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Kein Tod wie der andere

Kein Tod wie der andere

Titel: Kein Tod wie der andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Ness
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eingeladen, auch von früher. War schön.«
    »Ich hoffe, es war okay, dass du trotzdem direkt in unsere Ermittlungen eingestiegen bist?«
    Reuter legte seinen Kopf ein wenig schief. Offensichtlich suchte er nach dem Grund, warum Buhle diese Fragen stellte. »Klar, ich will doch von Anfang an bei den Ermittlungen dabei sein. Außerdem war die Wohnung am Abend picobello aufgeräumt. Sogar die angefangene Kiste Stubbis war ordentlich leer getrunken.« Reuter musste jetzt doch grinsen, und Buhle tat es ihm gleich.
    »Gut. Ich danke dir jedenfalls; ist nicht selbstverständlich, dass du das gemacht hast. Jetzt lass uns anfangen. Ich habe hier die Liste mit den möglicherweise brisanten Themen, mit denen sich Altmüller beschäftigt hatte. Lass uns abgleichen, was du in seinem Netbook vorgefunden hast.«
    »Ja, zeig mal her.« Reuter schien fast erleichtert, wieder auf Dienstliches zu sprechen zu kommen.
    Nach einer halben Stunde hatten sie sich einen Überblick verschafft. Altmüller hatte offensichtlich keine speziellen Arbeitsschwerpunkte gehabt. Thematisch war er auf fast allen Ebenen unterwegs. Auffällig war nur, dass er sich in seinem Wirkungsraum ausschließlich auf die Großregion Trier–Luxemburg beschränkte.
    »Wenn ich mir das anschaue«, bilanzierte Buhle, »dann hat er alle brisanten Themen hier in der Gegend bearbeitet. Alle, zu denen er eine, wie soll ich sagen, reißerische, skandalträchtige Story schreiben konnte.«
    Reuter zog das gleiche Fazit wie Buhle.
    »Aber warum? Warum hat er nicht auch über alltäglichere Ereignisse berichtet, die sicherlich einfacher zu recherchieren gewesen wären?«
    »So was hatte er offenbar vorher in Aachen gemacht. Ich nehme an, er wollte jetzt mehr.« Reuter machte eine kleine Pause. »Außerdem musste er Arbeit und Familie unter einen Hut bringen. Das ist, glaube ich, ganz schwierig, wenn du Aktuelles für eine Zeitung machst. Er konnte ja nicht springen, wenn es irgendwo krachte oder brannte und er noch zwei kleine Kinder zu Hause hatte.«
    »Da hast du recht«, stimmte Buhle zu. »Er hat sich also die brisanten Storys rausgepickt, um seinen journalistischen Ansprüchen zu genügen, und musste sich auf Langzeitrecherchen und die Region beschränken, weil er seine Kinder betreuen musste, wenn seine Frau im Krankenhaus arbeiten ging. Das stell ich mir auch nicht einfach vor, oder? Würde dich das zufriedenstellen?«
    »Nein. Aber ich habe da ja auch meine Konsequenzen gezogen. Wir müssen herausfinden, ob das zu Spannungen in der Familie geführt hat. Vielleicht wissen Niko und HuBa da schon mehr. Meinst du, das ist relevant für den Fall?«
    Fast wäre Buhle auf den Spitznamen »HuBa«, den die männlichen Kollegen manchmal für Huth-Balzer verwendeten, eingegangen. Er fand ihn spätestens seit dem Zeitpunkt unmöglich, als drei Polizisten aus einer anderen Abteilung damit auf die gut proportionierten Brüste der attraktiven Kollegin angespielt hatten. Doch für die meisten schien es tatsächlich nur ein Kürzel für den Doppelnamen zu sein, und das unterstellte er auch den Männern in seinem Team.
    »Weiß man nie. Aber ich glaube auch, dass wir hier nicht von einer Tragödie ausgehen sollten, die in der Familie ihre Ursache hat. Dazu gibt es zu viele Anknüpfungspunkte zu brisanten externen Begebenheiten. Außerdem haben wir am Tatort zusätzliche Personen nachgewiesen, die bestimmt nicht zufällig da waren.«
    Buhle schaute wieder auf die Listen vor sich. »Wenn wir vergleichen, was wir auf dem Netbook und im Arbeitszimmer von Altmüller gesammelt haben, dann tauchen auf dem Netbook einige Arbeitsfelder auf, zu denen im Büro keine Unterlagen zu finden waren. Das sind zumeist kleinere, unauffällige Sachen. Für mich stechen aber zwei Punkte heraus.«
    »Biowaffen in Luxemburg und Bitburger Flughafen.« Es schien, als ob Reuter schon länger darauf gewartet hatte, diese Erkenntnis loszuwerden.
    »Genau, weil das die heißesten Themen sind.«
    »Nicht nur deshalb. Bei den anderen sind häufig nur wenige Einträge vorhanden. Als ob Altmüller hier erst am Beginn seiner Recherchen stand oder ihn die Themen nicht sonderlich beschäftigten. Bei diesen beiden Themen hatte er bereits viel mehr Arbeit investiert. Es gibt Dateien, die geschützt sind, längere Tabellen und so weiter. Ich habe den Eindruck, er hat sich schon länger oder zumindest intensiver damit beschäftigt. Und ein Termin ist vermerkt, den wir schon aus den Akten kennen: An dem Tag, an dem er tödlich

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