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Keine Pille gegen Mord

Keine Pille gegen Mord

Titel: Keine Pille gegen Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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darüber
nach. Dann fiel mir der Philosoph vom Lande ein, der auf einem grasbewachsenen
Hügel Whisky trank und über die schlechte Welt schmunzelte. »Rhoda ist hinter
allem her gewesen, was mit Hosen durch Humboldt Creek ging, so hat man es mir
jedenfalls berichtet. Ich nehme an, von der männlichen Bevölkerung ist ihr kaum
einer entkommen .«
    »Nicht viele.« Sie musterte
mich neugierig. »Sind Sie ihr schon begegnet ?«
    »Ja«, sagte ich. »Ich habe ihr
einen Kinnhaken verpaßt, um meine Tugend zu retten .«
    »Oh!« Ihre blauen Augen
weiteten sich. »Ich hoffe, Sie machen das nicht bei allen Mädchen so .«
    Ich beschloß, sie darüber eine
Zeitlang im unklaren zu lassen. »Ich nehme an, Dale
Macintosh gehörte auch zu Rhodas Opfern ?«
    »Er ist ein Mann, nicht wahr ?«
    »Ja«, bestätigte ich. »Und er
war auch mal jünger als fünfzig .«
    »Er ist auch heute noch nicht
zu alt. Jedenfalls steht er auf ihrer Liste .«
    »Und wann ist es passiert ?«
    Sie seufzte und nahm einen
ausführlichen Schluck. Das Eis klimperte in ihrem Glas. »Wie man sich erzählt,
vor etwa zwei Jahren. Und es war keine flüchtige Affäre .«
    »Wem war’s denn ernst — ihm
oder Rhoda ?«
    »Ich weiß nicht, ob es einem
von beiden so ernst war, wie Sie das meinen. Mein Gefühl sagt mir, daß er ein
älterer Mann mit einer Schwäche für Sex ist, der merkte, daß sich ihm eine
prima Gelegenheit bot — und daraufhin beschloß er, sie möglichst ausgiebig zu
genießen. Genau das, was von einem alternden Junggesellen zu erwarten ist.«
    »Was nichts gegen das ist, was
man von einem jungen Junggesellen zu erwarten hat .«
    »Darüber reden wir später .«
    »Ehrenwort?«
    »Ehrenwort.«
    »Woher wollen Sie wissen, daß
er mit Rhoda nicht wieder etwas angefangen hat, nachdem sie heimkam ?«
    »Ich glaube nicht, daß er sich
traut. Es gab früher schon Gerede, einige Bürger drückten ihm ihr Mißfallen
aus. Sein Verhalten fand nicht gerade Beifall .«
    »Und die Familie? Ihr scheint
es egal zu sein, was Rhoda treibt, solange sie ihnen nicht auf die Nerven geht .«
    »Mrs. Birrel lag nichts daran,
stimmt. Ihr war alles und jeder gleichgültig. Aber ich hörte, daß Macintosh mit
Mrs. Charles in heftigen Streit geriet .«
    »Mit Hannah?«
    »Stimmt. Miss Grady hat gehorcht, und danach sprach sich die Geschichte
natürlich herum .«
    »Natürlich.«
    »Ich weiß nicht genau, was
gesprochen wurde — und überhaupt muß man Miss Gradys Erzählungen immer ein bißchen zensieren, aber das Ergebnis war jedenfalls, daß
er aufhörte. Gleich danach fuhr er einen Monat in Urlaub, und bald kam Rhoda
dann auch wieder in ärztliche Behandlung .«
    »Sieht aus, als könne Aldos
Frau ganz energisch sein, wenn sie will«, bemerkte ich nachdenklich und
erinnerte mich an das Leuchten in Hannahs Augen.
    Melody blickte ins Speisezimmer. »Wir
sollten das Essen nicht zu lange stehen lassen«, sagte sie.
    »Okay.« Ich ging zu ihr hinüber
und streckte die Hand nach ihrem Glas aus. »Sie fangen mit dem Kochen an, und
ich mixe uns noch einen .«
    Sie stellte ihr Glas aufs
Tischchen und nahm mich an der Hand. Ich hätte nicht gedacht, daß sie soviel
Kraft besaß, um mich neben sich auf die Couch zu ziehen, aber sie brachte das
jedenfalls zuwege.
    »Es ist schon alles gekocht«,
sagte sie mir ins Ohr. »Ich habe damit gerechnet, daß Sie zu früh kommen. Warum
war’s eigentlich nicht noch früher ?«
    »Ich habe mir die Zähne
geputzt«, erwiderte ich lahm, während ich ihr einen Arm um die Schultern legte.
    »Ich habe eine wundervolle
Überraschung für Sie«, sagte sie. »Steak Cathay mit Reis und Pilzen, dazu ganze
geröstete Maiskolben.«
    »Und als Nachtisch?«
    »Aprikosenauflauf.«
    »Oh«, sagte ich. »Das ist alles ?«
    »Ich hoffe, Sie sind nicht
enttäuscht«, sagte sie und schlug die Augen nieder.
    »Ich werde mich bemühen, es
nicht zu sein«, brummte ich. »Aber seien Sie nicht gekränkt, wenn ich früh zu
Bett gehe .«
    »Warum sollte mich das kränken ?« schnurrte sie. »Mir gefällt ein Mann, der ein Mädchen
nicht warten läßt .«
    Ihre Lippen preßten sich auf
meine, und ihre Zähne knabberten herzhaft an meiner Zunge. Ich drückte sie an
mich und spürte die festen Rundungen ihres Busens. Es war ein angenehmes
Gefühl, und deshalb langte ich hin und fing an, das lavendelblaue Oberteil
aufzuknöpfen. Es hatte durchgehend kleine schwarze Knöpfe.
    Sie ergriff meine Hand. »Ach,
du meine Güte. Das Steak!«
    »Wer da behauptet, die

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