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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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freute.

    »Gute Nacht, Harley!«, sagte Kate mit entschlossener Stimme.
    »Was?«
    »Verabschiede dich von deinem Hund. Es ist Zeit, nach Hause zu gehen.«
    »Gebongt. Na, denn tschüs. Bis neulich, Kate!«
    So, die Sache mit Harley war vom Tisch. Blieben die beiden anderen.
    »Gut gejoggt?«, erkundigte sich Paul.
    »Es war ausgesprochen belebend«, antwortete Kate. »Wie sieht es mit Schlafen aus?«
    »Ich fahre nach Hause«, sagte Paul. »Ich muss morgen vor Tau und Tag aufstehen.«
    Kate gab sich Mühe, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. »Und du, Andrew?«
    »Ich schlafe im Gästezimmer«, antwortete er. »Ich habe mir für morgen ein sauberes Hemd mitgebracht.«
    »Morgen Abend komme ich vorbei, um die Zuständigkeiten während deiner Abwesenheit zu klären«, kündigte Paul an. »Gute Nacht, Kate. Gute Nacht, Andrew.«
    Kate suchte die verstreuten Blätter von Andrews Zeitung zusammen, legte eine CD ein und kuschelte sich auf ihr Sofa.
    Andrew verzog das Gesicht. »Was um alles in der Welt ist das für ein Lärm, den du dir da anhörst?«
    »Das ist UB40«, sagte Kate. »Und es ist Musik, kein Lärm!«
    »Wie heißt die Gruppe? Nie gehört! Und außerdem hört es sich wirklich mehr nach Lärm als nach Musik an. Wo ist denn die nette Monteverdi-CD, die dein Freund Liam dir geschenkt hat? Oder die Mahler-Sinfonien, die wir früher so gern gehört haben?«
    »Nie gehört«, murmelte Kate und drehte bei »Cherry Oh Baby« lauter.

Kapitel 4
    Aisling hatte Wort gehalten. Als am nächsten Morgen die Post durch den Briefschlitz rutschte, fand Kate einen dicken Briefumschlag mit dem Logo von Fergusson in der linken oberen Ecke – einem undefinierbaren schwarzen Käfer, der auf einem großen F saß.
    Abgesehen von Susannah und Dave, die es sich an ihren jeweiligen Lieblingsplätzen bequem gemacht hatten und selig schliefen, war Kate allein zu Hause. Sie hatte die Tür zum Esszimmer geschlossen, die fremde geblümte Decke von ihrem Sofa genommen und gefaltet und sich in die Küche zurückgezogen, wo es warm und gemütlich war und sich viele leckere Dinge in unmittelbarer Reichweite befanden. Längst hatte sie den ganzen Küchentisch vollgekrümelt und sich Kaffeemaschine und Teekanne zum Trotz einen großen Becher Instantkaffee gegönnt. Sie brauchte niemandem ein gutes Beispiel zu geben, und niemand war da, der sie kritisierte. Einfach herrlich! Kate nahm sich noch ein Schokoladenplätzchen aus der Packung und öffnete Aislings Brief.
    Anhand einer auf dem Tisch ausgebreiteten Straßenkarte verfolgte sie den Weg der geplanten Lesereise. Verdammter Mist! Die von Aisling ausgearbeitete Route führte im Zickzack kreuz und quer durch das Land. Jeden Tag waren Hunderte von Kilometern zurückzulegen. Natürlich dachte Fergusson nicht im Traum daran, ihnen eine Limousine mit Chauffeur zur Verfügung zu stellen, damit sie gut gelaunt und ausgeruht am jeweiligen Bestimmungsort ankamen. Weit gefehlt. Hingegen war in Aislings Brief von einem nicht näher spezifizierten Missgeschick die Rede, das Devlin Hayles fahrbaren Untersatz für einige Zeit aus dem Verkehr gezogen hatte; Aisling schlug daher vor, dass Kate ihren Wagen zur Verfügung stellte. Eventuell könne Devlin sie aber als Fahrer ab und zu ablösen.
    Auf gar keinen Fall! Vorsichtshalber überprüfte Kate die Unterlagen ihrer Autoversicherung. Sie war in einem Sondertarif für ausschließlich weibliche Fahrer versichert und würde ihren Rabatt mit Sicherheit nicht dadurch riskieren, dass sie einen ihr völlig unbekannten Mann ihr Auto fahren ließ. Man wusste schließlich, wie Männer fuhren! Aggressiv, arrogant, rücksichtslos, viel zu schnell und immer mit einer Beleidigung auf den Lippen … Zu ärgerlich, dass im nächsten Monat die Inspektion fällig war; Kate würde vor dem Aufbruch keine Zeit mehr haben, den Wagen in die Werkstatt zu bringen. Sie hatte Wichtigeres zu tun. Zum Beispiel musste sie sich um ihre Kleidung kümmern, zum Friseur gehen und ihre vorbereiteten Zehn- und Zwanzig-Minuten-Reden überarbeiten. Zumindest würde sie jedoch versuchen, ihren alten Peugeot vor der kommenden Woche noch einmal durch die Waschanlage zu fahren. Er war zugegebenermaßen ziemlich schmutzig und würde in seinem jetzigen Zustand sicher nicht den besten Eindruck hinterlassen, wenn sie vor der ersten Buchhandlung vorfuhren.
    Sie begann, eine Liste aufzustellen:

    gelber Blazer
    schwarzer Rock
    Seidenblusen
    Doc Martens

    Auf ein anderes Blatt schrieb

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