Kein Tod wie der andere
vor Kollegen ins Wort.
»Wir können immer noch hoffen, dass es nicht unser Fall wird. Aber ich muss Max recht geben: Wenn innerhalb weniger Monate drei Mitglieder einer Familie auf unterschiedliche und nicht eindeutig zu klärende Art und Weise sterben beziehungsweise verschwinden, dann ist die Wahrscheinlichkeit von Straftaten einfach gegeben. Und womöglich können wir Suzanne Altmüller noch helfen, wenn wir sie bald finden.« Er hatte in Richtung der zwei Dienststellenleiter gesprochen und dabei einen äußerst missbilligenden Blick von Großmann geerntet. Doch das ignorierte er und wandte sich Kienzig zu. »Was sollen wir übernehmen?«
»Die Fahndung läuft, die Suchaktion ist eingeleitet. Die ersten Hundestaffeln müssten bereits vor Ort sein. Wir werden erst mal abwarten, ob die Hunde bei der Flächensuche etwas herausfinden, und dann entscheiden, ob wir die Suchaktion in der Umgebung mit einer Hundertschaft fortsetzen. Die Kriminaltechnik ist sowohl am Auto dran als auch im Haus der Altmüllers. Ich hätte für euch zwei Aufgaben: Übernehmt die Randermittlung, insbesondere bei den Kontaktpersonen von Suzanne Altmüller. Und auch von ihrem Mann. Wir wissen nicht, was vielleicht hinter seinem Unfall steckt. Es wäre wichtig, irgendwelche Anhaltspunkte für eine Straftat zu finden: nicht nur in Bezug auf das Verschwinden von Suzanne Altmüller, sondern auch auf die beiden Todesfälle. Ich habe schon mit der Staatsanwältin gesprochen. Sie sieht bei der Sachlage Gefahr im Verzug und keinen Grund, warum wir nicht die Wohnung der Altmüllers auf den Kopf stellen sollten.«
»Das macht Sinn.« Buhle nickte. »Niko, kannst du dich mit der Fahndung kurzschließen und dich dann an Silvia Lenz wenden? Sie hatte schon bei Bekannten nachgefragt und kann dir sicher am ehesten die relevanten Kontaktdaten nennen. Wir können zusammen in die Merteskaul fahren. Dort steht noch mein Auto, und wir können unabhängig voneinander weitermachen. Wer hält den Kontakt mit den Luxemburgern?«
»Ich werde …« Großmann und Ambrosius hatten gleichzeitig angefangen und offensichtlich auch die Absicht, Gleiches zu antworten. Doch stattdessen verstummten sie im selben Moment, und Kienzig nutzte die Lücke, sachlich und bestimmt: »Ich werde dazu auch keine Zeit haben. Christian, du hast da sowieso die besten Kontakte. Es ist wirklich wichtig, sich gegenseitig auf dem aktuellen Stand zu halten, damit wir möglichst unkompliziert und gemeinsam agieren können, wenn es nötig werden sollte.«
»Gut, dann lass uns keine Zeit verlieren.«
Die drei Kommissare standen wie auf ein Kommando auf, nickten Ambrosius und Großmann kurz zu und ließen ihr Führungspersonal ohne weitere Worte sitzen.
Während Kienzig zu den Ferienhäusern bei Ralingen fuhr, nahmen Buhle und Nikolas Steffen den direkten Weg zur Merteskaul. Buhle teilte seinem Kollegen in kurzen Zügen mit, was er wusste und annahm. In der Merteskaul angekommen, klingelte Steffen bei Silvia Lenz. Buhle ging weiter zum Haus der Altmüllers. Die Spurensicherung hatte sich zwischenzeitlich dem Haupthaus gewidmet.
Lutz Grehler, der Leiter des K 7, der Kriminaltechnik, empfing Buhle nicht wirklich begeistert. »Morgen. Kannst du mir sagen, was wir hier eigentlich suchen?«
»Eine wunderschönen guten Morgen, Lutz. Ja, das ist schwierig. Wir suchen nach irgendwelchen Anzeichen, dass sich ein Fremder in dem Gebäude aufgehalten hat. Oder dass etwas fehlt. Oder einen Hinweis darauf, warum Suzanne Altmüller weggefahren ist oder wo sie sich jetzt aufhält.«
»Aha. Zu Punkt eins: Es gibt keinen Hinweis darauf, dass in einen der Haustrakte eingebrochen wurde. Thomas hatte mir mitgeteilt, dass deine Marie Steyn jemanden gehört habe. Ich frag mal lieber nicht, warum die wieder im Spiel ist. Hat sie gesagt, woher die Geräusche kamen?«
»Sie hat im Wohnhaus Schritte gehört. Ich nehme an, in der unteren Etage, und dann noch die Haustür.« Buhle ignorierte Grehlers Seitenhieb.
»Annehmen macht unsere Suche nach irgendwelchen Spuren nicht leichter.«
»Kann ich mir vorstellen, jetzt aber auch nicht ändern. Wir können sie später noch genauer fragen. Sonst noch etwas?«
»Es befindet sich nur ein Computer im Haus, und zwar im Arbeitszimmer von der Frau Altmüller. Soweit wir bislang sehen konnten, sind da nur Haushaltsangelegenheiten, medizinische Dinge und privater E-Mail-Verkehr abgespeichert. Ihr Mann ist Journalist?«
Buhle nickte zur Bestätigung.
»Okay, er scheint
Weitere Kostenlose Bücher