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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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antritt?
    Ich folge den Männern, die einen Rollwagen durch die Eingangstür schieben, und entdecke Pete an seinem Schreibtisch, das Haustelefon am Ohr. Er legt die Hand über die Sprechmuschel und fragt: »Wo waren Sie? Haben Sie eine Vorstellung, was hier los ist? Wissen Sie, wer in Ihrem Büro ist?«
    »Ich glaube, ich kann es mir denken«, erwidere ich sarkastisch. Ein grauer Rollwagen, turmhoch beladen mit Wohnaccessoires von Urban Outfitters, fährt vorbei. »Wo bringen die das ganze Zeug hin?«, frage ich Pete.
    »Nach oben«, antwortet er mit einem Achselzucken.
    »Ins Penthouse?« Ich kann mir nicht vorstellen, was Eleanor Allington mit einer Lavalampe anfangen soll.
    »Ich weiß nur oben«, sagt Pete. Er macht einen äußerst unbekümmerten Eindruck. »Magda lässt Sie grüßen.« Er deutet auf den Hörer. Er und Magda, meine beste Freundin vom Kantinenpersonal, sind in den letzten Monaten ein ziemlich heißes Thema geworden, aber neuerdings müssen sie via Telefon flirten, weil Magda im Stiefmütterchen-Café eingesetzt wird, solange die Cafeteria in der Fischer Hall, wo sie normalerweise arbeitet, renoviert wird.
    »Grüßen Sie sie von mir zurück«, rufe ich abwesend über meine Schulter hinweg.
    Ich mache mich eiligst auf den Weg in mein Büro. Als mir Carl, der leitende Haustechniker, mit einer achtsprossigen Leiter auf der Schulter im Flur entgegenkommt, muss ich den Kopf einziehen.
    »Hey«, sagt er fröhlich. »Passen Sie auf. Oder wollen Sie hier noch ’ne Leiche?«
    »Nicht komisch«, erwidere ich. »Was ist hier los?«
    »Keine Ahnung«, sagt er. »Hab ’nen Anruf vom Wartungsdienst bekommen. Ich soll rauf in den sechzehnten Stock und an den Frisierspiegeln über den Waschbecken alle 40-Watt-Energiesparlampen durch 60-Watt-Glüh birnen ersetzen. Das ist also los bei mir.«
    Ich bin verblüfft über diese Information. »Wir haben noch normale 60-Watt-Glühbirnen?«
    Carl schnaubt. »Die horten wir hier seit Jahren. Ich habe die Sache mit den Energiesparlampen schon vor zehn Jahren kommen sehen. Mir war klar, dass das mit euch Frauen nicht gut gehen wird. Ihr habt es immer gern hell im Bad, damit ihr euch schminken könnt, nicht?«
    Ich blinzle, unsicher, wie ich darauf reagieren soll.
    »Oh«, sage ich. »Schätze, das stimmt.«
    Ich laufe kopfschüttelnd weiter. Was ist hier los?
    Im Türrahmen des Büros der Heimleitung bleibe ich wie angewurzelt stehen. Stan Jessup ist dort, neben ihm stehen eine junge Frau in Jeans und T-Shirt, die mir unbekannt ist, Muffy Fowler, die Leiterin der Presseabteilung der Universität, Sarah und Stephanie Brewer von Cartwright Records Television. Der ganze Schweiß, der während der angenehmen Taxifahrt getrocknet war, beginnt auf meiner Haut zu kribbeln.
    »W…was ist los?«, stottere ich völlig perplex.
    »Nun, hallo erst mal«, sagt Muffy Fowler mit ihrem Südstaaten-Akzent. Wie üblich ist sie todschick angezogen. Getupfte Seidenbluse, cremefarbener Bleistiftrock aus Leinen und hohe weiße Pumps. »Sehr nett, dass Sie uns endlich Gesellschaft leisten. Ich kann nicht glauben, dass Sie eine so ausgiebige Mittagspause gemacht haben, ohne mich einzuladen. Ich dachte, wir wären Freundinnen.«
    Am liebsten würde ich zu einer Pfütze auf dem Boden schmelzen. »Ich hab nicht Mittag gemacht«, sage ich. »Ich war auf der Zahlstelle.«
    »War bloß ein Scherz«, erwidert Muffy und bricht in schallendes Gelächter aus. »Jetzt sehen Sie sich dieses Gesicht an! Wie niedlich. Heather, ich glaube, Sie kennen Stephanie bereits. Sie sagt, dass Sie beide neulich einen kleinen Disput hatten.«
    »Ich würde das nicht einen Disput nennen«, sage ich rasch, während ich das Zimmer betrete.
    »Es war eher so, dass wir das Vergnügen hatten, uns kennenzulernen«, sagt Stephanie und streckt die Hand aus, um meine zu schütteln. Sie wirkt viel netter als bei unserer letzten Begegnung. Sie strahlt über das ganze Gesicht. Heute trägt sie einen hellgrauen Hosenanzug und eine Designertasche über der Schulter, die wahrscheinlich mehr gekostet hat, als ich im Monat verdiene. »Freut mich sehr, Sie wiederzusehen, Heather. Ich habe den anderen gerade erzählt, wie zuvorkommend Sie waren. Tania kann gar nicht mehr aufhören, von Ihnen zu schwärmen.«
    Ich bin verwirrt. »Sie kann was nicht?«
    »Heather«, sagt Dr. Jessup und tritt einen Schritt vor. Wenn mir heiß ist, dann muss er in seinem dunkelgrauen Anzug erst recht schwitzen, auch wenn die Klimaanlage im Büro auf vollen

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