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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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aussieht.«
    »Das ist ein echter Samurai-Krieger…«, beginnt Jordan zu erklären.
    »Sei still«, sagt Cooper. »Ich konnte nicht ein Dokument darüber finden, dass Tania geschieden ist, aber sie hat diesem Kerl jeden Monat zehn Riesen gezahlt. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, das war kein Unterhalt, sondern Erpressungsgeld, damit er den Mund hält und du nichts davon erfährst, dass sie immer noch mit ihm verheiratet ist. So sehr liebt sie dich.«
    Ich funkle Cooper an, während ich mich frage, was mit seinem Ehrenkodex passiert ist. Es sieht ihm nicht ähnlich, etwas über die Privatsphäre einer Klientin preiszugeben.
    Andererseits ist das hier nicht irgendeine Klientin. Tania gehört zur Familie.
    »Ich finde das auch nicht verwunderlich«, fährt Cooper fort. »Was hätte sie denn sonst tun sollen? Es war ja nicht so, als hätte sie sich an dich, ihren liebenden Ehemann, wenden können zu ihrer Unterstützung. Du hättest es einfach in dem Spinner-Ordner abgeheftet.«
    »Cooper«, sage ich wieder. Ich befürworte nicht die Art und Weise, wie Jordan mit der Situation umgeht, aber ich kann nicht anders, als ein wenig Mitleid mit ihm zu haben. Er hat immer ein privilegiertes Leben geführt, sich ganz in die Obhut seiner Eltern begeben, und musste sich noch nie zuvor mit so etwas wie jetzt auseinandersetzen. »Komm schon. Er wusste es nicht.«
    »Er wusste nicht, dass jemand damit gedroht hat, seiner schwangeren Frau ›eine Welt voller Qualen‹ zu bereiten?«, erwidert Cooper scharf. »Doch, er wusste das, Heather. Und wenn dir jemand so etwas androhen würde, würde ich es nicht in meinem Spinner-Ordner abheften. Vielmehr würde ich mir diesen Spinner vornehmen.«
    »Wovon redet ihr?«, fragt Jordan und sieht uns abwechselnd an. Er fühlt sich sichtlich unbehaglich. »Seid ihr zwei …«
    »Ich teile dir nur ungern sämtliche schlechten Neuigkeiten an ein und demselben Abend mit, Bruderherz «, zischt Cooper, beugt sich zu Jordan herüber und klatscht ihm die Hand auf die Schulter, »aber die Antwort lautet Ja.«
    Jordan stößt einen Kraftausdruck aus und starrt auf Owen, der in diesem Moment in die Küche geschlendert kommt und sich mitten auf dem Boden wohlig streckt. »Dann seid ihr zwei also ein Paar. Und ich bin … was? Ein Polygamist? Wie dieser Typ aus dem Fernsehen?«
    »Nein. Deine Frau ist mit mehr als einem Ehemann verheiratet, und das nennt man Polyandrie, nicht Polygamie«, erwidert Cooper. »Du bist bloß ein Idiot.«
    Jordans Gesicht verschwindet wieder einmal hinter seinen Händen – nur dass es dieses Mal dort bleibt. Ich sehe, dass seine Schultern zu beben beginnen. Er weint.
    Ich werfe Cooper einen ungläubigen Blick zu. Musste das wirklich sein? Musstest du deinen Bruder zum Heulen bringen? Cooper antwortet mit einem Kopfschütteln und lehnt sich auf seinem Stuhl zurück, die Arme vor der Brust verschränkt, und weigert sich, auch nur ein einziges Wort des Mitgefühls zu verlieren.
    »Es ist nicht allein deine Schuld, Jordan«, sage ich und stehe auf, um mich hinter ihn zu stellen und ihm die Hände auf die Schultern zu legen. »Und genauso wenig die von Tania. Gary Hall hat sie terrorisiert. Sie war wahrscheinlich zu traumatisiert, um die Scheidung einzureichen.«
    Das bringt ihn offenbar nur noch mehr zum Weinen. Cooper streckt unbeeindruckt die Hand aus, um Owen unter dem Kinn zu kraulen.
    »Und ich denke, sie hat vielleicht ein gewisses Miss trauen gegenüber Amtspersonen«, füge ich verzweifelt hinzu. »Und als ihr zwei beschlossen habt zu heiraten, war sie womöglich nicht in der besten geistigen Verfassung, um die richtigen Gewissensentscheidungen zu treffen. Es gab viel Druck von allen Seiten …«
    Jordan hebt endlich den Kopf.
    »Cooper hat recht«, sagt er. »Ich bin ein Idiot.«
    »Na endlich«, sagt Cooper und nickt. »Der erste Schritt ist, es dir einzugestehen. Der zweite Schritt ist, dir zu überlegen, was du dagegen unternehmen wirst.«
    Jordan fährt sich mit dem breiten Ärmel seines Kimonos über das Gesicht. »Ein Samurai«, sagt er nach kurzer Überlegung, »würde diesen Kerl finden und ihn töten.«
    Cooper unterdrückt ein Lächeln. »Du bist in der richtigen Richtung unterwegs«, sagt er. »Aber ›den Kerl an die Behörden übergeben‹ ist die korrekte Antwort.«
    »Jordan?«
    Die Stimme ist weich und zart und kommt vom Küchendurchgang. Wir drehen uns alle danach um, erschrocken. Keiner von uns hat Tania kommen hören, was kein Wunder ist in

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