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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Jordan nichts davon ahnt, dass ich insgeheim Verwünschungen ausstoße. Wie hat er das erfahren? Hat er heimlich gelauscht? Aber ich könnte schwören, dass Tania und ich kein einziges Mal das Wort »Ehemann« oder überhaupt den Begriff »Ehe« benutzt haben. Wie ist Jordan dahintergekommen?
    »Vor langer Zeit – na ja, es ist vielleicht noch nicht ganz so lange her – hat er mir einen Brief geschickt«, sagt Jordan und zieht ein gefaltetes Blatt Papier aus seinem Morgenmantel. »Ich erhielt ihn ein paar Tage, bevor Tania und ich heirateten.«
    Ich nehme ihm den Brief ab. »Okay«, sage ich. »Erzähl weiter.«
    »Jedenfalls dachte ich mir nicht viel dabei. Ich bekomme so viel Post – ohne jetzt angeben zu wollen oder so. Ich stelle lediglich fest. Meine Assistentin leitet nur das an mich weiter, was sie für wichtig hält. Und ich hefte die Post anschließend in drei Ordnern ab – dem Dad-Ordner, dem Freunde-Ordner und dem Spinner-Ordner. Wenn es sich um etwas handelt, das mir vielleicht Schwierigkeiten bereiten könnte, schicke ich es an Dad, damit er sich darum kümmert. Wenn es ein Bild von einem Mädchen ist, auf dem sie ihre …«, er wirft mir einen kurzen Blick zu, »… dann leite ich es gewöhnlich an all meine Freunde weiter. Du weißt schon. Der Rest landet im Spinner-Ordner, was heißt, dass ich es ignoriere. Die meisten Verrückten sind harmlos, nicht? Es geht ihnen nur darum, ein bisschen Dampf abzulassen, ihre Verrücktheit ein wenig auszuleben. Und wenn ich die Zielscheibe dieser Verrücktheit bin, gut, okay, von mir aus. In Ordnung. Solange niemand Schaden nimmt.«
    Ich falte das Blatt auseinander. »Sprich weiter.«
    Cooper, in Shorts und T-Shirt, ein feuchtes Handtuch um den Nacken, erscheint in der Küche. »Was ist los?«, fragt er neugierig, als er uns zusammensitzen sieht.
    »Jordan sagt, dass er ein paar Tage vor seiner Hochzeit mit Tania einen Brief von Gary Hall bekommen hat«, erwidere ich, während ich wie betäubt die Seite vor mir überfliege. »Wenn Sie nicht …« und »eine Million Dollar …« und »dann werde ich …« springen mir ins Auge.
    »Wirklich?«
    Die Hand am Griff der Kühlschranktür, ist Cooper im Begriff, über etwas herzufallen, das er seinen »Mitternachtssnack« nennt, ein absurd großes, irrsinnig leckeres Sandwich, zu dem eine ordentliche Portion Senf, Mayonnaise, Essiggurken, Käse und Frühstücksfleisch gehören. Normalerweise kann ihn nichts davon abbringen. Nicht einmal ich.
    Bis jetzt.
    »Ja«, sagt Jordan. »Ich hielt es für einen Scherz. Wäre Tania schon einmal verheiratet gewesen, hätten die Leute das gewusst, richtig? Also konnte es nicht stimmen. Offenbar stammte der Brief von einem Spinner, darum habe ich ihn in den Spinner-Ordner geheftet und ignoriert.« Er schenkt Cooper ein beunruhigtes Lächeln. »Ich hätte ihn wohl besser an Dad weitergeleitet, was, Bruderherz?«
    Cooper zieht die Hand vom Kühlschrank weg.
    »Was steht in dem Brief?«, fragt er vorsichtig.
    Ich blicke auf den ordentlich getippten Text.
    »Hier steht, wenn Jordan nicht eine Million Dollar bezahlt, wird Gary Hall mit der Information an die Öffentlichkeit gehen, dass er mit Tania verheiratet ist«, sage ich. Es wird seltsam eng in meiner Kehle. »Und dass sie sich nie haben scheiden lassen. Er droht außerdem damit, Tania ›eine Welt voller Qualen‹ zu bereiten.«
    »O Gott«, sagt Jordan und vergräbt den Kopf in den Händen. »O Gott, o Gott. Ich wusste, ich hätte euch das schon an dem Abend erzählen sollen, als Bear angeschossen wurde, als wir uns in diesem Penthouse begegnet sind. Ich wusste es. Dann wäre Jared noch am Leben, richtig? Und diesem Mädchen heute wäre nichts passiert. Es ist meine Schuld, weil ich ihn nicht bezahlt habe. O Gott .«
    Cooper kommt zu uns an den Küchentisch, zieht einen Stuhl hervor und setzt sich. »Wann hast du diesen Brief erhalten?«, fragt er und nimmt das Handtuch von seinem Hals.
    »Ungefähr eine Woche, bevor Tania und ich geheiratet haben«, antwortet Jordan. »Ich sage ja, dass ich dachte, dieser Typ wäre bloß wieder irgend so ein durchgeknallter Fan. Tania war vorher nie verheiratet.« Er lacht, aber nervös. »Sie hätte es mir doch gesagt, oder? Wie konnte sie mir nichts davon sagen?«
    »Darf ich raten? Weil sie nie geschieden worden ist«, erwidert Cooper.
    »Cooper …« Ich sehe Jordan besorgt an.
    »Er ist ein erwachsener Mann, Heather«, sagt Cooper. »Selbst wenn er in diesem Bademantel nicht wie einer

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