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Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Titel: Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Linda?«
    »Das ist Jahre her«, stimmte Linda zu. »Sie hat damals in der Stadt mit Elizabeth zusammengewohnt. Warum?«
    »Sie wurde gestern Abend ermordet«, sagte Hester. »Die Polizei glaubt, dass Beck es war.«
    Beide Frauen erstarrten, als hätte ihnen jemand eine Ohrfeige verpasst. Shauna gewann als Erste die Fassung zurück.
    »Aber ich war gestern Abend bei Beck«, sagte sie. »Bei ihm zu Hause.«
    »Bis wann?«
    »Bis wann brauchst du denn?«
    Hester runzelte die Stirn. »Fang nicht mit so was an, Shauna. Wann bist du gegangen?«
    »So gegen zehn, halb elf. Wann wurde sie umgebracht?«
    »Weiß ich noch nicht. Aber ich habe eine Quelle vor Ort. Er sagt, sie haben sehr stichhaltige Beweise gegen ihn.«
    »Das ist doch idiotisch.«
    Ein Handy klingelte. Hester Crimstein griff nach ihrem und nahm den Anruf entgegen. »Ja?«
    Der Anrufer schien sehr lange zu reden. Hester hörte schweigend zu. Ihre Züge erschlafften, als müsste sie eine Niederlage hinnehmen. Ein bis zwei Minuten später klappte sie das Telefon mit einem lauten Schnappen zu, ohne sich verabschiedet zu haben.
    »Ein Höflichkeitsanruf«, murmelte sie.
    »Was?«
    »Sie stellen einen Haftbefehl gegen deinen Bruder aus. Wir haben eine Stunde, um ihn bei der Polizei abzuliefern.«

24
    Ich dachte die ganze Zeit an den Washington Square Park. Ich sollte zwar erst in vier Stunden dort sein. Abgesehen von unvorhersehbaren Notfällen war heute aber mein freier Tag. Free as a bird, wie Lynyrd Skynyrd gesungen hatte - und dieser Vogel wollte zum Washington Square Park ziehen.
    Ich wollte gerade die Klinik verlassen, als mein Pieper wieder einmal sein hässliches Lied anstimmte. Ich seufzte und sah mir die Nummer an. Es war Hester Crimsteins Handy. Und die Nachricht trug den Notfall-Code.
    Das war garantiert keine gute Nachricht.
    Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, nicht zurückzurufen - einfach weiterzuziehen -, aber was hätte das gebracht? Ich ging wieder zu meinem Untersuchungszimmer. Die Tür war geschlossen und die rote Markierung war zu sehen. Das bedeutete, dass ein anderer Arzt darin einen Patienten behandelte.
    Ich ging den Flur entlang, bog nach links ab und entdeckte auf der Gynäkologie- und Entbindungsstation ein leeres Zimmer. Ich kam mir vor wie ein Spion im Feindeslager. Im ganzen Raum blinkte überreichlich Metallisches. Umgeben von gynäkologischen Stühlen und anderen beängstigend mittelalterlich aussehenden Geräten wählte ich die Nummer.
    Hester Crimstein sparte sich die Begrüßung. »Beck, wir haben ein Riesenproblem. Wo sind Sie?«
    »Ich bin in der Klinik. Was ist denn los?«
    »Beantworten Sie mir eine Frage«, sagte Hester Crimstein. »Wann haben Sie Rebecca Schayes zum letzten Mal gesehen?«
    Mein Herz begann, schnell und heftig zu klopfen. »Gestern, wieso?«
    »Und davor?«
    »Vor acht Jahren.«
    Crimstein fluchte unterdrückt.
    »Was ist los?«, wiederholte ich.
    »Rebecca Schayes wurde gestern Abend in ihrem Atelier ermordet. Man hat ihr zwei Mal in den Kopf geschossen.«
    Es war ein Gefühl, als würde ich ins Leere fallen, ähnlich wie direkt vor dem Einschlafen. Meine Knie wurden weich. Mit einem Bums landete ich auf dem Stuhl. »Herrgott …«
    »Beck, hören Sie mir zu. Hören Sie mir genau zu.«
    Ich erinnerte mich, wie Rebecca gestern ausgesehen hatte.
    »Wo waren Sie gestern Abend?«
    Ich hielt den Hörer zur Seite und holte tief Luft. Tot. Rebecca war tot. Seltsamerweise ging mir das Bild ihrer schönen, glänzenden Haare nicht aus dem Kopf. Ich dachte an ihren Mann. Ich dachte daran, wie er nachts allein in ihrem gemeinsamen Bett liegen und immer daran denken würde, wie sich ihre Haare auf dem Kissen aufgefächert hatten.
    »Beck?«
    »Zu Hause«, sagte ich. »Ich war mit Shauna zu Hause.«
    »Und danach?«
    »Spazieren.«
    »Wo?«
    »Um den Block.«
    »Um welchen Block?«
    Ich antwortete nicht.
    »Hören Sie mir zu, Beck, okay? Die Polizei hat die Mordwaffe auf Ihrem Grundstück gefunden.«
    Ich hörte die Wörter, doch ihre Bedeutung drang nicht bis in mein Großhirn vor. Der Raum war plötzlich winzig. Es gab kein Fenster. Ich bekam kaum Luft.
    »Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja«, sagte ich. Dann, als ich langsam den Sinn erfasste, fügte ich hinzu: »Das ist unmöglich.«
    »Hören Sie, dafür haben wir jetzt keine Zeit. Sie werden verhaftet. Ich habe mit dem zuständigen Generalstaatsanwalt gesprochen. Er ist ein Wichser vor dem Herrn, gibt Ihnen aber die Gelegenheit, sich zu

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