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Keine Gnade

Keine Gnade

Titel: Keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Annechino
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Zeit.«
    Â»Um aufrichtig zu sein, Miss Rizzo«, sagte die Bürgermeisterin, »wir haben nicht den Luxus, uns lange aufhalten zu können.«
    Wieder war es lange still.
    Â»Stimmen Sie zu, wieder eingesetzt zu werden«, sagte die Bürgermeisterin, »und ich werde Ihnen persönlich garantieren, dass Sie all Ihre Zusatzleistungen wiederbekommen und auch die gesamte Zeit Ihrer Zugehörigkeit zur Behörde angerechnet wird. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wenn wir jetzt keinen Deal mit Ihnen machen können, sind wir gezwungen, uns woanders Hilfe zu holen. Wir brauchen Ihre Entscheidung hier und jetzt.«
    Â»Wenn ich Ihr Angebot akzeptiere, habe ich zwei Fragen. Erstens: Wie schnell soll ich Ihnen zur Verfügung stehen? Zweitens: Wer ist mein Partner?«
    Â»Wir brauchen Sie am besten schon gestern«, erwiderte Chief Larson. »Wir müssen diesen Irren finden, bevor es ein fünftes Opfer gibt.«
    Â»Die gesamte Mordkommission wird Ihnen zur Verfügung stehen«, meinte Bürgermeisterin Sullivan. »Aber seien Sie gewarnt: Falls Sie innerhalb der nächsten Woche nicht nennenswert vorankommen, wird sich das FBI einschalten und übernehmen.«
    Plötzlich war Sami unsicher geworden und erkannte sehr klar, dass ihre idealistische Vorstellung, wieder den Titel einer Ermittlerin bei der Mordkommission zu tragen, der alberne Ehrgeiz eines verwöhnten Kindes sein könnte.
    Â»Geben Sie mir einfach vierundzwanzig Stunden«, antwortete Sami.
    Â»Zwölf Stunden, Miss Rizzo«, erwiderte die Bürgermeisterin. »Das ist alles, was ich tun kann. Rufen Sie mich auf meinem Handy spätestens um zehn Uhr heute Abend an. Können Sie damit leben?«
    Â»Ich denke, ich habe keine andere Wahl.«
    Sami kritzelte sich die Nummer, die sie ihr gab, auf einen Umschlag.
    Â»Noch eine Sache«, fügte die Bürgermeisterin hinzu. »Wenn Sie damit einverstanden sind, wieder eingesetzt zu werden, brauche ich Sie morgen früh Punkt acht Uhr in Captain Davisons Büro für ein umfassendes Briefing.«
    Nachdem Sami aufgelegt hatte, war sie erstaunt darüber, dass sowohl ihre Mutter als auch Emily meinten, sie würden sie unterstützen, egal wie ihre Entscheidung ausfiel – ihre Mutter erinnerte sie daran, dass sie ein Versprechen gebrochen hatte, das sie ihrem Vater gegeben hatte. Sami zog sich in ihr Schlafzimmer zurück und wog sorgfältig das Für und Wider ab. War sie wirklich bereit dafür, wieder Detective bei der Mordkommission zu sein?
    Aus irgendeinem Grund waren es nicht das Angebot der Bürgermeisterin oder Als todkranke Schwester, die ihr durch den Kopf gingen, sondern Simon. Ihr Besuch im Pelican-Bay-State-Gefängnis war nicht wie geplant verlaufen. Sie hatte gedacht, die Situation kontrollieren und Simon in der Defensive halten zu können, doch es war anders gekommen. Sie hatte die Hoffnung gehabt, dass sie nach einem persönlichen Treffen mit ihm einen Schlussstrich ziehen könnte. Doch Simon hatte – wie es seine Natur war – die Kontrolle übernommen und sie buchstäblich dazu gezwungen, aus der Tür zu stürmen, bevor sie auch nur die Chance hatte, das zu sagen, was sie loswerden musste.
    Sie verstand nun auch, welche Worte in ihrem Gespräch gefehlt hatten: »Ich vergebe Ihnen, Simon.« Das war die Erklärung, die ihre Seele befreit und ihr Ruhe gegeben hätte. Wie sollte sie Frieden und Harmonie in ihrem Leben finden, wenn sie so viel Hass in ihrem Herzen hatte? All ihr Ärger und ihre Wut kamen an Simon gar nicht heran. Aber sie fraßen sie selbst auf. Sie erinnerte sich an ein Zitat, das sie vor einigen Jahren gehört hatte:
    Â»Feindseligkeit ist wie Gift zu trinken und darauf zu warten, dass der andere stirbt.«
    Sami hatte sich seit fast zwei Jahren ständig eine Dosis Gift zugeführt. Damit musste sie aufhören.
    Nachdem sie ein paar Stunden hin- und hergeschwankt war, den Kopf voll mit Schreckensvisionen, was alles passieren könnte, wenn sie wieder die angesehene Dienstmarke einer Mordermittlerin trug, kam sie zu dem Schluss, dass sie die Entscheidung nicht allein treffen konnte und mit Al sprechen musste. Mit schlechtem Gewissen, da sie ihren Geliebten mit ihren Problemen belastete, rief sie widerstrebend bei ihm an.
    Â»Hallo, Liebling«, sagte Al mit tonloser Stimme.
    Â»Gibt es bei Aleta irgendeine Veränderung?«
    Â»Negativ.«
    Â»Das

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