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Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa

Titel: Kein Wort zu Papa - Heldt, D: Kein Wort zu Papa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Lieblingsbarkeeper unseren
     Hausdragoner um eine halbe Million Euro betrogen haben soll. Das klärt er jetzt mit Kalli zusammen auf.«
    »Da hat er ja allerhand zu tun. Hallo, ich möchte gern einen Kaffee und ein Alsterwasser.«
    Während die Bedienung hinter dem Tresen unsere Getränke auf ein Tablett stellte, sah ich mich in der »Milchbar« um. Die bequemen
     Sessel direkt am Fenster waren noch frei, ich ließ Ines stehen und ging schon hin, um die Plätze zu besetzen.
    Als sie mit dem Tablett kam, hatte ich bereits meine Jacke ausgezogen und es mir mit Blick aufs Meer bequem gemacht.
    »Wo ist Papa denn jetzt?« Ines ließ sich auf den Sessel neben mir fallen.
    »Er verfolgt Pierre und guckt sich genau an, ob es irgendwelche Auffälligkeiten gibt. Bis jetzt ist aber alles normal. Und
     im Übrigen glaubt er auch, dass Guntram Bernd wegen Pierre hier ist. Weil er sich so mit Adelheid verbündet hat. Vielleicht
     hat sie ihm ja sogar den Auftrag gegeben.«
    »Das ist reinster Blödsinn.« Meine Schwester atmete tief aus. »Wir wissen doch, was Herr Bernd hier recherchiert.Du hast ja das Telefongespräch mitgehört. Hast du Kühlke erreicht?«
    »Ich habe es noch gar nicht versucht. Aber ich habe David Bruhn getroffen, er kommt heute Abend um halb neun bei uns vorbei.
     Dann reden wir mal in Ruhe mit ihm.«
    »Und wieso hast du nicht bei Kühlke angerufen?«
    »Ich habe es nicht geschafft.«
    Meine Schwester sah mich skeptisch an. »Du hast mal wieder Angst vor schlechten Nachrichten gehabt. Stimmt’s? Das ist typisch
     für dich. Du kannst doch nicht einfach die Augen zumachen und warten, dass es vorbei ist.«
    Verblüfft stellte ich meine Tasse auf den Tisch. »Was soll das denn? Ich rufe ihn nachher von zu Hause aus an, ich muss das
     ja nicht mit dem Handy in der Öffentlichkeit machen. Was ist eigentlich mit dir los?«
    Entschlossen drehte sie sich zu mir. »Mir ist das hier alles zu lasch. So wie es aussieht, wird Marleen in der nächsten Zeit
     nicht zurückkommen. Wenn es wirklich stimmt, dass sie mit Björn Sex am Strand hatte, und das auch noch betrunken, werden die
     beiden hundertprozentig die nächsten Monate in Haft sitzen, zumindest so lange, bis sie eine Ausweisung bekommen. Und ich
     finde, dass alles genau danach aussieht. Du tust so, als wäre die Pension ein Ponyhof, den man mit drei Rentnern und vier
     Aushilfen ganz einfach weiterführen kann. Das ist idiotisch. Die ersten Gäste sind schon sauer gewesen. Ich bitte dich, schwedische
     Hühnersuppe und Toast Hawaii. Du machst dir Gedanken über Papa und Kalli, beschäftigst Hanna und Mama, regst dich über Johann
     auf, gehst mit Tom in die Kiste, hast Verschwörungstheorien und nebenbei teilst du mich für alles Mögliche ein. Christine,
     du musst mal was entscheiden. Marleen hat dir die Verantwortung aus welchen Gründen auch immer übertragen, jetzt mach etwas.«
    Zunehmend ärgerlich hatte ich ihren Ausbruch abgewartet. »Bist du fertig?«
    »Nein. Aber du kannst zwischendurch ruhig was sagen.«
    »Da du ja anscheinend als Einzige den Durchblick hast, kannst du mir bestimmt mitteilen, was ich deiner Meinung nach jetzt
     machen sollte.«
    »Du musst mit Adelheid reden. Sie soll die Pension für ein paar Wochen übernehmen, wenigstens solange Marleens Tante Theda
     im Urlaub ist. Adelheid muss eingeweiht werden. Dringend. Und Theda später dann auch.«
    »Du, wir geben einfach eine Pressekonferenz. Das ist bestimmt ganz im Sinne von Ralf Kühlke und den Bruhns. Dann wissen es
     alle, und wir können nach Hause fahren. Und es kann uns ja egal sein, wenn in den Zeitungen schlüpfrige Artikel erscheinen,
     nach denen sich Marleen und Björn umgehend eine neue Identität suchen dürfen, weil sie anschließend kein Bein mehr auf die
     Erde kriegen. Das ist eine tolle Idee. Respekt.«
    Ines hatte mich beobachtet. Als ich fertig war, grinste sie plötzlich.
    »Du reagierst übrigens genau so, wie ich es sonst mache. Aber mir wirfst du immer zu wenig Planung, zu wenig Ernsthaftigkeit
     und zu viel Lässigkeit vor. Witzig, oder?«
    Ich klappte den Mund wieder zu. »Bist du jetzt nicht ganz dicht?«
    Meine Schwester lehnte sich zurück, streckte ihre Beine aus und schaute aufs Meer.
    »Ich wollte nur mal sehen, ob du unsere Baustellen noch alle sortiert bekommst. Ich bringe nämlich langsam einiges durcheinander.«
    »Wieso? Nur, weil Papa jetzt das Geheimnis von Adelheid und Pierre lüften will?«
    Ines winkte ab. »Geschenkt. Das findet er sowieso

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