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Keine Pizza für Commissario Luciani

Titel: Keine Pizza für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Paglieri
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aufrechtzuerhalten hatte sie beide erregt. Er dachte an einen Satz,
     den er ihr oft gesagt hatte, und |107| bekam prompt eine Erektion, so wie es ihm mit ihr immer ergangen war.
    »Was kann ich für Sie tun, Signorina Dongo?«
    »Ich arbeite an einer Sendereihe über italienische Universitäten. Als ich vorschlug, Sie mit ins Programm aufzunehmen, hat
     der Chefredakteur sofort zugestimmt.« Ludovico lächelte, weil sie versuchte, dafür die Meriten einzuheimsen. Wie er dagegen
     wusste, hatte seine Frau ihren Vater dazu gebracht, einige Telefonate mit den richtigen Leuten zu führen. Denn die Fernsehsendung
     war für Ludovico eine hübsche Gelegenheit, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, und die musste er geschickt ausnutzen. Er
     musste mit einer starken Botschaft aufwarten, um sich den Leuten einzuprägen. Seinen zukünftigen Wählern.
    Sabrina schaute sich erneut um. »Das Licht in diesem Raum ist günstig. Wir könnten hier mit dem Interview anfangen und dann
     vielleicht noch einen Teil im Freien drehen.«
    »Es wäre schön, wenn wir es direkt in Ventotene machen könnten. Was halten Sie davon, Signorina Dongo?« Dort hatten sie sich
     zum ersten Mal geliebt, nach dreiwöchigen Scharmützeln. Sie hatte ihm sofort klargemacht, dass sie nicht der Typ für Quickies
     in der Prärie war, und auch nicht für Provinzabsteigen. Sie wollte Yacht und Familienvilla, mit allen damit verbundenen Risiken.
     Ganz ohne Risiko war das Leben nun mal sterbenslangweilig.
    Sabrina schüttelte den Kopf und verzog den Mund.
    »Sie haben mich schon einmal abserviert, Herr Rektor. Glauben Sie nicht, dass Sie mich ein zweites Mal aufs Kreuz legen können.«
    »Ich habe dich abserviert?«, antwortete Ludovico. »Du hast doch Schluss gemacht!«
    »Ich? Warum hätte ich das tun sollen?«
    »Wie, warum? Weil ich nicht reich und mächtig genug war.«
    |108| Sabrina lachte aus vollem Herzen. »Ach komm! Habe ich das wirklich gesagt? Nicht schlecht für ein Mädchen von … wie alt war
     ich? Zwanzig, zweiundzwanzig?«
    Er starrte sie schweigend an.
    »Schauen Sie mich nicht so vorwurfsvoll an, Herr Rektor. Sie waren wirklich sehr faszinierend, aber auch sehr verheiratet.
     Zum Glück war ich zwar jung, aber schon klug genug, um meine besten Jahre nicht zu vergeuden. Und ich bin sicher, dass Sie
     sich mit vielen anderen armen, naiven Studentinnen getröstet haben.«
    Sie war wie immer: fies, sarkastisch, manipulativ, und vielleicht hatte sie sogar recht. Zumindest teilweise. Aber in einem
     irrte sie sich gewiss: Ihre besten Jahre waren noch lange nicht vorbei.
    »Gut«, seufzte sie, »ich sollte jetzt besser den Kameramann holen. Wir haben für das Ganze maximal zwei Stunden Zeit, dann
     müssen wir schnell wieder nach Rom.«
    Nach Rom zum Chefredakteur?, dachte Ludovico. Oder zu wem sonst? Von wem lässt du dich zurzeit bumsen? Der Schmerz über den
     Verlust, den er all die Jahre an einer verborgenen Stelle zwischen Leber und Magen begraben hatte, überraschte ihn hinterrücks
     mit einem heftigen, brutalen Stich. Sabrina war noch schöner als bei ihrer Trennung, und nun, da er sie wiedergesehen hatte,
     konnte er die Vorstellung nicht ertragen, dass sie einem anderen gehörte. Er wollte sie wieder für sich haben. Für sich allein.
     Und diesmal würde er sie nicht mehr hergeben.

|109| Achtzehn
    Luciani
    Camogli, heute
     
    Er rannte, ohne aufs Tempo zu drücken, vom Rückenwind getrieben und von der eintönigen Musik David Grays. Der iPod , den die Jungs von der Mordkommission ihm zu Weihnachten geschenkt hatten, war eine Wucht, das war ein ganz anderes Leben
     als damals mit dem Discman. Er war leicht, passte gut in die warme Laufweste, und man konnte eine schier unbegrenzte Zahl
     an Songs darauf speichern. Falls man es konnte, natürlich. Beim ersten Mal hatte er sich von einem Techniker helfen lassen.
     Er hatte sieben seiner Lieblings-CDs ins Büro mitgenommen, und der Mann hatte sie ihm im Handumdrehen auf den iPod geladen. Marco Luciani hatte ihm gedankt und versichert, er habe die Technik vollkommen verstanden, von nun an würde er es
     selbst schaffen, neue Titel auf das Gerät zu laden. Natürlich war er nicht im Geringsten dazu imstande, geschweige denn gewillt.
    Der Rhythmus von David Gray war ihm für den Trainingsauftakt passend erschienen. Doch nach zwanzig Minuten Dauerlauf dachte
     Luciani, dass sich bei dem Kerl alle Lieder irgendwie gleich anhörten. Das machen sie alle so, sagte er sich, wenn sie mit
     einem

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