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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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sie:

    Wer füttert die Katze?
    Katzenfutter auf Vorrat kaufen
    Ohrringe aussuchen
    Wer hat einen Haustürschlüssel?
    Devlin Hayle anrufen

    Nachdem sie beide Aufstellungen noch einmal durchgelesen hatte, beschloss sie, mit dem letzten Punkt der zweiten Liste zu beginnen. Aisling hatte ihr Devlins Telefonnummer mitgeschickt. Kate ging ins Wohnzimmer und wählte.
    »Hallo?« Die Stimme klang nach einem sehr jungen Kind.
    »Hallo«, erwiderte Kate. »Ist Devlin Hayle zu sprechen?«
    »Hier ist Iggy«, vertraute ihr die Kinderstimme an.
    »Fein«, sagte Kate, »kann ich deinen Papi sprechen?«
    »Nein«, antwortete Iggy und kicherte.
    Vielleicht war es besser, aufzulegen und es später noch einmal zu versuchen. Doch just in diesem Augenblick schimpfte eine Stimme im Hintergrund: »Iggy!« Kate hörte Geräusche, aus denen sie schloss, dass Iggy den Hörer auf den Boden hatte fallen lassen und kreischend wegrannte. Jemand rief: »Ich habe dir schon hundert Mal gesagt, du sollst die Finger vom Telefon lassen!« Schließlich näherten sich die Schritte eines Erwachsenen.
    »Hallo?« Wenigstens war es nicht mehr diese schreckliche Iggy!
    »Ich möchte bitte mit Devlin Hayle sprechen.«
    »Was wollen Sie von ihm?« Die Stimme war weiblich und klang recht jung.
    »Mein Name ist Kate Ivory.« Wie kam die junge Frau darauf, Kate könne etwas von einem Mann wollen, den sie nie im Leben gesehen hatte?
    » Dan! « Die weibliche Stimme machte sich nicht die Mühe, den Hörer von ihrem Mund zu entfernen, ehe sie rief. Aus dem Hintergrund kam eine undefinierbare Antwort, worauf die Frau sagte: »Keine Ahnung. Irgendeine junge Frau. Ich weiß nicht, was sie will.« Wieder war im Hintergrund ein Murmeln zu hören. »Wie war noch einmal Ihr Name?«, fragte die Frau ins Telefon.
    »Kate Ivory.« Sie sprach jetzt überdeutlich. »Ich bin Schriftstellerin. Oder etwas genauer: Ich schreibe historische Romane.«
    »Sie sagt, sie heißt Kate Ivory«, rief die Frau, als würde sie Kate kein Wort glauben. Die Antwort am anderen Ende der Leitung kam näher ans Telefon, und Kate schnappte die letzten Worte auf: »… das haben wir Aisling Furking-Lawne zu verdanken.«
    »Devlin Hayle«, meldete sich schließlich eine dunkle, etwas heisere Stimme. Es war die Art Stimme, der man viele in rauchigen Kneipen verbrachte Jahre und große Mengen Whisky anhörte. Eine durchaus attraktive Stimme.
    »Ich dachte, ich sollte mich schon einmal bei Ihnen melden. Wir werden demnächst schließlich viel Zeit miteinander verbringen«, sagte Kate. »Außerdem müssen wir uns absprechen, soviel ich weiß.«
    »Schön, dass Sie anrufen! Ja, natürlich. Ich muss Ihnen schließlich erklären, wie Sie mein Haus finden, wenn Sie mich am Montag abholen.« Es war, als hätte er das Knöpfchen mit der Aufschrift »Charme« gedrückt, dachte Kate. Die Vorstellung, Zeit mit diesem Mann zu verbringen, gefiel ihr von Minute zu Minute besser.

    Als Kate nach dem Anruf in die Küche zurückkehrte, fühlte sie sich immer noch erheitert. Sie gönnte sich ein Schokoladenplätzchen und öffnete den Rest ihrer Post. Bei den meisten Briefen handelte es sich um den üblichen Alltagskram, doch außerdem hatte der Verlag einen ungewöhnlichen, handgeschriebenen Umschlag an sie weitergeleitet. Fanpost! Kate hoffte inständig, dass dieser Brief vom Inhalt her irgendwo zwischen den beiden gestrigen Schreiben angesiedelt war.

    Liebe Miss Ivory,
    normalerweise lese ich keine historischen Romane, doch die Bibliothekarin hatte versehentlich eines Ihrer Bücher in meine wöchentliche Lieferung gepackt, und daher beschloss ich, es auch zu lesen. Ich wollte es schon wieder zur Seite legen (ich glaube, es hieß Der rauchende Ozean) , als ich auf Seite 14 etwas für mich sehr Interessantes fand.

    Na endlich!, dachte Kate. Ein Bekehrter! Sie las weiter.

    Könnten Sie mir vielleicht sagen, ob es sich bei der von Ihnen erwähnten Köchin Edna Burbage um jene Edna Burbage handelt, die ich 1917 in der Schule in Clapham kennen gelernt habe? Sie war damals ein lustiges kleines Mädchen, und ich kann mich nicht entsinnen, dass sie sich besonders für die Kochkunst interessiert hätte. Allerdings habe ich gehört, dass sie nach der Schule in Stellung gegangen sein soll. Es wäre nett zu erfahren, ob es sich tatsächlich um die gleiche Edna handelt, die ich vor vielen Jahren gekannt habe. Ich glaube, sie ist im Zweiten Weltkrieg in die Woman’s Royal Air Force eingetreten. Inzwischen müsste sie

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