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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Baby zu kläffen beginnt.
    Ich greife mir das Kissen und tue so, als wollte ich Tania damit schlagen. Sie lacht immer noch, und Baby dreht sich auf dem falschen Chinchilla aufgeregt im Kreis.
    »Also, möchtest du mir erzählen, wer dich so sehr hasst, dass er versucht, dich zu vergiften?«, frage ich. »Ich glaube nämlich, du weißt, wer das war.«
    Tanias Gelächter stirbt abrupt. Sie sinkt wieder zurück in das Lederpolster und starrt zum Fernseher, aber ich habe nicht den Eindruck, als würde sie wirklich etwas sehen.
    »Tu ich nicht«, sagt sie und schüttelt den Kopf. Sie trägt ein hauchdünnes buntes Trägerkleid, und ihre Haare fallen offen über die Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    »Lüg mich nicht an, Tania«, sage ich und setze mich aufrecht hin. Ich imitiere nicht mehr ihre Haltung, sie kauert geschlagen da. »Du kannst alle anderen belügen, aber mich nicht. Du bist mir was schuldig. Du bist mir sogar doppelt was schuldig. Denn erstens ist Jared in meinem Gebäude gestorben …«, das ist leicht übertrieben, weil Jared erst Stunden, nachdem er zusammengebrochen ist, im Krankenhaus starb, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Tania das nicht weiß, »… und zweitens wäre ich diejenige, die mit Jordan verheiratet wäre, wenn du nicht wärst.«
    Ich türme Lüge auf Lüge, aber ich sage mir, es dient einem höheren Zweck, der Wahrheitsfindung. Hätte ich Tania nicht mit Jordan erwischt, hätten er und ich uns früher oder später ohnehin getrennt, weil mir irgendwann ein Licht aufgegangen wäre und ich erkannt hätte, was für ein schreckliches Paar wir waren … und dass ich viel besser zu seinem älteren Bruder Cooper passen würde, wenn ich ihn doch nur dazu bringen könnte, mich richtig wahrzunehmen. (Ich kann nicht glauben, dass es so lange gedauert hat, bis ich ihn endlich so weit hatte.)
    Tania braucht das allerdings nicht zu wissen.
    Schließlich sieht sie mich an.
    »Ich dachte, du wärst über Jordan hinweg«, sagt sie misstrauisch. »Ich dachte, du wärst jetzt mit Cooper zusammen.«
    Ich bin dermaßen verdattert, dass ich beinahe Baby von der Felldecke durch das Zimmer gekickt hätte, als wäre er ein kleiner Chihuahuaball.
    »Woher weißt du das?«, frage ich, und meine Stimme verkümmert zu einem Piepsen.
    »Stephanie hat es mir erzählt«, sagt Tania.
    Wem hatte Stephanie es nicht erzählt?
    »Weiß Jordan davon?«, frage ich.
    Ich vermute Nein, denn sonst hätte Jordan sich am Abendtisch nicht so kumpelhaft Cooper gegenüber verhalten … Außer das war alles bloß Show, um Cooper in falscher Sicherheit zu wiegen und ihn später von der Dachterrasse zu stoßen. Aber ich bezweifle, dass Jordan zu so einem doppelten Spiel fähig wäre, und außerdem ist Cooper bewaffnet.
    »Nein«, sagt Tania und schüttelt den Kopf. Ihre Locken zittern. »Jordan weiß nichts davon. Stephanie meinte, ich soll ihm nichts sagen. Sie sagt … sie sagt, ihr zwei wollt heiraten.«
    »Na ja«, sage ich. Ich werde Stephanie k. o. schlagen, wenn ich sie das nächste Mal sehe. Es ist mir egal, dass sie ihren Magen den ganzen Tag mit Kohle vollpumpen musste, weil sie Rattengift geschluckt hat. »Es steht noch kein Termin fest, aber Cooper und ich haben tatsächlich über das Thema gesprochen. Stephanie hat recht, es wäre gut, wenn du Jordan noch nichts davon sagen würdest. Es ist nämlich ein bisschen … peinlich.«
    »Ich verstehe«, sagt Tania und senkt den Blick auf ihre Hände. An ihrem linken Mittelfinger steckt ein Diamant, ungefähr so groß wie Dayton in Ohio oder vielleicht sogar wie Paris in Frankreich. »Jordan kann in manchen Dingen ein bisschen … kindisch sein.«
    »Ja«, sage ich, überrascht von diesem Eingeständnis. »Das ist er manchmal wirklich.«
    »Es tut mir leid, was ich dir angetan habe«, sagt Tania zu ihrem Diamantring. »Damals, als du mich mit Jordan erwischt hast, habe ich gewusst, dass ihr noch zusammen wart, aber ich … ich musste es tun.«
    Du musstest meinem Freund einen Blowjob verschaffen?, liegt mir auf der Zunge. Stattdessen sage ich: »Verstehe«, obwohl ich das nicht verstehe.
    »Warst du schon mal verheiratet, Heather?«, fragt Tania, immer noch auf ihren Ring starrend.
    »Nein«, antworte ich, unfähig, mir ein Lächeln zu verkneifen.
    Ich weiß, Tania hatte nicht die Absicht, komisch zu sein, aber ich kann nicht anders, als ein bisschen zu schmunzeln. Es amüsiert mich, dass sie mir offenbar gleich ein paar Ehetipps geben wird, obwohl ich deutlich älter bin als

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