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Kein Schatten ohne Licht

Kein Schatten ohne Licht

Titel: Kein Schatten ohne Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Guenter
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entgegen.
    Melica verletzte sich nicht, doch wütend war sie trotzdem. Finster starrte sie ihn an. Sagen tat sie nichts – jedoch nicht, weil er es ihr verboten hatte. Sondern schlicht und ergreifend aus dem einfachen Grund, dass Zane ihre Aufmerksamkeit gar nicht verdient hatte.
    „ Ich weiß ja, dass du Zane ganz großartig und so findest, aber das bedeutet wirklich nicht, dass du ihn auf Knien anbeten musst.“
    „ Danke, Mama. Ich weiß.“ Nur mit größter Mühe konnte sich Melica davon abhalten, irgendjemandem das Gesicht zu zerkratzen. Entweder Zane oder ihrer Mutter, vorzugsweise natürlich beiden. Doch selbst sie besaß genug Anstand, um es nicht zu tun. Zumindest nicht hier, nur wenige Meter von dem Ort entfernt, an dem viele Unschuldige zu Tode verängstigt auf ihr Ende warteten.
    Melica versuchte sich aufzurappeln, doch kaum hatte sie ihren Fuß auf den Boden gestemmt, holte Zane erneut aus und warf sie zu Boden.
    „ Ich weiß nicht, was du damit bezweckst, Zane, aber könntest du vielleicht bitte damit aufhören?“ Nach Jane war nun auch Isak neben ihnen aufgetaucht, etwa zwanzig Männer und Frauen im Schlepptau.
    „ Sie soll liegen bleiben. Diana könnte sie sehen.“ Jetzt war Melica also nicht mehr als eine „sie“. Gut zu wissen. Aber wenigstens hatte sich Zane einen guten Grund ausgedacht, warum er sie gestoßen hatte. Auch wenn sich Melica fast sicher war, dass es sich bei seinen Worten nur um eine Ausrede handelte.
    „ Nachdem wir uns nun alle gemütlich hier versammelt haben, möchte ich eure Spannung nicht länger auf die Spitze treiben“, sagte Zane und Melica setzte sich etwas auf. „Der Plan, den ich euch vorstellen werde, ist gut und der einzige, mit dem ihr gewinnen könnt. Denkt gar nicht einmal daran, in irgendeiner Form zu widersprechen. Jeder einzelne Schritt ist perfekt und idiotensicher. Befolgt sie und ihr werdet siegen. Macht einen Fehler und ihr werdet sterben. Mir ist es gleich.“ Zane machte eine kurze Pause, sah einen jeden von ihnen kurz intensiv an. „Gut. Lasst uns beginnen. Ich bin schon einige Stunden länger hier als ihr es seid und habe einiges in Erfahrung bringen können. Zu allererst lässt sich sagen, dass die Situation durchaus kritischer sein könnte. Seit Diana ihre Forderung gestellt hat, sind neun Stunden vergangen. Das heißt, uns bleiben ganze sechs Stunden, bevor sie plant, die erste Geisel zu ermorden. So viel Zeit werden wir nicht brauchen, was bedeutet, dass wir durchaus die Ruhe bewahren können. Entspannt euch. Adrenalin ist gut und schön, doch vollständige Kontrolle ist besser. Wenn also jemand von euch denkt, der Situation nicht gewachsen zu sein, sollte derjenige jetzt gehen.“
    „ Würde irgendjemand von uns so denken, wäre er jetzt nicht hier“, beschwerte sich Jane lautstark. „Kannst du dich nicht ein wenig beeilen? Ich habe keine Lust mehr auf das Drama hier und will endlich schlafen!“
    Wenn Zane wütend war, dann ließ er es sich nicht anmerken. Stattdessen musterte er Jane. Lange. „Du hast recht“, verkündete er schließlich und löste damit bei jedem Anwesenden einen halben Herzinfarkt aus. „In Ordnung. Wie ihr wissen solltet, besteht diese Synagoge aus vier verschiedenen Teilen. Sie alle sind unterirdisch miteinander verbunden, alle Gänge laufen zusammen und münden in dem weißen Gebäude, das ihr dort vorne sehen könnt. Diana hat ihre Geiseln nicht an einem Ort platziert. Stattdessen befindet sich in jedem dieser Gebäude eine kleinere Personengruppe, die jeweils von drei bis vier von Dianas Anhängern bewacht werden. Wenn ihr alle befreien wollt, müsst ihr demnach alle gleichzeitig agieren, sodass Diana keinerlei Möglichkeit bekommt, sich auf euren Angriff einzustellen. Nun ist es so, dass die Bewacher in Funkkontakt zueinanderstehen. Die Chance, dass es euch gelingt, alle Wachen auszuschalten, bevor auch nur einer von ihnen die Möglichkeit bekommt, Hilfe anzufordern, ist gleich null. Demzufolge sind die Funkgeräte euer größtes Problem. Euch bleibt nichts anderes übrig, als diese funktionsunfähig zu machen und ich gehe stark davon aus, dass niemand von euch irgendwelche Erfahrungen mit Elektronischer Kampfführung hat. Demnach bleibt-“
    Ein Räuspern riss Zane aus seiner Rede. Er hielt inne und richtete wie jeder andere seinen Blick auf den kahlköpfigen Mann mit Vollbart, der etwas abseits von ihnen stand.
    „ Ich hoffe doch sehr, dass du einen guten Grund hast, mich zu unterbrechen.“
    „ Ich.

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