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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Sicherheitsvorkehrungen für Miss Trace aussehen, vervierfachen Sie sie. Und verzehren beziehungsweise öffnen Sie erst gar nichts, was an ihre Adresse geschickt wird. Ich bin mir sicher, die Polizei war bereits hier.«
    Der Portier war ein junger Kerl. »Eigentlich«, sagte er und schluckte angestrengt, »hat meine Schicht gerade erst angefangen. Ich bin noch nicht dazu gekommen, das Dienstprotokoll zu lesen …«
    »Deswegen bin ich hier«, sagte Cooper und legte Tania seinen Leinenblazer um die Schultern, bevor er sie in das Gebäude führte, der Portier und Jordan folgten dicht dahinter. »Cooper Cartwright, Sicherheitsservice. Ihr werdet mich nicht los, bevor ich nicht das gesamte Hauspersonal informiert habe. Erst wenn ich mich davon überzeugen konnte, dass sich auch unter eurem Bett kein Eindringling versteckt hat, werde ich für heute Feierabend machen.«
    Das Lustige – falls man das lustig nennen kann – ist, dass ich noch nicht wirklich die Gelegenheit hatte, Cooper die schreckliche Geschichte zu erzählen, die Tania mir vor einer Stunde wie eine Wasserstoffbombe um die Ohren geknallt hat. Es war beinahe eine Erlösung, als Nicole schließlich in das Medienzimmer hereinplatzte und darauf bestand, dass Tania und ich uns ihren Auftritt bei dem Talentwettbewerb auf ihrer Frauenhochschule im letzten Jahr ansahen, bei dem sie den dritten Platz (in der Kategorie »Einzelinterpretin«) erreicht hatte.
    »Mooom!«, schrie Jessica, die ihrer Zwillingsschwester dicht auf dem Absatz gefolgt war. »Sie zwingt die Leute schon wieder, sich ihren Auftritt anzusehen!«
    Mir gefiel das Video. Nicole spielte »Witchy Woman« von den Eagles auf der Gitarre, das gab mir eine Chance, Tanias Offenbarungen zu verdauen. Schließlich kam der Rest der Familie von der Terrasse hereingeschlendert, und Cooper hockte sich neben mich auf die Couchlehne. Unter dem Vorwand, sich eines der Gläser mit Whisky zu nehmen, die sein Vater allen außer Tania eingeschenkt hatte, beugte er sich zu mir herüber.
    »Alles okay?«, raunte er mir zu. »Du siehst so … geschockt aus.«
    Wer wäre das nicht gewesen? Tanias Geschichte grenzte an … Ich weiß nicht einmal, an was.
    »Alles okay«, flüsterte ich zurück. Aber ich war erleichtert, als Cooper ein paar Minuten später mit dem Hinweis, dass Tania müde wirke, vorschlug, dass wir alle nach Hause gehen sollten.
    »Bist du sicher?«, fragte Jordan, dem es offenbar widerstrebte, dass der Abend schon ein Ende nahm. »Wir könnten noch zu mir gehen und einen Drambuie trinken. Zumindest wir drei könnten das machen.« Er schenkte seinen Schwestern einen finsteren Blick. »Die beiden sind nicht eingeladen. Und Tania trinkt neuerdings gern einen Kamillentee, bevor sie ins Bett geht.«
    Die junge Frau, die für schlüpfrige Hits wie Bitch slap und Candy Man bekannt war, versuchte nicht, das abzustreiten. Stattdessen wechselte sie einen Blick mit mir. Ich hatte ihr vorhin schwören müssen, niemandem – keiner Menschenseele – zu verraten, was sie mir anvertraut hatte. Es gehe, hatte sie gesagt, um Leben und Tod. Um das Leben ihres Babys und um ihren Tod.
    Ich glaubte ihr, nun mehr denn je. In der kurzen Zeit, die Cooper oben in der Wohnung von Tania und Jordan war, und ich allein mit meinen Gedanken und dem Chauffeur der Cartwrights im Wagen zurückblieb, schnappte ich die Worte »New York College« im Radio auf.
    »Können Sie das bitte lauter machen?«, bat ich den Fahrer und bereute es sofort, als er das tat.
    »Die Polizei hat noch keine Stellungnahme dazu abgegeben, ob es sich bei der Vergiftung um einen tragischen Zufall handelt«, sagte der mir vertraute Sprecher des 24h-Nachrichtensenders, den Sarah im Büro immer hörte, um keine Neuigkeiten im israelisch-palästinensischen Konflikt zu verpassen. Nicht dass der israelisch-palästinensische Konflikt mich nicht betroffen macht. Aber ich höre bei der Arbeit lieber Musik. »Laut einer Erklärung, die Grant Cartwright, Präsident und Vorstandschef von Cartwright Records Television, veröffentlichte, arbeitete der Regisseur an einer neuen Reality-Show mit Jordan Cartwright, Leadsänger der inzwischen aufgelösten Boygroup Easy Street, und seiner Frau Tania Trace, deren Song So sue me landesweit an der Spitze der Single-Charts steht. Die Dreharbeiten für die Show finden in der Fischer Hall des New York College statt, einem Wohnheim, das innerhalb des letzten Jahres als Tatort für zahlreiche gewaltsame Tode Bekanntheit er langte, darunter

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