten Morgen, ich hoffe, du hast gut geschlafen!“, grinste mich der charismatische Sänger mit noch vom Schlaf etwas zerzaustem Haar an, legte seine Hand vorsichtig an meine Wange, küsste meine Stirn und fügte noch hinzu: „Sie war, hoffe ich, nicht zu kurz!“ Oh doch und wie kurz sie war. „Guten Morgen! Sie war zwar nicht lange genug, aber dafür ...“, musterte ich ihn und schmunzelte in mich hinein „Das brauche ich dir wohl nicht zu erklären!“ Kaum dass ich das ausgesprochen hatte, zog er mich an sich heran und raunte in mein Ohr „Wenn du mich so ansiehst, könnte ich schon wieder!“ „Leider muss ich in einer Stunde los!“, erwiderte ich mit einem leisen aber betont traurigen Seufzen. Ville löste sich langsam wieder von mir, packte mich an den Schultern und sah mich sehnsüchtig an, als würde es ihm das Herz brechen mich gehen zu lassen. Doch musste ich noch vieles klären. „Schade, dass du nicht bleib en kannst! Du hast sicher vieles zu klären!“ Ich nickte traurig: „So ist es!“ Ja ich musste noch vieles klären. Vor allem musste ich meinem Arbeitgeber erklären, warum ich nicht zur Arbeit erschienen war. Eine Abmahnung würde ich bekommen, das war sicher. „Aber du wirst wieder zu Anne zurückkehren und so tun, als wäre nichts gewesen, oder irre ich mich da?“, spannte sich jeder Muskel meines Körpers vor Nervosität an, kaum dass ich ihm diese für mein seelisches Wohl wichtige Frage stellte. In den ersten Sekunden starrte er mich nur an, wobei seine wunderschönen grünen Augen zu schimmern anfingen. Ich kannte diese Art von Blicken. Entweder zeugten diese von Verletzbarkeit, oder er wollte lügen. Wie ich diese Haltung doch nur hasste, wenn Peter das tat. Ville hingegen war, so glaubte ich, nicht der Typ der log. Er ließ meine Schultern los, fuhr sich mit beiden Händen übers Haar, während er seinen Kopf in den Nacken legte. „Susanna ...“, begann er dann zu reden, senkte seinen Kopf wieder und sah mich forschend an, ehe dass er tief durchatmete, „Es ist nicht so einfach! Anne würde es bereits schon bemerken, wenn ich nur Hallo sagen würde!“ Fragenden Blickes neigte ich meinen Kopf zur Seite und runzelte die Stirn „Du wirst es ihr also beichten?“ Er deutete mit einem voreingenommenen schiefen Grinsen an, dass er keine andere Wahl hätte „Besser ist das!“ Ich kämpfte mit meinen Tränen. „Dann heißt es tatsächlich, lebe wohl zu sagen?“, fragte ich ihn mit erstickter Stimme, doch er schüttelte seinen Kopf, nahm mich wieder in den Arm und beruhigte mich, „Nein, niemals werde ich, lebe wohl zu dir sagen liebste Susanna!“ „Wenn du es Anne sagst, dann wird sie dir das nie verzeihen und mich aus guten Gründen aus deinem Leben verbannen!“, wusste ich, dass wenn er bei Anne bleiben wollte, für mich kein Platz mehr in seiner Welt gab und das wusste er auch. „Nicht wenn ich sie verlasse!“, brachte er plötzlich etwas hervor, was meine Vorstellungskraft sprengte.
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