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Keine Pille gegen Mord

Keine Pille gegen Mord

Titel: Keine Pille gegen Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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genauso aus, wie man Sie beschrieben hat .«
    »So einfach ist das ?« sagte ich bewundernd. »Ein Mädchen wie Sie wäre die
geborene Assistentin für einen etwas beschränkten Anwalt wie mich .«
    »Ich weiß auch einiges über Sie
persönlich und Ihr Tun in Humboldt Creek«, sagte sie grinsend. »Zum Beispiel,
daß Sie ein etwas unkonventioneller Teilhaber einer, wie ich höre, sehr
konservativen Anwaltskanzlei sind.«
    »Wir akzeptieren keine Mörder,
Diebe und Hollywoodschauspieler als Klienten«, gab ich zu.
    »Stimmt. Geschäftsleute, die
mit Geld umzugehen wissen. Nur machen Sie persönlich ein bißchen viel Aufhebens
ums Geldausgeben .«
    Darüber dachte ich nach.
»Wahrscheinlich bin ich das Resultat eines kommunistischen Komplotts, die
Seelen der Jugend zu verderben, und zwar durch Verbreitung pornographischer
Druckerzeugnisse und freier Liebe. Womit wir zu einem interessanten Punkt
kämen. Was wissen Sie über mein Sexleben ?«
    Ihre Miene wurde plötzlich
ernst, und sie knabberte an einem Finger. »Ich muß gestehen, daß ich darüber
gar nichts weiß...« Ihre Stimme verklang, und ich hoffte, das Leuchten in ihren
Augen beruhe auf Neugier.
    Eines habe ich beim
Rechtsstudium ganz gewiß gelernt: Wenn man einen Vorteil erkennt, muß man ihn
beim Schopfe packen. »In einer Stadt wie Humboldt Creek kann doch nicht viel
los sein, aber warum soll man deswegen Trübsal blasen? Wie wär’s, wenn Sie heute abend mit mir essen würden?
Ich habe gehört, Fisch und Chips seien hier die Spezialität ?«
    »Aber gern, Randy«, sagte sie.
»Um wieviel Uhr?«
    »Um sieben?«
    »Sie brauchen nur zu klingeln,
dann eile ich herbei .«
    Ich sah vorm geistigen Auge
flüchtig das Bild, wie sie in diesen Shorts gelaufen kam, und überlegte einen
Augenblick, ob ich ihr sagen solle, das Essen sei ganz ungezwungen und sie
könne ruhig anlassen, was sie eben trug. Aber da machte sie auch schon die Tür
zu, und ich stand da mit meinem Schlüssel in der Hand.
     
    Um halb sieben hatte ich den
Koffer ausgepackt, mich umgezogen, rasiert und mir die Zähne geputzt. Es blieb
nichts mehr zu tun, als herumzusitzen und mich im Spiegel zu betrachten, aber
das trieb ich nun schon eine halbe Stunde und war es leid. Ausgeprägte,
ebenmäßige Gesichter sind ja ganz nett, aber sie haben nicht denselben Anreiz
für Betrachter wie üppige Blondinen mit verführerischen Lippen und Augen, die
einem alles versprechen.
    Also kam ich zu früh. Melody öffnete die Tür aufs zweite Klopfen und lächelte
entgegenkommend.
    »Ich dachte, wir könnten die
erste Show noch mitkriegen .«
    »Welche Show?« Sie schüttelte
den Kopf. »Das Fernsehen hat die Kinos ausgerottet — oder gibt’s in Frisco noch kein Fernsehen ?«
    »Nennen Sie unsere schöne Stadt
nicht Frisco «, erwiderte ich automatisch.
    »Kommen Sie herein und trinken
Sie etwas«, sagte sie, und die Tür ging weit auf.
    Ich trat ein. Sie trug eine
Hose, die so hauteng saß wie die Shorts, dazu ein passendes Oberteil. Ihr Haar
lockte sich, wo es die Schultern berührte.
    Im Wohnzimmer ging sie zu einer
kleinen Vitrine und nahm Gläser heraus. »Was trinken Sie denn ?« fragte sie.
    »Wodka«, antwortete ich. »So
wie Sie ihn mixen wollen.«
    Ein offener Bogen trennte Wohn-
und Eßzimmer. Ich konnte sehen, daß für zwei Personen gedeckt war, eine Flasche
Wein stand in einem Kühler und mitten auf dem Tisch eine dicke rote Kerze.
    »Haben Sie einen Vorschlag, wo
wir essen gehen könnten ?« fragte ich beiläufig.
    »Nun, ich dachte, wir könnten
auch hierbleiben«, sagte sie unschuldig. »In der Stadt gibt’s kein Lokal, das
man guten Gewissens empfehlen könnte. Und ich bin eine erfahrene Köchin.
Außerdem kostet es Sie dann nichts .«
    »Also gut, Herr Staatsanwalt,
Sie haben gewonnen«, sagte ich. »Ihre Beweisführung ist unwiderlegbar .«
    »Schön«, meinte sie lächelnd.
»Wir machen uns einen gemütlichen Abend und in aller Ruhe miteinander bekannt.
Ich erzähle Ihnen von den Leuten in Humboldt Creek, einschließlich ihres
Liebeslebens, wenn es Sie interessiert .«
    »Ich bezweifle, daß
Einzelheiten mich da reizen könnten. Und was darf ich Ihnen erzählen ?«
    »Einfach alles über sich
selbst«, sagte sie freundlich.
    Sie kam und gab mir ein Glas.
    »Erzählen Sie mir von Rhoda
Birrel«, sagte ich. »Ihr Liebesleben scheint jedermann zu interessieren .«
    »Sie spinnt«, befand Melody schlicht. »Sex ist bei ihr kein Vergnügen, sondern
eine Krankheit .«
    Ich dachte ein Weilchen

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