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Keine Pizza für Commissario Luciani

Titel: Keine Pizza für Commissario Luciani Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Paglieri
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hin. »Hören Sie, Commissario, Sie haben hervorragende Arbeit geleistet, und Sie können beruhigt
     sein, das wird entsprechend gewürdigt werden. Wir haben einen kniffligen Fall gelöst, und wenn wir den nach Rom überstellen,
     heißt das nicht, dass die Meriten denen zukommen. Im Gegenteil.«
    Marco Luciani schaute ihn an. Natürlich wollte er nicht anderen seine Meriten überlassen, aber das war nicht der Punkt. Der
     Punkt war, dass dieses Arschgesicht von Richter es nicht erwarten konnte, den Fall abzuschließen, und dass Sassos Pendant
     in Rom, wenn Valerio die Wahrheit gesagt hatte, das ganz genauso sah. Es war ein Fehler |204| hierherzukommen, dachte er, aber andererseits konnte ich meine Erkenntnisse schlecht für mich behalten.
    »Einverstanden, Dottore«, sagte er und stand auf, »der Fall gehört Ihnen.« Er ging so schnell wie möglich hinaus auf die Straße,
     bebend vor Gereiztheit. Es war immer dieselbe Leier, wenn man die kleinen Fische fing, dann ließen die Richter sie vorzeitig
     vom Haken; und wenn man sich an die großen herangewagt hatte, dann durfte man sie noch nicht einmal an Bord holen. Wenn sich
     tatsächlich der Geheimdienst eingeschaltet hatte, dann hieß das, sie mussten jemanden decken. Und Marietto Risso war der perfekte
     Sündenbock.
    Luciani rief Polizeichef Iaquinta an, obwohl er wusste, dass er damit nicht viel erreichen würde. Ihr Verhältnis war schon
     seit längerem äußerst gespannt, und Marco Luciani hatte es nur seinen exzellenten Ermittlungsergebnissen zu verdanken, dass
     er noch immer die Mordkommission leitete. Der Polizeichef ließ ihn gut drei Minuten am Handy warten, um schließlich mit genervter
     Stimme zu antworten: »Was ist los, Commissario?«
    »Los ist, dass Sasso die Akte Risso nach Rom überstellen will, wo sie mit der von dem Mädchen zusammengelegt und geschlossen
     werden wird.«
    »Gut. Wo liegt das Problem?«
    »Dass mich das kein bisschen überzeugt. Ich kann schwerlich glauben, dass der Alte das Mädchen umgebracht hat.«
    Iaquinta seufzte. »Commissario, Sie sind nie zufrieden. Nicht einmal, wenn Sie zwei schwierige Fälle auf einen Schlag lösen.
     Immer suchen Sie das Haar in der Suppe. Seien Sie ganz unbesorgt, Sie haben hervorragende Arbeit geleistet, und die Fälle
     werden in guten Händen ruhen.«
    »Ich habe aber …«
    »Machen Sie mal wieder einen Trainingslauf, Commissario. Führen Sie ein Mädchen aus. Gehen Sie feiern. Dieser |205| Fall ist abgeschlossen. Nehmen Sie ein paar Tage Urlaub und entspannen Sie sich. Das ist kein Vorschlag, das ist ein Befehl«,
     sagte er und legte auf.
    Marco Luciani fluchte. Staatsanwalt wie Polizeichef konnten es gar nicht erwarten, die Sache zu beerdigen, und er hatte sich
     wie ein Anfänger einspannen lassen.
     
    Zurück im Büro, fand er eine Nachricht von Valerio vor. Eine Bitte um Rückruf, der er sofort nachkam.
    »Ah, Lucio, du Schweinepriester. Gerade erfahre ich, dass du unseren Fall gelöst hast.«
    »Jawohl.«
    »Na ja, ich hatte immer den Verdacht, dass du ein Schleimscheißer bist. Der Klappergreis, wer hätte das für möglich gehalten?
     Wenn ich an diesen armen afrikanischen Mitbürger denke, den man zu Unrecht verdächtigt hat … Da wird’s mir ganz eng ums Herz,
     und auch ums Hinterteil.«
    »Tut mir leid, dass ich euch vorgegriffen habe, Vale.«
    »Soll das ein Gag sein? Wir sind heilfroh, dass wir die Scheiße vom Hacken haben. So einen Zinnober habe ich noch nie erlebt.
     Die hingen wie die Sackratten an uns dran.«
    »Na ja, sieht so aus, als wäre die Sache abgeschlossen. Nur das Motiv werden wir wohl nie erfahren.«
    »Auf das Motiv ist doch geschissen. Wenn dir einer eins in die Zähne gibt, fragst du ihn doch nicht, warum, du haust zurück,
     und fertig ist die Laube. Mach dich locker, Lucio, komm mich mal besuchen, dann essen wir zusammen Bucatini all’amatriciana,
     ich kenn da so einen Laden.«
    »Ich kann’s gar nicht erwarten«, sagte Marco Luciani. Am Vortag hatte er einen Streifen Focaccia gegessen, und nach einer
     schlaflosen Nacht hatte er sich geschworen, dass er es jetzt ernsthaft mit der Schleim-frei-Diät probieren würde.

|206| Dreiunddreißig
    Sabrina
    Rom, Dezember
     
    »Ich habe Angst, Ludovico. Ich bin bei dem Alten aufgeflogen, er hat mich bedroht.«
    »Wie, du bist aufgeflogen?«
    Sabrina wurde rot vor Scham, wenn er sie am Telefon auch nicht sehen konnte. »Ja, er hat mich nach meinem Alter gefragt, und
     so aus dem Stegreif habe ich mich

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