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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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du erst heut morgen da?«
    Â»Schuld war nur der Bossa Nova«, sangen wir beide einträchtig. Krumm und schief, aber voller Gefühl, mit Tränen in den Augen.
    Den Rest der Fahrt absolvierten wir schweigend.

Freunde
    In meiner gesamten Karriere als Detektiv war ich nach der erfolgreichen Lösung eines Falles noch nie so deprimiert gewesen. Der Unfall am Teich passte zu meiner momentanen Glückssträhne. Nicht dass es um Marc Kaiser schade gewesen wäre. Der Hass hatte ihn zum Monster mutieren lassen. Aber es wäre sicherlich eine härtere Strafe für ihn gewesen, sein Leben lang in einer Gefängniszelle auf und ab zu schreiten und trüben Gedanken nachzuhängen. Aber wie Sokrates schon sagte: Es ist, wie es ist.
    Wir kletterten aus dem Auto und stiefelten ins Haus.
    Â»Wer bezahlt uns eigentlich?«, wollte Gurkennase wissen.
    Â»Ist doch latte. Mit Lunas Vorschuss kann ich deine Dienste schon bezahlen. Also halt den Ball flach.«
    Â»War doch nur eine Frage«, schmollte Peter. »Mensch, Dieter. Ich bin auch völlig durch den Wind, aber das Leben geht …« Er blickte mich fragend an. Als ich schwieg, fuhr er fort: »Na, es geht irgendwohin. Das Leben. Genau, weiter geht es. Sagt man doch so. Heute Abend sollten wir uns so richtig zuschütten. Das vertreibt die blöden Gedanken an den ganzen Scheiß, der uns passiert ist.«
    Da hatte er nicht ganz unrecht. Zumindest für ein paar Stunden den Gefühlsmorast, den ich in den letzten Tagen durchwatet hatte, vergessen. Ändern würde es zwar nichts, aber ich hegte die Hoffnung eines jeden Trinkers, dass sich die Welt nach einigen Promillestürmen bereinigen und die Sonne auch wieder für mich scheinen würde.
    Â»Gebongt. Aber zuerst muss ich Reichert informieren.«
    Ich hatte den Supersheriff sofort an der Strippe und berichtete haarklein, wie ich auf Marc Kaiser als Täter gekommen war.
    Â»Und beeilen Sie sich mit der Festnahme, Herr Reichert, der Bursche ist gefährlich.«
    Nachdem Ludger sich für seine Verhältnisse überschwänglich bedankt hatte, legten wir auf.
    Â»Eine Frage hätte ich noch«, sagte Grabowski.
    Â»Schieß los.«
    Â»Als wir gestern die Fotos von Lunas Auftritt durchgeguckt haben, hast du gesagt, dass ich dir entscheidend geholfen hätte, als ich mit dem Finger auf die Theke gezeigt habe. Wenn ich mich nicht irre, hast du mich sogar als genial bezeichnet.«
    Â»â€™tschuldigung, war mir so rausgerutscht.«
    Â»Witzig. Also, Butter bei die Fische: Was hat mein Hinweis, wo man einen RWE -Wimpel hinstellen kann, mit der Lösung des Falls zu tun?«
    Â»Nichts.« Ich ließ ihn noch ein wenig zappeln.
    Â»Hä?«
    Â»Spaß beiseite. Der Wimpel-Standort war mir völlig schnuppe, aber über deinem dreckigen Fingernagel war der Spiegel zu sehen, und in diesem Spiegel habe ich Marc Kaiser erkannt. Und da ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen. Es war keiner der Gäste und auch nicht der Wirt, sondern Marc, der Luna auf dem Gewissen hatte.«
    Â»Hammer!«
    Â»Danke für die Blumen.«
    Ich winkte Gurkennase zu mir und zog ihn in die Küche: »Jetzt müssen wir das Chaos hier beseitigen.« Mit finsterem Blick betrachtete ich den Lebensmittelfriedhof. Die Speisedüfte, die sich mittlerweile im ganzen Haus verbreitet hatten, drückten irgendwie aufs Gemüt.
    Mir kam eine Idee.
    Â»Steinmann«, meldete sich der Dülmener Landwirt mit dem größten Schweinebestand.
    Â»Dieter Nannen hier, wie is?«
    Â»Muss«, brummte der wortkarge Bauer.
    Â»Herr Steinmann, bei mir haben sich einige Essensreste angesammelt. Könnten Sie die vielleicht für Ihre Tiere gebrauchen? Natürlich gratis, nur abholen müssten Sie den Festschmaus.«
    Schweigen.
    Â»Hallo? Sind Sie noch dran?«
    Â»Du hast Mut, Junge. Lässt deine Braut sitzen und tust, als wäre nichts geschehen. Eine ganz miese Nummer.«
    Â»Karin hat die Hochzeit abgesagt, weil ich meinen Beruf nicht aufgeben möchte. Aber eigentlich ist das unsere Privatangelegenheit.«
    Â»Du bist der größte Ganove, den Buldern seit dem Tollen Bomberg gesehen hat.« Steinmann war nicht mehr zu halten. »Karin ist nicht gerade meine beste Freundin, aber so einen Verbrecher wie dich hat sie nicht verdient. Weiß Gott nicht. Das ist ein Skandal. Ganz Buldern hat sich auf die Hochzeit gefreut, und dann so etwas. Pfui

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