Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keine Lady ohne Tadel

Keine Lady ohne Tadel

Titel: Keine Lady ohne Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
Vom Netzwerk:
intelligente Frauen haben, aber das ist in Wirklichkeit nicht der Fall.«
    »Was für frivole Dinge?«, fragte Helene.
    »Ich bin anderer Meinung«, schaltete sich Esme ein. »Ich denke, Bea hat da etwas missverstanden. Meiner Erfahrung nach spielt das Thema überhaupt keine Rolle. Der Mann ist völlig ausgebrannt. Schaut euch nur die Ringe unter seinen Augen an. Falls ich mich nicht sehr irre, sucht er einigermaßen verzweifelt nach einem warmen Körper, an den er sich schmiegen kann. Du musst ihm zeigen, dass du an ihm interessiert bist, Helene.«
    »Wenn du es sagst, hört es sich so einfach an«, murmelte Helene.
    »Es ist einfach«, betonte Bea. »Ich werde Ihnen zeigen, wie es geht. Schauen Sie einfach zu. Da er sich für mich überhaupt nicht interessiert, kann das Ihre gemeinsame Zukunft kaum gefährden.«
    Helene ergriff Beas Arm. »Das kann ich nicht zulassen!«
    »Warum denn nicht? Ich kann das sehr gut«, behauptete die junge Frau. »Tatsächlich könnte man mit Fug und Recht behaupten, dass ich auf dem Gebiet Expertin bin.« Und sie schlenderte davon. Das Wiegen ihrer Hüften war vielversprechend.
    »Dieses Mädchen ist dreister als ich in meinen schlimmsten Zeiten«, sagte Esme nachdenklich. »Sie muss wohl sehr unglücklich sein.«
    »Unsinn. Sie amüsiert sich königlich«, entgegnete Helene. »Schau sie doch nur an!«
    Bea lachte aufreizend und schaute Stephen über den Rand ihres Fächers an. Ihr reizendes kleines Gesicht glühte, und ihre Augen ließen dem Mann eine Einladung zukommen. Ihr Busen streifte seinen Arm, und selbst aus der Entfernung konnte Helene sehen, wie er zusammenzuckte.
    »Ich kann so etwas nicht!«, lautete Helenes Urteil. Die bloße Vorstellung löste unendliche Verlegenheit in ihr aus.
    »Bea macht doch gar nicht viel«, gab Esme zu bedenken. »Es gibt nur eine wichtige Sache, die du beachten musst: Du musst Stephen mit Blicken sagen, dass du zu haben bist. Das ist alles. Es ist kinderleicht.«
    »Leicht?«, sagte Helene entsetzt. »Was soll daran leicht sein! Dass ich zu haben bin? Wie in aller Welt soll man etwas so Unschickliches auch nur andeuten?«
    Bea lachte Stephen immer noch an. Sie schien vor Verlangen zu vibrieren. Dann wandte sie sich für einen winzigen Moment von ihm ab und sah herüber. Das Verlangen war wie weggewischt, stattdessen strahlten ihre Augen Mutwillen aus. Sie wirkte wie ein Schulmädchen. Im nächsten Augenblick wandte sie sich wieder Stephen zu und schmachtete ihn an.
    »Aha«, stellte Esme mit einiger Genugtuung fest, »sie ist immer noch sie selbst.«
    »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst«, sagte Helene, die sich den Tränen nahe fühlte. »Ich kann das nicht. Diese Fähigkeit ist mir wohl nicht zugeteilt worden. Rees hat immer gesagt –« Sie brach ab. Nicht einmal ihrer besten Freundin würde sie anvertrauen, dass sie eine frigide Frau war, die niemals die Liebe mit einem Mann genießen konnte. Das jedenfalls hatte ihr Mann behauptet, und Helene glaubte zu wissen, dass er recht hatte.
    »Kein Grund zur Verzweiflung, Darling. Mr Fairfax-Lacy kann Beas Getue ja gar nicht ausstehen. Siehst du?«
    Es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass Stephen Bea voller Missfallen betrachtete und einen Tadel äußerte. »Genau der Richtige für dich«, sagte Esme zufrieden. »Er ist überhaupt nicht Beas Typ.«
    Was Bea einige Sekunden später überschwänglich bestätigte. »Er hat mir gesagt, ich solle mir das Gesicht waschen«, berichtete sie mit Schadenfreude. »Vermutlich gefällt Mr Auf-dem-hohen-Ross mein Rouge nicht, obwohl es aus Paris stammt.«
    Helene gewann wieder ein wenig an Zuversicht. Sie selbst hatte nie im Leben Rouge aufgelegt und konnte sich auch nicht vorstellen, es jemals zu tun. Vielleicht passten Stephen und sie ja doch ganz gut zusammen.
    Gib ihm einfach das Gefühl, als ob du zu haben seiest, redete sie sich zu. »Ich soll also einfach … einfach so aussehen, als ob …«
    »Sie mit ihm ins Bett wollten«, ergänzte Bea.
    »Ich werde es versuchen«, murmelte Helene. Auch wenn ihr nichts daran lag, dies mit irgendeinem Mann tun zu wollen. Sie konnte auch nicht glauben, dass irgendeine Frau es freiwillig tat. Es sei denn, sie wollte sich an ihrem Mann rächen.
    »Sonst könnten Sie es ihm auch einfach sagen«, schlug Bea hinterlistig vor.
    »Das könnte ich ganz sicher nicht!«
    »Ich hab’s! Die Gedichte! Wir werden uns einfach ein Gedicht zunutze machen.«
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Esme.
    »Wir sollen doch am Freitag

Weitere Kostenlose Bücher