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Keine Gnade

Keine Gnade

Titel: Keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Annechino
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hätte. Sie hatte das Gefühl, dass ihr Unterleib in Flammen stand. Er hatte sie auf jede nur erdenkliche Weise genommen, und sie hatte alles über sich ergehen lassen.
    Jetzt musste sich McKenzie mit der bitteren Realität auseinandersetzen, was er als Nächstes mit ihr vorhatte. Würde er sie wieder vergewaltigen, dieses Mal vielleicht noch brutaler? Wie oft konnte sie das noch ertragen? Zu welchen widerlichen Dingen war er außerdem fähig?
    Völlig in Gedanken versunken hatte sie nicht bemerkt, dass er ans Bett gekommen war und neben ihr saß. Ohne ein Wort zu sagen schnitt er die Nylonriemen durch, mit denen sie ans Bett gefesselt war. Sie seufzte laut auf und massierte sich ihre geschundenen Handgelenke.
    Â»Wenn Sie versprechen, sich zu benehmen«, sagte Julian, »werde ich die Riemen weglassen. Fürs Erste.«
    Sie gab sich deshalb keinen Illusionen hin. Sie ging davon aus, dass er sie aus seinen eigenen perversen Beweggründen losgebunden hatte, nicht damit sie sich wohler fühlte.
    Â»Leg dich auf den Rücken«, befahl er.
    So, das ist es nun, dachte sie. Er hat genug davon, mich von hinten zu vögeln. Für einen Augenblick dachte sie dar­an, sich umzudrehen und ihm seitlich gegen den Hals zu treten, dort, wo sie ihn verletzt hatte. Aber er hielt in seiner rechten Hand immer noch etwas, das wie ein Skalpell aussah.
    Â»Hast du Schmerzen?«, wollte Julian wissen.
    Â»Was glauben Sie denn?«
    Â»Würdest du gern ein schönes warmes Bad nehmen?«
    Â»Sie vergewaltigen mich, und nun wollen Sie, dass ich mich wohl fühle ?«
    Â»Es tut mir leid. Es war nicht meine Absicht …« Er hielt für eine Weile inne, als ob ihm das richtige Wort fehlte.
    Â»Mich wie einen Hund zu vögeln?«
    Â» Nein ! Es ist schwer zu erklären.«
    Â»Wer sind Marianne und Rebecca? Zwei Mädchen, die Sie zurückgewiesen haben?«
    Â»Was?«
    Â»Sie haben ihre Namen gerufen, als …«
    Â»Du laberst Scheiße !«
    Â»Woher soll ich dann ihre Namen haben?«
    Er dachte darüber nach.
    Â»Wird das jetzt noch mal passieren?«
    Stille.
    Â»Antworten Sie mir.«
    Â»Ich … weiß nicht.«
    Sie fragte sich, ob sein Angebot, ein warmes Bad zu nehmen, ehrlich gemeint war oder ob er etwas Perverses vorhatte. Der Gedanke, in einer Badewanne zu liegen, hatte etwas ziemlich Einladendes. Doch plötzlich ging ihr auf, dass sie dort völlig nackt wäre, und sie konnte seine Augen förmlich auf ihrer Haut fühlen . Sie erschauerte bis ins Innerste. Doch so verrückt es auch sein mochte, vielleicht war ein Bad doch keine so schlechte Idee. Ließ er sie in Ruhe oder begaffte er sie, als ob sie aus einer Freakshow wäre?
    Â»Würden Sie mich allein baden lassen?«
    Er nickte. »Wenn du das möchtest.«
    Will dieser Typ mich verdammt noch mal verarschen? »Allerdings.« Sie erhob sich vom Bett, ihr Unterleib pochte schmerzhaft, und sie war sich ihrer Nacktheit nur allzu bewusst. Als sie auf das Badezimmer zuging, hielt er sie am Arm fest. »Wenn du aus dem Badezimmer kommst, wirst du nackt sein und deine Hände nach oben strecken.«
    Â»Kann ich mir ein Handtuch umbinden?«
    Â»Nackt, habe ich gesagt.«

    Während McKenzie ihr Bad vorbereitete, nutzte Julian die Gelegenheit und rief Nicole an.
    Â»Hi, Liebling«, sagte er so, als ob zwischen ihnen alles zum Besten stünde. »Es tut mir leid wegen gestern Abend.«
    Â»Warum hast du die Mädchen nicht abgeholt?«
    Â»Ich hatte einen Notfall im Krankenhaus.«
    Â»Und da konntest du nicht mal anrufen?«
    Â»Ich musste sofort operieren und …«
    Â»Du bist so ein Scheißkerl!« Nicole schrie jetzt fast. »Als ich verdammt noch mal nichts von dir gehört habe und dich auch nicht auf dem Handy erreichen konnte, habe ich die Mädchen nebenan bei Julie gelassen und bin zum Krankenhaus gefahren.«
    Er musste jetzt schnell reagieren, hatte aber keine Ahnung, was er sagen sollte. Sie hatte ihm schön aufgelauert.
    Â»Und weißt du was? Den ganzen Tag über hat dich niemand dort gesehen. Warum lügst du mich an? Was zum Teufel geht hier vor? Wie konntest du das deinen Töchtern antun? Sie saßen über eine Stunde auf den Stufen vor dem Haus und haben auf dich gewartet. Isabel hat sich die Augen aus dem Kopf geweint. Du hattest versprochen, mit ihnen zum Belmont Park zu fahren, kannst du dich

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