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Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Titel: Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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wird.
    Shauna öffnete mir mit dem Summer die Tür. Linda war noch nicht von ihrem Empfang zurück. Mark schlief. Ich schlich auf Zehenspitzen in sein Zimmer und küsste ihn auf die Stirn. Mark war noch immer auf dem Pokémon-Trip, und das sah man. Er hatte Pikachu-Bettwäsche und hielt eine Schiggy-Puppe im Arm. Die Leute äußern sich kritisch über diese Mode, mich jedoch erinnert sie an meine Kindheits-Manie in Bezug auf Batman und Captain America. Ich betrachtete ihn noch ein paar Sekunden lang. Es mag zwar ein Klischee sein, trotzdem finde ich, dass es tatsächlich immer wieder die kleinen Dinge im Leben sind.
    Shauna wartete in der Tür. Als wir wieder ins Wohnzimmer gingen, fragte ich: »Was dagegen, wenn ich mir einen Drink einschenke?«
    Shauna zuckte die Achseln. »Bedien dich.«
    Ich goss mir zwei Fingerbreit Bourbon ins Glas. »Nimmst du auch einen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Wir setzten uns aufs Sofa. »Wann kommt Linda nach Hause?«
    »Keine Ahnung«, sagte Shauna langsam. Die Art, wie sie das sagte, gefiel mir ganz und gar nicht.
    »Mist«, sagte ich.
    »Das geht vorbei, Beck. Ich liebe Linda, das weißt du.«
    »Mist«, sagte ich noch einmal.
    Letztes Jahr hatten Linda und Shauna sich für zwei Monate getrennt. Das war nicht gut gewesen, besonders für Mark nicht.
    »Ich zieh nicht aus oder so was«, beschwichtigte Shauna.
    »Verrätst du mir, was dann los ist?«
    »Das Gleiche wie immer. Ich habe diesen glamourösen, hoch bezahlten Job. Ich bin die ganze Zeit von schönen und interessanten Menschen umgeben. Das ist alles nicht neu, oder? Das kennen wir schon. Auf jeden Fall meint Linda plötzlich, ich würde anderen hinterherschauen.«
    »Tust du auch«, sagte ich.
    »Ja, natürlich, aber das kennen wir auch schon, oder?«
    Ich antwortete nicht.
    »Am Ende lande ich immer wieder zu Hause bei Linda.«
    »Und du machst auch nie irgendwelche Umwege?«
    »Selbst wenn, spielt das keine Rolle. Das weißt du doch. Im Käfig gefällt’s mir nicht. Ich brauch das Rampenlicht.«
    »Hübscher Metaphernmix«, sagte ich.
    »Aber wenigstens reimt sich’s.«
    Schweigend trank ich einen Schluck.
    »Beck?«
    »Ja?«
    »Du bist dran.«
    »Was meinst du damit?«
    Sie sah mich eindringlich an und wartete.
    Ich dachte an die letzten Worte der E-Mail: Kein Sterbenswort. Wenn die Nachricht wirklich von Elizabeth war - ich hatte immer noch Schwierigkeiten, diesen Gedanken zu formulieren -, dann wusste sie, dass ich Shauna davon erzählen würde. Linda vielleicht nicht. Aber Shauna? Ich erzähle ihr alles. Das musste sie einkalkuliert haben.
    »Es wäre möglich«, sagte ich, »dass Elizabeth noch lebt.«
    Shauna verzog keine Miene. »Sie ist mit Elvis durchgebrannt, stimmt’s?« Als sie mein Gesicht sah, wurde sie ernst und sagte: »Erzähl.«
    Das tat ich. Ich erzählte ihr von der E-Mail. Ich erzählte von der Street-Cam. Und ich erzählte ihr, dass ich Elizabeth auf dem Computermonitor gesehen hatte. Shauna sah mich die ganze Zeit an. Sie nickte weder, noch unterbrach sie mich. Als ich fertig war, holte sie behutsam eine Zigarette aus der Schachtel und steckte sie sich in den Mund. Shauna hatte schon vor Jahren aufgehört zu rauchen, spielte aber gerne damit herum. Sie studierte den Sargnagel, drehte ihn vor ihren Augen hin und her, als wäre ihr so etwas noch nie untergekommen. Ich konnte fast sehen, wie die Zahnräder in ihrem Hirn ineinander griffen.
    »Okay«, sagte sie. »Morgen Abend um zwanzig Uhr fünfzehn soll also die nächste Nachricht kommen, stimmt’s?«
    Ich nickte.
    »Also warten wir.«
    Sie steckte die Zigarette zurück in die Schachtel.
    »Du hältst das nicht für verrückt?«
    Shauna zuckte die Achseln. »Spielt keine Rolle«, sagte sie.
    »Will sagen?«
    »Es gibt diverse plausible Erklärungen für das, was du mir eben erzählt hast.«
    »Und eine davon ist, dass ich übergeschnappt bin.«
    »Ja, das ist eine der wahrscheinlicheren. Aber was bringt es uns, hier herumzuspekulieren? Gehen wir mal davon aus, dass es stimmt. Gehen wir einfach mal davon aus, dass du das, was du gesehen zu haben glaubst, wirklich gesehen hast und dass Elizabeth noch lebt. Wenn wir daneben liegen, dann erfahren wir das noch früh genug. Wenn es stimmt …« Sie massierte sich die Augenbrauen, dachte darüber nach und schüttelte den Kopf. »Herrgott, ich hoffe einfach mal, dass es stimmt.«
    Ich lächelte sie an. »Ich liebe dich, weißt du das?«
    »Ja«, sagte sie. »Das tun alle.«

    Als ich nach Hause kam,

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