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Keine Lady ohne Tadel

Keine Lady ohne Tadel

Titel: Keine Lady ohne Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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sie überhaupt an Miles?
    »Natürlich«, erwiderte er. Auch jetzt beobachtete er sie genau. Er verfolgte seine Hand auf ihrer Brust.
    »Du hast mich immer so hochmütig und mürrisch angeschaut«, erinnerte sich Esme. »Immer hast du an einer Wand gelehnt und mich stirnrunzelnd betrachtet, und ich habe genau gewusst, dass du mich für leichtsinnig hältst.«
    Ein Lächeln nistete in seinen Mundwinkeln. »Etwas in dieser Richtung habe ich wohl gedacht.«
    Die Berührung seiner Hände machte sie atemlos, aber sie wollte, dass er sie verstand. »Manches lag an dir«, erklärte sie und hob sein Kinn an, sodass er ihr in die Augen schauen musste.
    »Wie meinst du das?«
    »Ich spreche von meinen Flirts.« Esme lächelte und legte ihre ganze Freude an der Kunst der Verführung in dieses Lächeln. »Du hast am Rand eines Ballsaals gestanden und mich finster angeschaut, stets hast du verächtlich die Lippen gekräuselt. Da musste ich dich einfach herausfordern.«
    »Mich herausfordern?«
    Sie nickte und kicherte. »Ich habe mich schamloser gegeben, als ich war. Erinnerst du dich, wie ich Bernie Burdett in Lady Troubridges Ballsaal geküsst habe?«
    »Natürlich«, knurrte Sebastian und biss ihr leicht in die Unterlippe. Es hatte ihn fast verrückt gemacht, Esme Rawlings beim Flirt mit ihrer jüngsten Eroberung, dem unerträglichen Burdett, zu sehen. Ständig tanzte sie mit diesem jungen Lackel, während er selbst … noch nie mit ihr getanzt hatte. Esme war verheiratet, und er war mit ihrer besten Freundin Gina verlobt gewesen. Die bloße Erinnerung brachte ihn dazu, sich in aufwallender Leidenschaft auf ihren schwellenden Mund zu stürzen.
    »Selbst während ich Bernie küsste, überlegte ich, was du wohl tätest, wenn ich auf dich zutanzen und dich küssen würde«, gestand sie nach einer Weile mit stockender Stimme. »Ich nahm an, dass du empört wärest, weil du ja solch ein Musterknabe warst, und habe deshalb lieber Bernie geküsst.«
    Er sah sie verblüfft an. »Du hast absichtlich …«
    »Ganz genau«, gab sie selbstgefällig zurück. Dann glitten ihre Lippen über seinen starken, von der Sonne gebräunten Hals. »Du hast mich stets mit Verachtung behandelt, und dennoch … war da noch etwas … ich glaubte, etwas anderes in deinen Augen zu erkennen.«
    Er knurrte, ein tiefer männlicher Laut, der ihre Schenkel erzittern ließ. »Also hast du dich danach gesehnt, mich zu küssen, nicht wahr?«
    Esme schwieg verlegen und drückte ihre Wange an seine Schulter, damit er ihr nicht in die Augen sehen konnte.
    »Dann küsse mich jetzt«, sagte er. Und seine Stimme war so eindringlich, dass Esme gehorchen musste. Sie kam sich wieder wie eine begehrenswerte Frau vor und wusste nicht mehr, wieso sie ihn jemals für prüde gehalten hatte, denn er küsste wie ein Verdurstender. Bevor sie sich im Sinnenrausch verlor, mahnte sie jedoch: »Dass du gehen musst, habe ich ernst gemeint, Sebastian. Wenn meine Hausgäste eintreffen, könnte dich einer von ihnen erkennen.«
    »Und was soll ich tun, um mein Brot zu verdienen, he?«
    »Das, was du vorher getan hast.«
    »Vorher …« Nun klang seine Stimme wie dunkler Samt, tönte gedämpft an ihrem Hals. »Vorher habe ich meine Zeit damit vertan, mit einer gewissen Dame zu streiten.«
    »Und du warst furchtbar anstrengend«, erinnerte sich Esme. »Ständig hast du mich gescholten, dass ich schamlos sei und …«
    Er küsste sie auf die Schulter. »Schamlos«, stimmte er zu. »Anstößig.« Es folgte ein Kuss auf die zarte Verbindung zwischen Hals und Schlüsselbein. »Dirne. Ich muss dir unbedingt eines von Mrs Cables Traktätchen leihen.«
    »Und alles nur, weil ich einen kleinen Flirt mit Bernie Burdett unterhielt«, sagte Esme und lächelte ihn von unten herauf an. »So ein hinreißender Mann! Wie sehr ich diesen …«
    »Bertie«, sagte er in ihren Mund.
    »Bernie!«
    »Wie auch immer«, knurrte er. »Der Schmerz, den er mir bereitet hat!«
    Sie legte ihre Hand an seine Wange. »Bernie und ich hatten nie eine Affäre. Es war nur eine harmlose Liebelei.«
    »Das weiß ich.« Nun lächelte er auf sie herab, ein träges, gefährliches Lächeln. »Bertie wäre ein sehr langweiliger Liebhaber gewesen.« Er fuhr mit den Lippen über ihre Wange und die lange, zarte Linie ihres Halses entlang. »Und du, liebste Esme, bist keine Frau, die im Schlafgemach Langeweile duldet.«
    »Und woher wollen Sie das wissen, Sir?«, fragte sie ein wenig atemlos. »Verfügen Sie denn über genug Erfahrung

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