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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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ihre Zukunft noch einsamer und noch beängstigender. Aber es gab kein Zurück mehr.
    Marcus fand auch heute keine Ruhe. Erneut suchte er Zuflucht im Garten seines Cousins, setzte sich auf eine Bank und haderte mit seinem Schicksal. Im Moment sah es so aus, als bliebe ihm eine Saison in London nicht erspart, wenn er noch in diesem Jahr eine reiche Frau zum Altar führen wollte. Die Hardy-Erbin würde ihn nicht nehmen. Er konnte ihr keine Liebe bieten, obwohl er sie so sehr begehrte wie keine Frau zuvor. Aber sie würde nur mit einer Liebesheirat einverstanden sein, sonst wäre sie zu Hause geblieben und hätte ihren Vormund geheiratet.
    Plötzlich erhaschte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Er blinzelte überrascht. Fingen seine Müdigkeit und die düstere Stimmung schon an, ihm Gespenster vorzugaukeln? Als Soldat war er es gewohnt, in der Dunkelheit auf das geringste Anzeichen von Gefahr zu achten. Hier handelte es sich nicht um ein Gespenst, sondern um einen Menschen aus Fleisch und Blut.
    Thea erreichte das Cottage am See, ohne sich auch nur einen Moment bewusst zu werden, dass Marcus ihr auf den Fersen folgte. Mit einem erleichterten Seufzer schloss sie die Fensterläden und entzündete ihren Kerzenstummel mit Feuerstein und Zunderbüchse, die sie aus dem Lampenputzraum mitgenommen hatte. Trotz der warmen Sommernacht schauderte ihr, während sie aus ihrem Nachthemd schlüpfte und die Jungensachen anzog, die sie aus dem Lumpensack für die Armen entwendet und am Vormittag unter einer der Fenstertruhen versteckt hatte. Während ihres Aufenthalts auf Rosecombe waren kaum Ausgaben nötig gewesen, sodass ihr zu ihrer Erleichterung ein wenig Geld geblieben war.
    Gerade wollte sie ihren Zopf mit dem Messer abschneiden, das sie aus der Küche stibitzt hatte, da hörte sie, wie hinter ihr jemand ganz leise die Tür öffnete. Als eine wohlbekannte Person eintrat und die Tür wieder hinter sich schloss, wäre Thea am liebsten in Tränen ausgebrochen.

10. KAPITEL

    Thea war so kurz davor gewesen, ihre Freiheit zurückzugewinnen. Wenn sie Marcus nicht davon überzeugen konnte, sie gehen zu lassen, würde sie jedoch bald wieder zu Granbys Gefangener.
    Trotz ihres Entsetzens fühlte sie sich unwohl in ihrer geliehenen Kleidung. Marcus machte kein Hehl daraus, dass sie sein Interesse geweckt hatte, sondern betrachtete ihre schlanken Beine in den engen Hosen auf die unverschämteste Weise. Zu ihrem Ärger spürte sie, wie heiße Röte ihr in die Wangen schoss.
    Zuerst war sie ihm in den kläglichsten Lumpen begegnet, die sie von diversen Wäscheleinen hatte stehlen können, danach in der unvorteilhaften Uniform eines Dienstmädchens. Und jetzt? In dieser Verkleidung würden sich die meisten jungen Frauen nicht einmal zeigen, wenn ihr Leben davon abhinge.
    Stolz hob sie das Kinn, um sich ihre Gefühle nicht anmerken zu lassen. Natürlich hätte es schlimmer kommen können, dachte sie finster. Es hätte Granby Winforde sein können, mit Sonderlizenz in der Tasche und einem Priester mit dehnbarem Ehrbegriff im Schlepptau.
    Das Messer in ihrer Hand hatte sie schon fast vergessen, bis Marcus entschlossen auf sie zukam und es ihr nicht gerade sanft entwand. Sie unterdrückte ein Stöhnen, so unbarmherzig packte er zu. Es war zwecklos, sie musste das Messer aufgeben, wehrte sich jedoch mit aller Macht, um sich aus Marcus’ Griff zu befreien.
    „Na, so was. Ein kleiner Zankteufel“, sagte er mit einem trägen Lächeln, das nicht ganz seine Augen erreichte.
    Ihr Blick ging flüchtig zu seiner Hand, die ihre so hart gepackt hielt, doch Marcus ahnte ihre Absicht.
    „Das würde ich an deiner Stelle nicht tun. Glaube mir, ich hätte keine Skrupel, es dir mit gleicher Münze heimzuzahlen.“
    „Ich wusste von Anfang an, Sie sind kein Gentleman“, beschuldigte sie ihn kühl.
    „Und ich wusste, du bist kein einfaches Hausmädchen“, konterte er. „Gibt es auch nur eine Person von unbescholtenem Ruf, die schwören könnte, dass du Hetty Smith bist, meine Liebe?“
    „Nein, das wissen Sie. Und ich bin nicht Ihre Liebe“, antwortete sie schnippisch. „Außerdem habe ich doch gesagt, dass ich ein Findling bin“, fügte sie etwas verspätet hinzu.
    „Von dem Unsinn glaube ich kein Wort“, bemerkte er mit einem Unterton, der zu Theas Überraschung Bewunderung auszudrücken schien.
    „Glauben Sie, was Sie wollen.“ Sie zuckte die Achseln. „Mir könnte nichts gleichgültiger sein.“
    Er stand so nahe neben ihr, dass sie das

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