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Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Titel: Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorelei Mathias
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tut mir schrecklich leid – werde Ihnen nächste Woche einen Stapel neuer zuschicken …

19. KAPITEL
    Inspiriert
    Cardiff, Hauptbahnhof, Sonntag, 13. Februar, 8:03 Uhr
     
    Scheißkälte. War noch nie so am Bibbern. Wartehalle noch geschlossen. Sitze auf dem eiskalten, windigen Bahnsteig 1 und warte auf den ersten Zug nach London – der Verspätung hat. Sitze hier in meinem zerknitterten blauen Abendkleid, verströme eine Alkohol- und Rauchfahne und bin nicht nur total übernächtigt, sondern leide obendrein unter dem schlimmsten Kater, den es seit Beginn der zivilisierten Zeitrechnung gab. Das Blöde ist, meine Idee, mein Geistesblitz ist einfach zu gut, um ihn sausen zu lassen – so ungünstig der Zeitpunkt auch gewählt sein mag. Leider war Duncan anderer Meinung. Und obwohl ich schrecklich traurig bin, dass Duncan nicht mit mir gekommen ist, freue ich mich doch schon drauf, nach Hause zu kommen und mich an die Arbeit zu machen... Gott, bin ich froh, dass nach all den Wochen der geistigen Verstopfung endlich wieder ein kleiner Funke sprüht ...
    Denn genau darum geht es. Das ist es, worauf ich endlich gekommen bin. Es geht um den Funken. Alles läuft darauf hinaus. Ob er da ist oder nicht. Das ist mir jetzt klar geworden, nachdem ich in letzter Zeit so viele unterschiedliche Leute kennen gelernt habe. Jack wiederzusehen war ein echter Headfuck – hätte nicht verwirrender sein können – aber da bin ich jetzt durch und ich weiß jetzt auch, dass ich ihn niemals zurücknehmen würde. Als er mich neulich in Little Italy geküsst hat, war das zwar richtig nett – so warm und vertraut -, aber es fehlte ganz einfach der Funke. Mag sein, dass er mal vorhanden war, aber jetzt definitiv nicht mehr. Mir kam’s vor, als würde ich meinen Bruder küssen – dabei hab ich nicht mal einen. Und dann wären da noch Claires Eltern, ich konnte sehen, dass zwischen den beiden selbst jetzt noch ein Funke glimmt, obwohl sie seit fünfzehn Jahren geschieden sind und trotz allem, was sie durchgemacht haben. Aber beide haben seitdem nicht wieder geheiratet und scheinen nach wie vor unglücklich zu sein. Und dann wären da Charles und Lydia (Claires Uni-Freundin) – die beiden sind zwar erst seit einem Jahr verheiratet, aber sie haben alles andere als glücklich ausgesehen, ja haben sich den ganzen Tag kaum angeschaut und wenn doch, dann so, als würden sie sich nur noch miteinander langweilen.
    Duncan und Chloe in Wing dagegen – da war was. Definitiv. Ich glaube, die beiden wären ein tolles Paar, wenn sie nur genug Mumm aufbringen würden, was zu unternehmen. Und Charlie – das letzte Treffen... weiß nicht, wie lange das mit uns noch gut gehen wird. Aber immerhin ist da eine starke physische Anziehung zwischen uns... und ich schätze, das ist das beste Angebot, was ich im Moment habe.
    Was mich jedoch am meisten aufgewühlt hat, das waren Dan und Claire. Zu sehen, wie glücklich die beiden miteinander sind. So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen – und das bei zwei Leuten, die ich kenne und mag. Die beiden sind so offensichtlich füreinander geschaffen - das waren heute nicht bloß Funken – das war ein ganzes verdammtes Feuerwerk!

    Irgendwo in der Gegend von Swindon, Sonntag, 13. Februar, 11:06 Uhr
     
    Sitze jetzt im Zug nach London und starre aus dem Fenster auf die letzten Ausläufer des schönen West-Countrys, bevor wir die hässlichen Außenbezirke von London erreichen. Ich glaube wirklich, dass ich es jetzt habe, dass ich jetzt endlich weiß, worum es beim Speed-Dating geht. Im Gegensatz zu allen anderen organisierten Partnerbörsen hat man hier die Chance, nach dem Funken zu suchen. Ist er nicht da, kümmert man sich nicht weiter drum und verschwendet nicht seine Zeit mit einem Mr. Wrong ... Obwohl ich also immer noch nicht weiß, ob das Speed-Dating mir was gebracht hat, kann ich nun immerhin erkennen, warum es für andere Menschen eine Lösung darstellen könnte; und so gesehen habe ich doch eine Menge erreicht, oder?

20. KAPITEL
    Auf Teufel komm raus
    Fünf Stunden später schleppte sich eine erschöpfte und vom Regen durchweichte Amelie über die Schwelle ihrer Wohnung. Sie warf ihr Gepäck zu Boden und ließ sich aufs Sofa sinken. Ihre Augen fielen zu und ihr Körper sackte dankbar in die Kissen. Wenige Minuten später war sie fast eingeschlafen. Doch dann fiel es ihr wieder ein. Nur noch knapp fünfzehn Stunden. Und so viel zu tun. Erst danach war Schlafen erlaubt. Amelie zwang ihren müden

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