(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
wollte es mir nicht gelingen. „Sei nicht traurig!“, zuckte ich erschrocken zusammen, als ich die liebliche Stimme eines kleinen Mädchens hinter mir hörte. Erst glaubte ich zu halluzinieren, wie damals in meiner Wohnung, als ich mich selbst als Kind gesehen hatte, doch als ich in die Richtung blickte, aus welcher die Stimme gekommen war, atmete ich erleichtert durch. „Was hast du gesagt?“, sah ich nun das dunkelhäutige Mädchen mit den schwarzen Locken lächelnd an. „Du sollst nicht traurig sein!“, sagte sie wieder und klang so zuversichtlich in ihrer Unschuld, dass es mich rührte. Das kleine Mädchen, zupfte verlegen an dem Rock ihres sonnenblumengelben Kleidchens herum und sah zu einer der geschlossenen Toiletten. Auch ich sah hin, dann sah ich wieder zu dem kleinen Mädchen und fragte es liebevoll „Wartest du auf deine Mama?“ Nie nickte mit einem Grinsen. Sie hatte eine kleine Zahnlücke zwischen ihren oberen Schneidezähnen, welche das Mädchen noch süßer aussehen ließ. Irgendwie hatte das kleine Mädchen es geschafft meine Trauer in Freude umzuwandeln, dass ich ihr dankend zunickte „Deine Mama kann stolz auf dich sein!“ Mit diesen Worten war das Gespräch für mich beendet, doch noch, ehe ich zu der Toilette heraus gehen konnte, gab mir das Mädchen eine Botschaft mit, die mir zu denken geben sollte „Mama sagt immer, Gott hat für alle seine Kinder einen Plan!“ „Ja, das hat er wohl!“, erwiderte ich mit einem darauffolgenden Nicken. Dieses Mädchen war sehr klug für sein Alter, dachte ich und befand mich wieder in der Abfertigungshalle. Direkt gegenüber der Damentoilette hatte sich eine Apotheke befunden, in deren Schaufenster unter anderem Schwangerschaftstests ausgestellt waren. „Wenn das nicht ein Wink des Schicksals ist!“, seufzte ich ergeben und lief geradewegs auf die Apotheke zu, welche eher an einen Kiosk erinnerte. „Ich bräuchte einen Schwangerschaftstest bitte!“, versuchte ich nicht zu laut zu sprechen, worauf der Apotheker mir eine Auswahl diverser Tests auf den Tresen, wie einen Fächer auslegte „Suchen sie sich einen aus!“ Der erste Test war mit digitaler Anzeige, auf welcher man sogar die Schwangerschaftswoche sehen konnte, während der zweite Test, nur aus einem dünnen Pappstreifen bestanden hatte. Der dritte Test war eher ansprechend, doch dieser erinnerte mich zu sehr an die vielen Tests, welche ich vor meinen Fehlgeburten angewendet hatte. Ich entschied mich für den vierten Test, welcher wie ein Filzstift aussah und bezahlte diesen.
Ich hatte noch über zwei Stunden Zeit, ehe mein Flug nach Helsinki gehen sollte, weshalb ich mich entschloss, einen Kaffee trinken zu gehen. Mit dem Kaffee to go in der einen und meinen Koffer mit der anderen Hand hinter mir her ziehend, schlenderte ich auf die Gepäckabgabe zu. Vor mir waren noch einige Fluggäste gestanden, die ebenfalls nach Helsinki reisen wollten und da sah ich ihn stehen, in seinem schicken Anzug. Ich verschluckte mich glatt an meinem Kaffee, als sich Sam, welcher eben sein Gepäck abgegeben hatte, in meine Richtung herumdrehte. So schnell konnten die anderen Fluggäste nicht sehen, hatte ich mich geduckt und hoffte innig, dass dieses verdammte Arschloch mich nicht sehen würde. „Er ist weg!“, hörte ich plötzlich die freundliche Stimme einer junger Frau, die hinter mir gestanden hatte. „Em, danke!“, richtete ich mich beschämt wieder auf, doch die brünette Frau, welche eine unglaublich elegante sandfarbene Anzughose, mit weißer Bluse getragen hatte, lächelte sanft. „Schon gut, ich habe auch öfters mit unschönen Bekanntschaften zu tun!“, zwinkerte sie mir zu. „Das ist schön!“, sagte ich unbedacht und entschuldigte mich rasch, „Ich meine, dass ich nicht alleine da stehe!“ Sie lachte nur und stellte sich mir vor „Mein Name ist Sandra!“ „Susanna!“, reichte ich ihr die Hand. Eine ältere Dame räusperte sich, welche hinter Sandra gestanden hatte. Erst sah ich sie verwirrt an, doch dann war mir aufgefallen, dass ich schon an der Reihe war und huschte vor an die Gepäckabgabe. Die Dame am Schalter bat mich gleich zu meinem Terminal zu gehen, doch sah ich mich noch einmal zu Sandra um. Sie war weg. Irgendwie war sie mir bekannt vorgekommen, doch woher? Mir viel es einfach nicht ein. Jetzt tat auch noch der Kaffee seinen Teil bei und so schnell ich konnte, lief ich in meinem Terminal auf die Damentoilette zu, den Schwangerschaftstest bereithaltend.
Nachdem
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