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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Sie machten Bridget das Angebot, sämtliche Studiengebühren und die Kosten für Miete und Unterhalt auf jedem amerikanischen College ihrer Wahl zu übernehmen.
    Muffy Fowler wurde philosophisch, als ich ihr vor ein paar Tagen beim Lunch gratulierte, weil es ihr gelungen war, die Geschichte mit Bridget aus der Presse herauszuhalten.
    »Niemand möchte über ein minderjähriges Mädchen schreiben, das von einem psychotischen Stalker seelisch gequält wurde, den die Polizei offenbar nicht zu fassen bekommt«, sagte sie und zuckte mit den Achseln. »Außerdem dürfen die ohnehin ihren Namen nicht nennen, weil sie noch minderjährig ist. Es war also nicht schwer, diese Story zu verhindern. Die waren alle eher scharf darauf, darüber zu schreiben, wie es diesem Stalker gelingen konnte, mehrere Wochen lang auf dem Campus zu leben und an einem Sommerkurs teilzunehmen, ohne dass einer von uns etwas bemerkt hat. Ich weiß nicht, wie wir jemals Gras über die Sache wachsen lassen können.« Sie biss von ihrem Wrap ab. »Das Gute daran ist allerdings, dass wenigstens keiner mehr vom Stiefmütterchenskandal spricht. Ich werde das zum Anlass nehmen, so oft wie möglich die Werbetrommel für das Rock Off zu rühren. Das ist nämlich die einzig positive Entwicklung, die ich sehen kann.«
    Muffy hatte recht. Der Umstand, dass sowohl Tania als auch die Mädchen und ihre Mütter fest entschlossen waren, zum Finale anzutreten, obwohl Gary Hall immer noch im Dreiländereck frei herumlief (falls er nicht schon nach Kanada gefunden hatte), hatte die Medien berührt, und der Sender war mit Anfragen nach Presseausweisen für die Veranstaltung überschwemmt worden. Jeder größere Sender schickte einen Reporter, und da die Familien der Mädchen ebenfalls angereist waren und auch viele Spender der Universität darauf bestanden zu kommen, war das Auditorium bis auf den letzten Platz besetzt.
    Ich muss gestehen, dass ich nicht traurig bin, die Mädchen bald wieder los zu sein. Im Flur vor den Garderoben hatte ich am frühen Abend zufällig Mallory sagen hören: »Hey, Leute, ich habe ganz vergessen, euch was auszurichten. Bridget hat mir heute eine SMS geschickt. Sie wünscht uns allen Hals- und Beinbruch.«
    »Oooh«, riefen einige der anderen Mädchen. Aber natürlich nicht Cassidy.
    »So wie ich sie kenne, meint die das wörtlich«, schnaubte sie. »Wahrscheinlich wünscht sie sich, dass ich mir tatsächlich ein Bein breche.«
    »O Cass, nimm dich nicht immer so wichtig«, schimpfte Emmanuella. »Du bist ja bloß neidisch, weil du weißt, dass Bridget dich schlagen könnte, wenn sie heute Abend hier wäre. Stimmbandknötchen hin oder her.«
    »Ja«, sagte Mallory. »Du hast Glück, dass ihre Stimmbänder angegriffen sind und sie absolutes Singverbot hat. Sonst hättest du nämlich mich und sie schlagen müssen.«
    Das löste bei den anderen Mädchen Gelächter aus … außer bei Cassidy.
    »Bridget hat keine Stimmbandknötchen«, sagte sie mit schriller Stimme. »Diese Idee hat sie von Adele geklaut. Du weißt ganz genau, Mallory, dass sie sich drüben in der Wasser Hall mit einem Kerl getroffen hat, wahrscheinlich mit demselben, der …«
    »Cut.« Stephanies Stimme klang scharf. »Mädchen, habt ihr bereits vergessen, was wir besprochen haben? Die Rechtsabteilung hat gesagt, dass die Szenen, in denen dieser Mann erwähnt wird, komplett aus der Sendung herausgeschnitten werden. Möchtest du das, Cassidy?«
    »Nein, Ma’am«, erwiderte Cassidy, aber in ihrer Stimme schwang Feindseligkeit mit.
    »Gut«, sagte Stephanie. »Warum gehen wir nicht wieder an die Stelle zurück, an der du, Mallory, von Bridgets SMS erzählst, und ihr anderen alle etwas Nettes über sie sagt. Cassidy, du kannst auch über sie lästern, sag nur nichts von einem Mann.«
    Cassidy murmelte daraufhin, dass Reality-Shows nicht sehr realistisch seien, was dazu führte, dass Stephanie sie wegschickte, damit sie sich abkühlen konnte.
    Ein wenig später, als ich auf die Damentoilette ging, entdeckte ich Stephanie an einem der Waschbecken, wo sie ihr Spiegelbild anstarrte. Inzwischen zog sie keine schicken Hosenanzüge und Designerpumps mehr an während der Arbeit. Stattdessen trug sie Jeans und Ugg Boots und einen gequälten Gesichtsausdruck.
    »Wie sieht es aus?«, fragte ich sie, obwohl ich die Antwort kannte.
    »Ich will nie Kinder haben«, erwiderte sie düster.
    Ich zögerte kurz, bevor ich meine Kabinentür schloss. »Ihr Kind muss nicht zwingend so werden wie

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