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Kein Tod wie der andere

Kein Tod wie der andere

Titel: Kein Tod wie der andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Ness
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verunglückte, war er bei dieser ersten Luftfahrtmesse auf dem ehemaligen Bitburger Flughafen.«
    »Stimmt, er war auf dem Heimweg.«
    »Richtig.« Reuter überlegte. »Wir müssen noch mal gezielt prüfen, ob nicht Unterlagen dazu im Hause Altmüller versteckt sind. Wenn wir aber tatsächlich davon ausgehen können, dass der Einbrecher die mitgenommen hat, dann doch deshalb, weil er nicht wollte, dass sie Dritten in die Hände fallen.«
    »Natürlich, aber es kann viele Gründe dafür geben: Vielleicht war es der Mörder, der dort Hinweise auf seine Person vermutet hat. Vielleicht hat der Mörder einen Stapel Unterlagen und jemand anders einen weiteren Stapel gestohlen. Vielleicht war es einer, der einfach nur nicht mit dem Mord in Verbindung gebracht werden wollte. Vielleicht hatte einer, der befürchtete, sein Geschäft in Bitburg würde durch die Erkenntnisse des Journalisten gefährdet, nur auf eine passende Gelegenheit gewartet und hat nichts mit dem Verbrechen zu tun. Vielleicht …«
    »… vielleicht, vielleicht. Ich weiß, wir brauchen Fakten …«
    »… und zwar zu brisanten politischen Themen.« Buhle benetzte seine Lippen mit der Zunge. »Die ganze Geschichte mit dem luxemburgischen Investor am Bitburger Flughafen, wie heißt der noch gleich?«
    »Thill oder so«, antwortete Reuter.
    »Ja, Thill, der will da offenbar ganz groß einsteigen, obwohl viele eine zivile Nutzung der alten US -Airbase eher kritisch sehen. Aber trotz der Bedenken scheint die Kommunalpolitik voll auf ihn zu setzen. Ist der Schilzenbach da nicht auch mittendrin?«
    »Und ob. Der vertritt das Projekt ohne Wenn und Aber, und durch seinen Wiedereinzug in den Landtag hat er jetzt auch wieder die nötige Rückendeckung.«
    »Der steht eh schon im Fokus der Medien. Dürfte also für Altmüller nicht unbedingt die Zielperson gewesen sein«, warf Buhle ein. Reuter schwieg, und Buhle ging zum zweiten Thema über. »Biowaffen in Luxemburg. Kann da überhaupt etwas dran sein? Was soll Luxemburg denn mit Biowaffen anfangen?«
    »Keine Ahnung. Aber daran scheint Altmüller umfangreicher gearbeitet zu haben, und die Unterlagen fehlen.«
    Buhle und Reuter schauten sich lange an. Beide wussten, dass sie nichts mit diesen Waffen zu tun haben wollten, schon gar nicht auf internationaler Ebene.
    Nachdem Buhle kurz darauf seinem Team in einer kurzen Besprechung über die Erkenntnisse aus dem Themenabgleich und ihren Schlussfolgerungen berichtet hatte, herrschte zunächst Stille. Jeder war sich der Tragweite bewusst, die der Fall annehmen musste, wenn eines der beiden Themen mit den Todesfällen in Verbindung stand.
    Reuter wollte noch einmal zum Haus der Altmüllers fahren, um nach weiteren Unterlagen zu suchen. Währenddessen sollten Grehlers Techniker das Netbook nach gelöschten oder versteckten Daten durchforschen. Die Spurensicherung musste mit reduziertem Personal weiter die Bereiche außerhalb des Wohnhauses in der Merteskaul untersuchen. Niko Steffen sollte die Randermittlungen im Umfeld der Familie Altmüller zunächst mit Paul Gerhardts fortsetzen. Für den Nachmittag waren Steffen und die dann ausgeschlafene Huth-Balzer mit Kollegen der Schutzpolizei beauftragt, den Ausritt von Zoé und Nora zu sichern.
    Während die junge Kriminalbeamtin sich von ihrer Jugend her mit Pferden auskannte, sah Steffen der ganzen Angelegenheit offensichtlich mit gemischten Gefühlen entgegen. Möglicherweise lag Steffens Nervosität aber auch in seinem außerplanmäßigen Sonntagmittagsprogramm begründet: Um zwölf Uhr würde er zum Antrittsessen bei den Eltern seiner neuen Freundin erscheinen. Er versicherte, dass er versucht hatte, es abzubiegen. Aber Bea habe sich auch durch einen neuen Mordfall nicht davon abbringen lassen. Was die drei nun dazu sagen würden, wenn er direkt nach dem Dessert von einer so hübschen Kollegin wie Nicole Huth-Balzer zum dienstlichen Reiten abgeholt werden würde, mochte er sich gar nicht erst ausmalen. Es war das erste Mal an diesem Pfingstwochenende, dass die Mitglieder der Soko Sauer schmunzeln mussten.
    Buhle selbst würde nach Luxemburg fahren, damit er Ducard auf den neuesten Stand der Ermittlungen bringen konnte. Außerdem wollte er dabei sein, wenn Josette John ihre tote Tochter identifizierte. Würde sie wieder so distanziert reagieren? Es stand auch noch die Frage aus, warum sie der Polizei nichts von ihrer Teilnahme an der Beerdigung ihres Schwiegersohnes gesagt hatte.
    Als sich die Gruppe gerade auflösen

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