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Keine Panik Prinzessin

Titel: Keine Panik Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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das etwa auch Bestandteil deiner Wir-machen-den-Neuntklässlern-solche-Angst-dass-sie-mich-wählen-Kampagne?«, fragte ich. »Auf die du gekommen bist, weil ich eine so notorische Schwarzseherin bin, dass ich auf alle vorstellbaren Katastrophen bestens vorbereitet bin?«
    »Beantworte einfach meine Frage.«
    »Ich würde natürlich auch die Entwicklungsländer, die in hohem Maße zur Umweltverschmutzung beitragen, unterstützen, damit sie möglichst bald auf saubere Energien um steigen können. Außerdem würde ich die Autokonzerne dazu bringen, nur noch Hybridautos zu bauen, die mit Benzin und Strom fahren, und dann würde ich allen Leuten, die noch alte Benzinschleudern fahren, ihre Autos abkaufen, und ich würde Privathaushalten und Unternehmen Steuererleichterungen anbieten, wenn sie von fossilen Brennstoffen auf Sonnen- oder Windenergie umsteigen.«
    »Ganz toll. Wieso siehst du so komisch aus?«
    Ich fasste mir ins Gesicht. Ich hatte mich extra dezent geschminkt, weil Michael mich ja gleich ganz aus der Nähe mitkriegen wird und ich nicht so aussehen will, als hätte ich mich geschminkt. Jungs stehen nämlich auf den natürlichen Look. Na ja, solche wie Michael jedenfalls.
    »Wieso? Was meinst du?«, fragte ich. »Inwiefern komisch?«
    Hatte ich etwa einen Pickel? Das wäre mal wieder echt typisch, dass mir genau in dem Moment, in dem mir mein Freund tief in die Augen blickt, während er mit mir schläft, mitten auf der Stirn ein Riesenpickel sprießt.
    »Du siehst irgendwie voll gestresst aus. Als müsstest du gleich kotzen.«
    »Ach so.« Gott sei Dank, kein Pickel. »Keine Ahnung, was du meinst.«
    »Hey, PrivoG.« Lilly nahm die Kamera runter und sah mich kritisch an. »Sag mal, was läuft hier? Was hast du vor? Was macht ihr beiden heute Abend eigentlich? Er hat gesagt, du hättest irgendeine Überraschung für ihn.«
    Zum Glück kam Michael in diesem Moment mit seiner Jeansjacke in der Hand aus seinem Zimmer und sagte: »Sorry, dass es so lang gedauert hat. Ich bin jetzt bereit.«
    Ich wünschte, ich könnte dasselbe von mir sagen.

Donnerstag, 9. September, 20 Uhr, im Ritz
    Ich muss mich beeilen und ganz schnell schreiben, während Michael an der Tür ist und dem Kellner vom Zimmerservice Trinkgeld gibt. Alles läuft genau nach Plan. Wir haben uns aus dem Haus geschlichen, ohne dass irgendwer etwas gemerkt hat. Michael ahnt nichts. Er denkt, dass ich ihn mit einem romantischen Abschiedsessen bei Kerzenschein in der von meiner Großmutter verlassenen Suite überraschen will. (Die Suite wurde seit ihrem Auszug Gott sei Dank gereinigt. Ich glaub nämlich nicht, dass ich das, was ich vorhabe, durchziehen könnte, wenn es immer noch nach Chanel N° 5 stinken würde, wie in allen Räumen, in denen Grandmère sich eine Zeit lang aufgehalten hat.) Er hat keine Ahnung, dass ich ihm schon sehr bald meinen kostbarsten Schatz zum Geschenk machen werde.
    Ooooh, er kommt zurück. Okay, nach dem Essen lasse ich die Bombe platzen … die Sexbombe, meine ich.
    Hey, gibt es nicht sogar einen Song, der so heißt?

Donnerstag, 9. September, 22 Uhr, im Taxi auf der Heimfahrt vom Ritz
    Ich kann nicht glauben, dass er …
    O Gott, echt. Ich weiß nicht, wie ich das jemals zu Papier bringen soll. Ich kann ja noch nicht mal dran DENKEN, wie soll ich es denn da SCHREIBEN???? Ich kann ja nicht einmal genug sehen, um zu schreiben, weil es hier so dunkel ist. Ich sehe bloß was, wenn wir gerade in der Nähe einer Straßenlaterne im Stau stecken.
    Aber da Ephrain Kleinschmidt – so heißt mein Taxifahrer, laut seiner Lizenz, die auf der kugelsicheren Trennscheibe zwischen uns klebt – die Fifth Avenue entlangfährt und nicht die Park Avenue, wie ich es eigentlich wollte, bleiben wir ständig im Stau stecken. Was gut ist. Nein, im Ernst, das finde ich wirklich gut. Weil es bedeutet, dass ich alle Tränen, die ich in mir hab, rausgeweint habe, bevor wir bei mir zu Hause sind, sodass ich hoffentlich kein Kreuzverhör von Mom und Mr G erdulden muss, wenn ich reinkomme und aussehe wie Kirsten Dunst nach der Whirlpoolszene in »Verrückt/Schön«. So hysterisch verheult, meine ich.
    Ich glaub, es macht Ephrain Kleinschmidt ganz schön fertig, dass ich so weine. Wahrscheinlich hat er noch nie eine schluchzende sechzehnjährige Prinzessin in seinem Taxi sitzen gehabt. Er schaut immer wieder in den Rückspiegel und reicht mir aus der Schachtel, die auf seinem Armaturenbrett steht, Papiertaschentücher durch den kleinen Spalt in der Trenn

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