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Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Titel: Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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vorzulesen.
    »Rebecca Schayes wurde mit einer 9-Millimeter-Automatik aus sehr kurzer Entfernung zweimal in den Kopf geschossen. Bei einer von den Bundesbehörden angeordneten Hausdurchsuchung wurde in Dr. Becks Garage eine 9-Millimeter-Automatik-Pistole sichergestellt.«
    »Fingerabdrücke auf der Waffe?«, fragte Fein.
    »Nein. Aber durch einen ballistischen Test wurde festgestellt, dass die in Dr. Becks Garage gefundene Pistole die Mordwaffe ist.«
    Dimonte lächelte und hob eine Augenbraue. »Kriegt hier noch jemand steife Nippel?«
    Feins Augenbrauen furchten sich und sanken herab. »Fahren Sie bitte fort«, sagte er.
    »Bei derselben Durchsuchung wurde in einem Mülleimer auf Dr. Becks Grundstück ein Paar Latexhandschuhe gefunden. Der rechte Handschuh zeigt Schmauchspuren. Dr. Beck ist Rechtshänder.«
    Dimonte legte die Schlangenlederstiefel hoch und schob den Zahnstocher im Mund hin und her. »Oh, yeah, Baby, tiefer, tiefer. Jaaa, so mag ich’s.«
    Fein runzelte die Stirn. Krinsky, der unverwandt auf den Block blickte, leckte sich den Zeigefinger und blätterte um.
    »Am selben Handschuh hat das Labor ein Haar gefunden, dessen Farbe eindeutig mit der von Rebecca Schayes’ Haaren übereinstimmt.«
    »Oh Gott! Oh Gott!« Wie bei einem vorgetäuschten Orgasmus fing Dimonte an zu schreien. Vielleicht war es auch ein echter.
    »Wir warten noch auf das Ergebnis eines beweiskräftigen DNS-Tests«, fuhr Krinsky fort. »Des Weiteren wurden am Tatort Fingerabdrücke von Dr. Beck gefunden, allerdings nicht in der Dunkelkammer, in der die Leiche lag.«
    Krinsky schloss seinen Notizblock. Alle Blicke richteten sich auf Lance Fein.
    Fein stand auf und rieb sich das Kinn. Auch wenn Dimonte übertrieb, mussten sie doch alle ein gewisses Schwindelgefühl unterdrücken. Im Zimmer knisterte die Spannung einer unmittelbar bevorstehenden Verhaftung, diese berauschende, süchtig machende Hochstimmung, die die wirklich berühmt-berüchtigten Fälle mit sich brachten. Sie würden Pressekonferenzen geben, Anrufe von Politikern entgegennehmen und ihre Fotos in den Zeitungen sehen.
    Nur Nick Carlson war ein klein wenig besorgt. Er spielte mit einer Büroklammer herum, verbog sie und richtete sie dann wieder. Er konnte einfach nicht damit aufhören. Irgendetwas war ihm unter die Hirnrinde gekrochen und hatte sich dort festgesetzt. Es war noch nicht recht fassbar, saß aber da und war höllisch lästig. Zum einen störten ihn all die Abhöreinrichtungen in Dr. Becks Haus. Irgendjemand hatte es verwanzt. Auch das Telefon. Und es schien niemanden zu interessieren, wer das getan hatte und wozu.
    »Lance?«, fragte Dimonte.
    Lance Fein räusperte sich. »Ist Ihnen Dr. Becks aktueller Aufenthaltsort bekannt?«, erkundigte er sich.
    »Er ist in seiner Klinik«, sagte Dimonte. »Zwei meiner Polizisten lassen ihn nicht aus den Augen.«
    Fein nickte.
    »Na kommen Sie schon, Lance«, sagte Dimonte. »Gib’s mir, mein Großer.«
    »Rufen wir zuerst Ms Crimstein an«, entschied Fein. »Aus Höflichkeit.«

    Shauna erzählte Linda fast alles. Sie ließ nur den Teil aus, in dem Beck Elizabeth auf dem Monitor gesehen hatte. Nicht etwa, weil sie die Geschichte geglaubt hätte. Sie hatte mehr oder weniger bewiesen, dass es ein digitaler Trick gewesen war. Aber Beck hatte darauf bestanden. Kein Sterbenswort. Es gefiel ihr zwar nicht, Linda etwas verschweigen zu müssen, doch es war ihr lieber, als Becks Vertrauen zu missbrauchen.
    Linda sah Shauna die ganze Zeit in die Augen. Sie nickte nicht, sagte nichts und rührte sich auch nicht. Als Shauna fertig war, fragte sie: »Hast du die Fotos gesehen?«
    »Nein.«
    »Wie ist die Polizei da rangekommen?«
    »Weiß ich nicht.«
    Linda stand auf. »David hätte Elizabeth niemals irgendetwas angetan.«
    »Ich weiß.«
    Linda schlang die Arme um ihren Oberkörper. Sie holte ein paar Mal tief Luft und wurde blass.
    »Ist alles okay?«, fragte Shauna.
    »Was verheimlichst du mir?«
    »Wie kommst du darauf, dass ich dir etwas verheimliche?«
    Linda sah sie bloß an.
    »Frag deinen Bruder«, sagte Shauna.
    »Warum?«
    »Das muss er dir selbst sagen.«
    Wieder klingelte es an der Tür. Diesmal ging Shauna zur Gegensprechanlage.
    »Ja?«
    »Hier ist Hester Crimstein.«
    Shauna drückte den Summer und ließ die Wohnungstür offen stehen. Zwei Minuten später stürzte Hester ins Zimmer.
    »Kennt ihr die Fotografin Rebecca Schayes?«
    »Klar«, sagte Shauna. »Ich hab sie allerdings lange nicht mehr gesehen.

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