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Kein Schatten ohne Licht

Kein Schatten ohne Licht

Titel: Kein Schatten ohne Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Guenter
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Ja. Du liegst falsch. Ich war jahrelang Flottillenadmiral bei der Marineinfanterie. Mit EloKa kenne ich mich bestens aus.“
    „ Tatsächlich?“ Wenn es Melica interessiert hätte, würde sie darauf wetten, dass die Aussage des bärtigen Mannes Zane völlig aus dem Konzept brachte. „Interessant“, murmelte er nach einigen Sekunden des Schweigens, bevor er den Schattenkrieger offen musterte. „Kennst du dich auch mit PMR-Geräten aus oder beschränkt sich dein angebliches Wissen auf den Marineeinsatz?“
    „ PMR-Geräte sind mein Spezialgebiet.“
    „ Wie sieht es mit DMR446-Geräten aus?“
    „ DM-was?“ Verwirrt schüttelte der Schattenkrieger den Kopf. „Die müssen nach meiner Zeit erfunden worden sein.“
    Als hätte Zane genau das gehört, was er hatte hören wollen, erklärte er gönnerhaft: „Wie ihr seht, seid ihr ohne meine Hilfe vollkommen machtlos. Ein Glück, dass ich ein so selbstloses und gutherziges Wesen bin und euch meine Fähigkeiten zur Verfügung stelle. Ich werde das Funknetz für euch stören. Mehr werde ich jedoch nicht tun.“
    „ Woher werden wir wissen, wann du das Netz abgestellt hast?“, fragte eine kräftige Frau mit hellbraunen Haaren.
    „ Ich werde nicht länger als fünf Minuten brauchen. Ihr werdet euch darauf verlassen müssen. Ein jeder von euch wird einige Minuten brauchen, um unauffällig in das Haus zu gelangen, in dem er die Geiseln befreien will, sodass es, sollten wir gleichzeitig mit unserer Arbeit beginnen, zu keinerlei Schwierigkeiten kommen sollte. Es gibt vier Gebäude, die alle jeweils unterschiedlich bewacht werden. Ich werde euch in Gruppen einteilen. Die erste besteht aus“, Zane stockte und deutete scheinbar unüberlegt auf vier Personen, die inmitten ihrer Gruppe standen. „Euch. Die Rothaarige von euch sieht so aus, als hätte sie genug Verstand, um sich nicht sofort umbringen zu lassen. Ihr werdet das Gebäude dort links nehmen. Die nächste Gruppe besteht aus der großen Blonden dort, dem Mann mit der Narbe als Nase, dem kleinen Muskelhaufen daneben und aus Melica.“ Als sie ihren Namen hörte, schrak Melica leicht zusammen, fing sich jedoch schnell wieder und beäugte ihre Kameraden misstrauisch. Zu ihrer Beruhigung sahen sie alle recht kampferprobt aus.
    „ Ich will auch in diese Gruppe!“, platzte es da aus Tizian heraus und er schob sich etwas vorwärts, sodass ihn ein jeder gut im Blick hatte. „Melica braucht jemanden, der auf sie aufpasst.“
    „ Das will ich nicht bestreiten, doch wird dieser jemand nicht du sein“, erklärte Zane. „Für dich Barkley habe ich andere Pläne. Du bist von den Schattenkriegern derjenige mit der größten Kampferfahrung. Das heißt, dass ich dich zusammen mit Jane und Isak in das Hauptgebäude schicken werde. Ihr seid die einzigen, die es mit Diana aufnehmen können.“
    Niemand protestierte. Warum auch? Wie immer hatte Zane nur das ausgesprochen, was ein jeder von ihnen dachte. „Ihr drei werdet die letzte Gruppe bilden und das kleinste Gebäude einnehmen.“ Zane klatschte in die Hände und ein schiefes Lächeln überzog seine schmalen Lippen. „Ich habe zwar meine Zweifel, dass alles zu euer Zufriedenheit verlaufen wird, aber wenn es zu Problemen kommt, dann liegt dieses ganz allein an euch und nicht an diesem Plan. Warum steht ihr eigentlich noch immer hier? Ich habe euch alles gegeben, was ihr zum Siegen braucht. Macht euch endlich ans Werk!“
    Wer könnte solch aufmunternden Worten schon widerstehen? Wie durch Zauberhand gesteuert trabte Melica auf die drei Dämonen zu, die Zane ihr zugeteilt hatte. Mit einem Mal war ihr Kopf wie leergefegt. Dass ihr die blonde Frau ein trauriges Lächeln schenkte, nahm sie nur verschwommen wahr und auch dass ihr irgendjemand den Rücken tätschelte war für sie mehr Traum als Realität.
    „ Wir schaffen das schon.“ Melica wusste nicht, wessen Worte es waren, die dort wie ein ewiges Mantra durch ihre Gedanken stoben, doch auf ihrem Weg zu dem ihr zugeteilten Gebäude gaben sie ihr all die Kraft, die sie brauchte.
    Und dann, ganz plötzlich, waren sie da, angekommen. Seltsam eigentlich, dass sie ganz offen über die Straßen wandeln konnten, ohne dass sich irgendjemand daran störte. Überhaupt schien das gesamte Gebiet wie ausgestorben zu sein. War das üblich für solche Geiselnahmen? Melica hatte keine Ahnung, doch sie dachte in diesem Moment nicht einmal daran, auch nur irgendetwas infrage zu stellen.
    „ Habt ihr Angst?“, fragte sie leise, während

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