(Kein) Sex mit dem Ex
Lächeln eines Sünders. âDas wird dich einiges kosten.â
âJemand observiert die Karateschuleâ, verkündete Lee später am Abend, nachdem er durch die Küchentür hereingeschlüpft war.
âVon wo?â, fragte Jake, der dabei blitzschnell zu Jianne hinüberschaute. Sie neigte dazu, sich Sorgen zu machen wegen Lees nächtlicher Wanderungen. Jake verspürte die verstörende Neigung, es ihr gleichzutun, auch wenn es ihm besser gelang, es vor dem Jungen zu verbergen.
âVon dem Bürogebäude auf der gegenüberliegenden StraÃenseite. Fünfter Stock, zweites Fenster von rechts.â
âEs könnte einfach jemand sein, der länger arbeitetâ, wandte Jake ein, doch der Junge schüttelte sofort den Kopf.
âNein.â
Beinahe eine Woche war vergangen seit ihrer Begegnung mit Zhi Fu bei dem Wohltätigkeitsball. Die neue Küche war eingebaut worden, und ein paar Sofas und ein Seidenteppich zierten den Wohnraum, der sich daran anschloss. Jacobs Nächte mit Jianne bestanden noch immer aus einem Feuerwerk der Leidenschaft. Mahlzeiten einzunehmen, die sie und Lee zubereitet hatten, erfüllte ihn mit stiller Freude. Er wollte kein Haus voller Leute, die nach seiner Aufmerksamkeit verlangten â das hatte er bereits gehabt und mit Mühe und Not überlebt â, aber das hier, das konnte er verkraften. Die Ordnung, die sie in sein Leben brachte. Das leise Vergnügen, das er daraus zog.
âSind die Fensterläden oben geschlossen?â, fragte er Jianne, doch die schien ihn gar nicht zu hören. âJi? Alles in Ordnung?â
âJa.â Sie nickte und bemühte sich um ein Lächeln, das jedoch nicht ihre Augen erreichte. âDie Fensterläden sind geöffnet, genauso wie die Fenster selbst. Es war so heià da oben heute Nachmittag. Ich wollte eine kühle Brise hereinlassen.â
âEs gab eine Brise?â, erwiderte er und hob eine Augenbraue. Unten hatte er nichts davon gespürt. Es war einer dieser stillen, schwülen Tage gewesen, die die Stimmung strapazierten und den Körper lähmten.
âNun, nein, du hast recht.â Diesmal wirkte ihr Lächeln ein bisschen echter. âWas sollen wir tun?â, sagte sie als Nächstes. âHinsichtlich des Beobachters.â
âDas hängt davon ab, was wir ihn sehen lassen wollen.â
Lee ging an diesem Abend früh zu Bett. Der Junge schlief selten länger als ein paar Stunden am Stück, was seinem bisherigen Leben auf der StraÃe geschuldet war und wogegen man nichts tun konnte. Jake vermutete, dass Lee versuchen würde, in der kommenden Nacht seinen Verdacht zu bestätigen. Er beschloss, Jianne davon nichts mitzuteilen.
âMeinst du, es ist Zhi Fu?â, fragte sie bekümmert, als sie hinaufgingen.
âWeià nicht.â Mittlerweile war es ihm egal. Als sie die Hand ausstreckte, um den Schalter zu betätigen, der die Fensterläden schloss, sagte er: âNicht.â
Ãberrascht starrte sie ihn an.
Jake begegnete ihrem Blick mit einem Lächeln. âFalls es Zhi Fu ist, der uns von dort drüben beobachtet, jetzt in diesem Moment ⦠Was soll er sehen?â
âDass ich niemals die Seine sein werde.â
Drüben beim Bett lag eine Fernbedienung für die neuen Fensterläden. Jake griff danach, ging auf Jianne zu und streckte sie ihr entgegen. âNimm sieâ, murmelte er.
Sie tat wie geheiÃen, worauf Jake mit der Hand über ihren nackten Arm nach oben strich, bis er den Träger ihres hübschen Sommertops erreichte. Er schob den Zeigefinger darunter und begann, den Träger langsam über ihre Schulter zu streifen.
âNeinâ, wisperte sie nervös. âEr wird uns sehen.â
âDann schlieà die Fensterläden.â
Jianne gab einen leisen, erstickten Protestlaut von sich, lieà sich gegen Jake sinken und neigte den Kopf so zur Seite, dass er leichten Zugang zu ihren Lippen hatte. Die Einladung nahm er sofort an und küsste sie hungrig. Jianne erwiderte den Kuss mit einer Leidenschaft, die der seinen in nichts nachstand und seine Kontrolle auf eine harte Probe stellte. Sie drückte den Knopf der Fernbedienung, die sie danach achtlos auf einen Stuhl fallen lieÃ. Langsam begannen sich die Fensterläden zu schlieÃen.
Jianne drehte sich zu Jake um, schob die Hände unter den Saum seines T-Shirts, streifte es über seinen Kopf und
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