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Keine Kuesse für den Boss

Keine Kuesse für den Boss

Titel: Keine Kuesse für den Boss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Anderson
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wollte ins Familienunternehmen mit einsteigen.“
    „Was ist passiert?“ Dani musste es einfach wissen.
    „Er hatte vor fünf Jahren einen Autounfall, an dem er keine Schuld trug. Er war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort.“
    Vor fünf Jahren? Dann war er noch vor ihrer Mutter gestorben – und bevor Dani überhaupt von seiner Existenz erfahren hatte. Fassungslos blickte sie geradeaus, ohne etwas wahrzunehmen. Dann bemerkte sie, dass Alex direkt vor ihr stand und die Hände nach ihr ausstreckte.
    Sie wandte sich ab und zwang sich, tief einzuatmen. „Es … es ist schön, dass er in einer netten Familie aufgewachsen ist.“
    „Ja, sie scheinen wirklich sympathisch zu sein“, erwiderte Alex leise. „Übrigens würden sie sich auch mit dir treffen, um dir Fotos von ihm zu zeigen und mit dir über ihn zu sprechen, wenn du möchtest.“
    „Das halte ich für keine gute Idee.“
    „Dani …“
    „Ich weiß jetzt Bescheid, das genügt. Es ist vorbei.“
    „Nein“, widersprach Alex. „Es hat gerade erst angefangen.“
    Dani schloss die Augen. Jack Parker, dachte sie und versuchte sofort, den Namen zu verdrängen. Sie wollte nicht mehr daran denken und beschloss, sich von Alex ablenken zu lassen. Nur ihm konnte es gelingen, sie eine Weile alles vergessen zu lassen.
    Sie wandte sich um, sah ihm jedoch nicht in die Augen, sondern betrachtete seinen muskulösen Oberkörper und spürte, wie sich Alex’ ganzer Körper anspannte.
    „Du musst mit mir darüber reden.“
    „Nein. Ich brauche jetzt Ablenkung, nichts anderes.“ Sie schmiegte sich an ihn.
    Er hielt ihre Hände fest, bevor sie auch nur anfangen konnte, ihn zu liebkosen.
    „Dani, diese Sache ist einfach zu wichtig.“ Er lockerte seinen Griff ein wenig und strich ihr mit den Daumen über die Finger. „Es ist völlig in Ordnung zu trauern.“
    Nein, dachte Dani. Sie wollte nicht trauern, nichts empfinden – sondern einfach nur vergessen. Denn sonst würde sie sich bald an Alex’ breite Brust lehnen und in Tränen ausbrechen. Doch sie war entschlossen, ihre Gefühle nicht herauszulassen und sich nicht verletzlich zu machen.
    „Es gibt keinen Grund zum Trauern“, sagte sie leise. „Ich habe ihn ja nicht einmal gekannt. Ich wollte nur Bescheid wissen, und das tue ich jetzt.“
    „Nein“, widersprach Alex. „Du wolltest eine Familie.“
    Dani stritt alles ab. „Ich brauche niemanden.“ Sie stand bewegungslos da und versuchte, ihren Schmerz unter Kontrolle zu halten. „Und du bist ganz sicher, dass er es wirklich ist?“, fragte sie kaum hörbar.
    „Ja. Es bestanden ohnehin kaum Zweifel. Und eben habe ich die Ergebnisse des DNA-Tests bekommen: Es steht eindeutig fest, dass Jack Parker dein Bruder war.“
    Dani war fassungslos. „Soll das heißen, du weißt es schon länger?“
    „Ja, seit gestern Abend“, gab Alex schuldbewusst zu. „Ich wollte es dir aber erst sagen, nachdem ich die absolute Gewissheit hatte.“
    Dani hörte seine Worte kaum. Dann war er also aus reinem Mitleid so liebevoll, dachte sie.
    „Du hättest es mir sofort sagen müssen!“, rief sie aufgebracht. „Und ausgerechnet du regst dich über die Unehrlichkeit deines leiblichen Vaters auf!“ Sie war so voller Schmerz, dass sie gar nicht anders konnte, als ihm ebenfalls wehzutun.
    „Dani …“
    Er umfasste ihre Schultern so fest, dass es fast wehtat. Bestimmt würde er sie gleich hinauswerfen. Und das war Dani nur recht: Sie wollte, dass alles zu Ende war.
    Doch dann sagte er lediglich leise: „Ich möchte nicht, dass du es an mir auslässt.“
    Am liebsten hätte Alex Dani an sich gezogen, sie geküsst und den Schwall verletzender Worte gestoppt. Sie war wie ein verwundetes Tier, das um sich schlug, weil man es in die Enge getrieben hatte.
    Doch stattdessen hielt er sie auf Armeslänge von sich entfernt fest, um ihren Gesichtsausdruck sehen zu können. Sie musste sich ihm einfach wieder öffnen. Alex spürte deutlich, wie verzweifelt Dani war, doch sie wollte es sich nicht eingestehen.
    „Du hast recht“, sagte sie jetzt leise. „Tut mir leid.“
    Hilflos sah er zu, wie sie sich noch mehr in sich selbst zurückzog. Die ganze Nähe, die sich in den vergangenen Tagen zwischen ihnen entwickelt hatte, war verschwunden: Dani hatte genauso wenig Vertrauen zu ihm wie bei ihrer ersten Begegnung.
    Beim Anblick ihrer fast schwarz wirkenden braunen Augen und ihres aschfahlen Gesichts zog sich ihm das Herz zusammen. „Dani …“, begann er, doch sie ließ ihn nicht

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