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Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregor Weber
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zusammen, »Dreyser-Straße. Okay.«
    Er suchte im Register, dann im Gitterkreuz.
    »Also, ich höre.«
    »Werner-von-Siemens-Ring. Die Nummer weiß ich nicht, aber ich kenne das Haus. Da stehen eh nur Villen.«
    Gandalf nickte abwesend, suchte wieder erst im Register, dann im Gitterkreuz. Fuhr mit dem Finger mögliche Strecken nach. Murmelte Himmelsrichtungen und Entfernungen. Schloss die Augen für einen Moment.
    »Okay. Ich fahre einmal den Ring ab. Du sagst mir, welches Haus. Klar?«
    Schwankwitz nickte.
    »Gut. Dann los.«
    Gandalf setzte wieder aus der Parkbucht, und sie fuhren weiter.
    Die drei zivilen Einsatzfahrzeuge näherten sich dem Stadtrand. Über Funk meldete die Direktion fortlaufend die Position und Fahrtrichtung der Frau. Sie hielten großen Abstand. Sie konnte ihnen nicht entwischen, falls sie es überhaupt versuchen würde.
    »Sie fährt Richtung Breberbach.«
    Tony Estanza fuhr den ersten Wagen, Therese auf dem Beifahrersitz, die Karte auf den Knien. Grewe saß hinten mit Merten Zingerle. Der junge Polizist war immer noch leichenblass. Grewe fragte sich die ganze Zeit, ob es Kotztüten im Wagen gab, wollte aber niemanden fragen, weil er fürchtete, Zingerle würde dann sofort loslegen.
    »Therese, frag doch mal nach, ob die aktuell was über die Verkehrslage vorne haben.«
    »Richard für Richard zwölf eins. Wie sieht es denn verkehrsmäßig um die Zielperson aus? Habt ihr da was Aktuelles?«
    »Zwölf eins. Moment.«
    Therese drehte sich zu Grewe.
    »Wollen wir vielleicht wissen, wo die Dame hinfährt?«
    Grewe lachte.
    »Du hast es einfach drauf, Therese. Das ist die große Frage, würde ich sagen. Wenn …« Es knackte im Funk.
    »Zwölf eins für Richard. Also. Ihr habt ja so ein Schwein. Vor zwei Minuten hat unser Heli die 343 überflogen. Ihr seid auf einer Länge von gut vier Kilometern praktisch allein mit der Dame. Erst hinter Breberbach läuft Verkehr zu in Richtung Autobahn.«
    »Danke. Prima.«
    Grewe sah auf die Uhr.
    »Das MEK ?«
    Therese zuckte mit den Schultern.
    »Gut. Tony, gib Gummi. Wir staffeln ran. Therese, gib den anderen Bescheid. Wir stoppen die Lady. Fuchs soll nah an uns bleiben. Wenn wir sie vor uns haben, überholt er und setzt sich vor sie. Noss kann, wenn wir keinen Gegenverkehr haben und es nötig ist, auf die andere Fahrbahn neben sie. Wir bleiben hinter ihr.«
    Therese schnappte sich das Funkmikro. Estanza guckte in den Rückspiegel. Dann gab er Gas.
    »Das da. Der Glaskasten.« Schwankwitz’ fetter Zeigefinger war auf Odhan Celiks postmoderne Villa gerichtet.
    Gandalf nickte. Etwa zwanzig Meter vor dem Haus des Türken ging eine schmale Straße rechts von dem Ring ab. Er bog ein. Fuhr bis zur zweiten Querstraße, nahm hier den Abzweig nach links und parkte nach einigen Metern. Es wurde jetzt rasch dunkel.
    Er drehte sich zu Schwankwitz.
    »Hör mir gut zu. Ich erklär es dir nur einmal. Und wenn du an irgendeinem Punkt Mist baust, drücke ich das Knöpfchen.«
    Sie hatten die Scheinwerfer eingeschaltet. Estanza fuhr knapp über neunzig. Therese und Grewe starrten nach vorne. Merten Zingerle hielt sich an der Armlehne der Tür fest.
    »Da.« Rote Lichter vor ihnen. Therese griff nach dem Funk.
    »Langsam, Tony. Wir müssen erst sicher sein.«
    Estanza nahm Fahrt raus, bremste leicht.
    »Richard für zwölf eins. Habt ihr uns auf dem Schirm?«
    »Hier Richard. Ja. Ihr seid hinter ihr.«
    Therese sah nach hinten, zu Grewe. Er überlegte fieberhaft. Dann nickte er.
    »Wir greifen zu.«
    »Zwölf eins an alle. Zugriff wie besprochen. Sobald wir direkt an ihr sind, zieht Fuchs vorbei.«
    »Verstanden.« Claudi aus Fuchs’ Fahrzeug.
    »Pogo, Freunde.« Unverkennbar Noss. Keiner sollte vergessen, dass er als Jugendlicher mal Sänger in einer Punkband war.
    Tony beschleunigte etwas, aber nicht auffällig. Die anderen zogen nach. Grewe drehte sich zu Fuchs’ Wagen um. Er sah das bleiche Gesicht des immer gut gelaunten Kollegen hinterm Steuer und hoffte inständig, dass er nüchtern war. Darüber mussten sie reden. Sie mussten über so viel reden.
    Fuchs setzte den Blinker.
    »Sie biegt ab, Chef. Sie blinkt.« Tony. Cool, aber bestimmt.
    »Was?«
    »In den Wald. Sie fährt in den Wald.«
    Fuchs zog nach links, setzte zum Überholen an.
    »Therese, stopp. Er soll abbrechen, sofort.« Grewe war laut geworden und winkte aus dem Heckfenster. Was vermutlich nicht zu sehen war, es war zu dunkel.
    »Markus, Abbruch. Abbruch.« Therese rief in das Mikro.
    Grewe winkte jetzt

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