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Kein zurueck mehr

Kein zurueck mehr

Titel: Kein zurueck mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swati Avasthi
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noch nicht, als ich meinen Fuß auf einen hohen Turm von Sofakissen bette und dem Verlangen meines schmerzenden Körpers nach einer langen Nachtruhe nachgebe. Der Türknauf dreht sich erst am nächsten Morgen, als Mirriam reinkommt, um Christian ein paar frische Sachen zu holen, während er unter der Dusche ist.
    »Danke, Jace«, sagt sie. »Du bist ein großartiger Bruder. Und für mich ein toller Freund. Christian hat mir erzählt, dass du es warst, der ihn zum Reden gebracht hat.«
    Nein, ich bin eines der Kids mit Knacks. Ein bisschen Hilfe hier und da wird das nicht wieder richten.
    »Tut mir leid, dass ich dir Angst eingejagt habe.«
    Sie wendet den Blick ab. Sie ist nicht bereit zu sagen, dass es schon okay sei, denn wir wissen beide, dass es das nicht ist. Schließlich sieht sie mich wieder an und sagt: »Wenn du nur halb so gut auf dich aufpasst wie auf ihn, hast du nichts zu befürchten.«

Kapitel 22
    Montagmorgen und ich habe drei Meilen vor mir. Drei Meilen, die mein Knöchel nicht laufen will. Ich mache mir nicht mal die Mühe, ihn dem Coach zu zeigen. Ich zurre einfach den Verband fest und laufe los. Wenigstens hatte ich zwei Tage Pause.
    Die frühe Morgenluft ist kühl, auch wenn es heute heiß werden soll. New Mexicos Wetter ist mir ein Rätsel. Wer hätte gedacht, dass es in einer Wüste kalt wird? Auf den Fußballfeldern mischt sich der Geruch von Staub und Gras, denn hinter den Feldern kann man sehen, wo der Rasensprenger nicht mehr hinkommt und der Boden zu seinem auf das reine Überleben reduzierten Urzustand zurückkehrt.
    »Nebeneinander«, brüllt Coach Davis.
    Ich ändere mein Tempo nicht.
    »Marshall, mach hinne«, ruft Eric mir zu.
    »Ihr bleibt beim letzten Spiel beide auf der Bank sitzen, wenn ihr jetzt nicht zusammen lauft. Unser Punktestand würde bestimmt nicht darunter leiden.«
    Ich ändere mein Tempo nicht, was selbst mich überrascht. Das letzte Spiel der Saison ist normalerweise eine große Sache für mich. Noch dazu in diesem Jahr, da ich für den Winter keinem Hallenteam zugeteilt bin. Irgendwie mache ich mir nicht mehr so viel aus Fußball wie vor meiner Ankunft hier. Ich bin nicht sicher, ob ich im nächsten Jahr überhaupt fürs Team antreten werde. Eric starrt in den Himmel, flucht und verfällt dann in einen Trab, bis ich ihn eingeholt habe.
    »Du schleichst ja heute Morgen wie ein Opa«, sagt Eric. »Beleidigte Leberwurst, alles klar.«
    »Meine Zehen sind geschwollen wie Ballons.«
    Er wirft einen Blick auf meinen Fuß und wird noch langsamer. »Was ist denn passiert?«
    »Nichts.«
    »Na, irgendwas muss doch passiert sein.«
    Ich erzähle ihm von meinem Tritt gegen die Couch.
    »Warum haste das denn gemacht?«
    »Ich war einfach angepisst, okay? Muss ich dich erst um Erlaubnis fragen, bevor ich wütend werde, oh Captain, mein Captain?«
    »Ich hab ja nur versucht, nett zu sein.«
    Wirklich nett.
    Ich beiße die Zähne zusammen und wir joggen schweigend. Ich erinnere mich an den Lauf neulich Abend, als die Welt verblasste, und versuche, das zu wiederholen, aber mit Erics Atem in meinem Ohr gelingt es nicht. Ich funkele ihn an. Er mustert mich für den Rest der Runde mit zusammengekniffenen Augen. Schweigend ziehen wir an Coach Davis vorbei.
    »Gott, du bist echt ein Arsch, dass du mich dazu bringst, es zu sagen. Du wirst mich dazu bringen, es zu sagen, nicht wahr?«
    »Hey, wie wäre es, wenn du einfach nicht mit mir redest, wenn du es nicht musst?«
    »Nein, wir haben das Spiel verbockt, weil wir nicht geredet haben. Also …«
    Er macht ein Gesicht wie ein Kind, das gezwungen wird, Medizin zu schlucken. »Du hattest recht. Ich hatte unrecht. Jede Rivalität um Caitlyn hat auf dem Spielfeld nichts zu suchen.«
    »Es gibt keine Rivalität. Ich hab Caitlyn überhaupt nicht mehr auf dem Radar. Da musst du dich schon selbst bemühen.«
    Dieses ganze Spring-mal-ein-um-ihn-eifersüchtig-zu-machen-Theater nervt und langweilt mich gleichzeitig. Ich hab keine Lust mehr auf Flirten für einen guten Zweck.
    »Seid ihr beiden denn nicht … zusammen?«
    » NEIN ! Mein Gott, sag ihr halt endlich, was Sache ist. Es soll ja vorkommen, dass Leute wieder zusammenkommen.«
    Am nächsten Freitag, dem Tag unseres letzten Spiels, lässt Eric seine romantischen Komplexe nicht mehr an mir aus. Wir bewegen uns mehr wie eine Einheit; Eric spielt mir den Ball zu. Die Anzeigetafel spiegelt das nicht wider ( 0 : 0 und nur noch Verlängerung), aber wir haben den Arschlöchern ganz schön zugesetzt.

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