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Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Titel: Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorelei Mathias
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oder?«
    »Nö – wie ein Kind, nicht?«
    »Ja, und deshalb lieben wir dich so«, sagte Duncan und umarmte sie herzlich.
    »Ah, danke, Dunky. Ich dich auch. Sollen wir dann reingehen?«
    Untergehakt machten sie sich auf den Weg zurück zum Haus.
    Wenig später schlummerten Amelie und Duncan friedlich im Hausgang vor der Küche. Dies waren buchstäblich die einzigen noch nicht belegten Quadratmeter im ganzen Haus. Da sie niemanden wecken und nach Bettzeug hatten fragen wollen, hatten sie sich in betrunkener Gewitztheit mit einem Stapel karierter Geschirrtücher, sauberer Wischlappen und Schürzen eine behelfsmäßige Bettdecke gebastelt, unter der sie nun geräuschvoll vor sich hinschnarchten.

    Amelie setzte sich mit einem Ruck auf. Eine Schürze mit der Aufschrift, »Ich sollte eigentlich meinen Ruhestand genießen«, rutschte dabei von ihren Schultern und deckte auch Duncan auf.
    »Was zum Teufel -?«, brummte dieser und rieb sich verschlafen die Augen. Als er Amelies rote Backen sah, fragte er besorgt: »Geht’s dir nicht gut?«
    Amelie sprang auf und brüllte: »ICH HAB’S!!!!«
    Aufgeregt begann sie im Gang auf und ab zu gehen, schneller und schneller, während ihre Gedanken rasten. Ein manischer Glanz stand in ihren Augen.
    »Was?«, fragte Duncan. »Was meinst du, verdammt noch mal?«
    »Ich habe die perfekte Idee! Den Heureka-Moment! Endlich ist er da! Dem Himmel sei Dank!«
    Duncan schüttelte langsam den Kopf und sagte: »Was? Amelie, jetzt beruhig dich erst mal. Ganz langsam. Setz dich hin. Komm, wir zählen bis zehn. Eins, zwei, drei...« Aber es war offensichtlich, dass Amelie nichts dergleichen zu tun bereit war. Nervös fragte er: »Wovon redest du? Um Gottes willen, sag bitte, bitte nicht, dass du die Präsentation meinst? Die MORGEN stattfindet? Amelie?!«
    »Was sonst?«, fragte sie, ehrlich erstaunt. Aufgeregt begann sie nach ihren Schuhen und ihrer Reisetasche zu suchen. Als sie sie schließlich unter ihrem Mantel fand, stellte sie zu ihrem Schrecken fest, dass ein Shampoo oder etwas Ähnliches ausgelaufen war und ihre saubere Kleidung und ihre Toilettenartikel jetzt alle verklebt waren.
    »Duncan, ich hab eine Idee, die die Konkurrenz hinwegfegen wird!! Ich weiß es einfach. Wir müssen sofort zurück nach London und daran arbeiten. Komm, hoch mit dir. Ich erklär dir alles unterwegs.«
    Duncan schüttelte unnachgiebig den Kopf. »Am, dafür ist es zu spät. Die Ideen, die wir vorgelegt haben, sind vollkommen in Ordnung. Jetzt beruhige dich. Komm und lass uns noch ein bisschen schlafen.« Duncan sprach mit sanfter Stimme, versuchte den aufdämmernden Wahnsinn in Amelie in den Griff zu kriegen. »Amelie, du bist überreizt. Und du bist noch immer nicht ganz nüchtern. Komm zurück ins Bett.«
    Sie stand über ihm und schaute auf ihn und die scheckige Decke aus Geschirrtüchern und Schürzen hinab. Sie verstand ihn einfach nicht. Verstand nicht, warum er sie nicht unterstützen wollte. »Willst du dir meine Idee nicht mal anhören?«
    »Nicht unbedingt. Das Leben ist zu kurz, um jetzt zurückzurennen und sich deswegen ein Bein auszureißen, Amelie. Wir haben unser Bestes gegeben; ich sehe nicht ein, wieso wir deswegen unseren schönen Sonntag opfern sollten.«
    Amelie schaute Duncan an, als wäre er soeben einer fliegenden Untertasse entstiegen. »Unseren Sonntag opfern? Das verstehst du nicht? Duncan – was sind das für Worte, die da aus deinem Munde kommen!«
    Hastig begann sie ihre verstreuten Habseligkeiten zusammenzusammeln. Dabei erklärte sie Duncan ihre Superidee, die ihr mitten in der Nacht eingefallen war. Ihrer Ansicht nach war sie die Kulmination aller Ideen, die sie bisher entwickelt hatten, und das Tolle daran war ihre Schlichtheit – ihre Eleganz, ihr Potenzial. Wenn sie nur erst zuhause wären und sich an die Arbeit gemacht hätten, dann würde er das schon begreifen.
    Das Problem war, Duncan begriff zwar, dass es eine geniale Idee war, doch die Hälfte von ihm, die nicht wie Amelie dachte, konnte nicht einsehen, warum sie sich deswegen jetzt noch umbringen sollten. Er versuchte es zwar, konnte aber keinen Sinn darin sehen. Schade nur, dass es ihr nicht früher eingefallen war, das war alles. Drei Minuten später war der heftigste Krach, den sie bisher erlebt hatten, zwischen ihnen ausgebrochen.
    »Warum tust du das andauernd?«, jaulte Amelie. »Lässt mich im Stich, kaum dass wir auf was wirklich Gutes stoßen? Etwas Umwälzendes. Etwas, wofür wir einen Preis gewinnen

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