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Kein zurueck mehr

Kein zurueck mehr

Titel: Kein zurueck mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Swati Avasthi
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zum Abendessen … Oh Gott, Pilze und Suppe. Können wir nicht mal von etwas anderem leben? Ich erinnere mich an meinen spärlichen Gehaltsscheck und halte die Klappe und esse. Er will ein brüderliches Gespräch führen.
    »Wie war dein Tag?«
    Beschissen. Erinnerst du dich nicht mehr an die Highschool? »Okay. Und deiner?«
    »Weißt du was, Jace, so wird das nichts.«
    Ich habe doch schon all deinen Grundregeln zugestimmt; ich mache meinen Job; ich würge Suppe und Pilze runter, ohne mich zu beschweren, und halte die Wohnung in Schuss, indem ich alle meine Habseligkeiten unter die Couch, unter den Schreibtisch, unter den Schrank stopfe. Soll ich mich einfach in Luft auflösen? Wäre das besser für dich?
    Ich versuche, seine Ruhe zu übernehmen, und lege behutsam den Löffel ab, auch wenn er schon fast vor meinen Augen verschwimmt. »Okay, was soll ich anders machen?«
    Er sieht mich perplex an. »Nicht du. Diese Wohnung. Wenn Mom herkommt, werden wir eine größere Bleibe brauchen. Ich werde ihr kein Geld mehr schicken müssen, also sollten wir über einen Umzug nachdenken.«
    Man müsste meinen, dass mich das beruhigen würde, die Vorstellung, dass Mom kommt und wir beide sie hier empfangen. Stattdessen sehe ich für eine Sekunde nichts als Weiß. Ich will daran jetzt nicht denken. Ich verdränge es.
    »Was ist mit Mirriam?«, frage ich.
    »Wir haben uns getrennt.«
    »Ihr habt was? Warum?«, sage ich.
    »Sie war nicht glücklich mit mir.«
    »Warum um Himmels willen?«
    Christian rührt in seiner Suppe herum und ich beobachte, wie sein Adamsapfel auf und ab hüpft, als er schluckt. Diese Hexe . Jetzt erinnere ich mich, wie sie neulich versucht hat, ihm aus dem Weg zu gehen, und wie sie immer dieses traurige Lächeln auf den Lippen hatte, wenn das Gespräch auf Christian kam, und wie sie hier auftaucht und mir Umschläge unter der Tür durchschiebt. Ich rücke meinen Stuhl nach hinten und gehe aus der Wohnung.
    »Jace!«
    Ich poltere an Mirriams Tür. Sie öffnet genau in dem Moment, als mich Christian eingeholt hat.
    »Was zum Teufel soll das alles?«, frage ich.
    Ihr Blick geht herüber zu Christian. Er erklärt, was los ist, und sie bietet mir an, reinzukommen, damit wir reden können.
    Ich weigere mich, auch nur einen Fuß in die Wohnung dieser Verräterin zu setzen.
    » Du hast mir gesagt, ich solle Geduld mit ihm haben, dass es schwer für ihn sei, sich zu öffnen, und jetzt machst du selber Schluss. Du bist wirklich eine Heuchlerin, Mirriam. Was stimmt denn nicht? Hat er auch einen ›Knacks‹? Ist das mehr, als du vertragen kannst?«
    »Jace«, sagt Christian hinter mir aus dem Flur. »Hör auf.«
    »Er hat sich nach deinen Spielregeln gerichtet und trotzdem lässt du ihn fallen. Du verdammte Schlampe.«
    Mirriams Gesicht verliert ihren unerschütterlichen Lehrerinnenausdruck. Sie macht einen Schritt zurück, und als ich einen Schritt nach vorn mache, greift Christian durch den Türrahmen und zieht an meinem Arm. Meine Muskeln sind angespannt. Als ich versuche ihn abzuschütteln, packt er mich am Handgelenk.
    »Jace.« Seine Stimme ist so fest wie sein Griff. »Geh zurück in die Wohnung.« Er drückt meinen Arm nach unten und hält mich fest, bis ich ihn ansehe. Sein Blick durchbohrt mich. »Jetzt. Sofort.«
    Ich entspanne meinen Arm. Er lässt mich los und ich stampfe zurück in die Wohnung und knalle die Tür zu.
    Ich kann kaum noch klar gucken, als ich durch die Wohnung tigere; ich packe einen Stuhl und schleudere ihn auf den Teppich. Das Metall des Stuhlrückens prallt mit einem dumpfen Schlag ab. Eins, zwei, drei Stühle auf dem Boden. Wir können Mirriam nicht verlieren; sie bringt mir doch das Kochen bei. Sie macht sich die Mühe, irritierende Statistiken unter der Tür durchzuschieben und mir Fragen zu stellen, auch wenn ich weder die verdammten Statistiken sehen noch ihr irgendwelche Antworten geben will. Sie ist diejenige, die Christian dazu gebracht hat, mich aufzunehmen.
    Ich trete nach der Couch und ramme meinen nackten Fuß gegen den gusseisernen Bettrahmen. »Scheiße!« Ich humpele um mein Opfer herum, setze mich hin und sinke in die weichen Kissen.
    Durch die hauchdünne Tür höre ich Mirriam sagen: »Das ist es, was ich meine, Christian. Irgendetwas nagt an ihm.«
    »Wir kommen prima klar und du … du hast damit nichts mehr zu tun.«
    »Oh doch, das habe ich. Er ist schließlich gerade zu mir rübergekommen.«
    »Er wird dich nicht noch mal belästigen. Ich hab schon kapiert«, sagt

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