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Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregor Weber
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durch das Seitenfenster, Fuchs zog vorbei.
    »Herrgott noch mal.«
    »Markus. Abbruch.« Therese brüllte schon fast.
    Endlich verlangsamte Fuchs. Blieb zurück. Setzte sich wieder hinter sie.
    Tony blinkte. Sah in den Rückspiegel. Grewe schaute nach vorn. Der Wagen, den sie verfolgten, war gerade im Wald verschwunden.
    »Fahr vorbei, Tony. Erst mal vorbei.«
    Das Risiko war zu groß. Wenn sie direkt nach dem Einbiegen anhielt oder stark verlangsamte, dann sah sie drei Autos hinter sich. Zu auffällig.
    Sie rollten an der Abzweigung vorbei.
    Gandalf hatte sich in den Schatten einer Kastanie gedrückt. Von hier aus konnte er Celiks Grundstück gut überblicken. Besondere Sicherheitsvorkehrungen konnte er nicht erkennen. Erstaunlich. Schwankwitz hatte ihm erzählt, dass Celik im Vorjahr von Rockern angegriffen worden war.
    Vermutlich derselbe Größenwahn wie der Alte in Köln. Zumindest hatte Celik gute Bodyguards, nach Schwankwitz’ Beschreibungen. Also gut für anatolische Gangster. Sicher nicht gut nach Gandalfs Maßstäben. Aber trotzdem. Er würde sie nicht unterschätzen. Das hatte er schon früh gelernt.
    Es gab eine schmale Passage zwischen Celik und seinem rechten Nachbargrundstück. Gandalf überprüfte noch mal, ob er Kameras entdecken konnte. Nichts. Das Viertel war nicht reich genug, dass solche Maßnahmen normal wären, und viele Leute fühlten sich von übertriebenen Vorkehrungen gestört. Gutbürgerliches Vertrauen. Und Celik war, so viel hatte Gandalf schon verstanden, ein Mann, der sich ein bisschen benahm wie Al Pacino als Michael Corleone. Er wollte Anerkennung, Legitimierung. Sich anpassen und nicht negativ auffallen.
    Gandalf löste sich aus dem Dunkel, ging ein paar Schritte in die Richtung, aus der er gekommen war, dann überquerte er die Straße. Wechselte wieder die Richtung und huschte in die kleine Lücke. Schon nach fünf Metern war er von der Straße aus nicht mehr zu sehen. Die Mauer würde ihn nicht aufhalten.
    Perfekt.
    Von hier würde er einsteigen.
    »An dem Parkplatz da vorne raus und wenden. Alle.«
    Therese gab Grewes Anweisung an die Kollegen weiter. Einer nach dem anderen rollte von der Straße runter und dann in Gegenrichtung wieder darauf.
    Fünf Minuten später waren sie auf dem Waldweg.
    »Siehst du alle Wege auf der Karte?«
    »Na ja. Den Hauptweg hier schon. Aber ob da jede Möglichkeit zu sehen ist, daran hab ich Zweifel.«
    »Richard zwölf eins für Richard.«
    »Hier zwölf eins.«
    »Eure Freundin hat gestoppt. Ihr seid gerade in den Wald rein, richtig?«
    »Exakt.«
    »Ihr solltet in etwa eineinhalb Kilometern linker Hand einen Forstweg sehen. Den nehmt ihr. Dann sind es vielleicht sechshundert, achthundert Meter. Wenn ich das richtig sehe, ist da ein Gebäude im Wald. Ich sag euch Bescheid, falls die weiterfährt.«
    »Sehr gut. Was ist mit dem MEK ?«
    »Unterwegs. Die finden euch schon. Ende.«
    Therese legte das Mikro wieder zurück, drehte sich zu Grewe um.
    »Tony, wenn wir an dieser Abzweigung sind, bleib bitte stehen.«
    Estanza nickte. Grewe schaute zu Zingerle.
    »Merten. Sie kennen die Frau. Nach allem, was wir wissen, arbeitet sie für den Verfassungsschutz. Bundesamt. Köln. Haben Sie mit ihr über Kim und Bernie gesprochen?«
    Merten sah Grewe verwirrt an.
    »Verfassungsschutz? Wie … ich … wie meinen Sie das?«
    Grewe spürte Mitleid aufwallen. Aber das konnte er sich jetzt nicht leisten.
    »Hat sie mit Ihnen über Kim und Bernie geredet?«
    »Na ja. Ich hab von mir aus drüber gesprochen. Mich hat das sehr … beschäftigt.«
    »Hat sie nachgefragt, gebohrt?«
    Merten gab sich Mühe. Aber sah immer noch aus wie der Tod auf Urlaub. Sein Blick flackerte. Er flüsterte fast.
    »Wir haben eigentlich nicht so viel geredet.«
    Grewe sah an Merten vorbei aus dem Fenster, seufzte.
    »Merten, ich denke, auch wenn Sie sie zufällig kennengelernt haben, ist sie nicht zufällig an Ihnen drangeblieben.«
    Merten nickte, ganz klein, wie ein Teenager, der furchtbaren Mist gebaut hatte. Er hatte feuchte Augen. Grewe konnte die Fassade nicht mehr aufrechterhalten. Er sah plötzlich seinen eigenen Sohn Robert vor sich. Grewe legte dem jungen Polizisten die Hand auf den Unterarm.
    »Wir werden Jana jetzt festsetzen, irgendwie. Im Grunde sollte sie freiwillig mit uns reden. Schließlich ist sie Beamtin, ganz wie wir.«
    Grewe drückte Mertens Unterarm und zog dessen Blick auf sich.
    »Merten. Überlegen Sie genau. Wenn diese Frau in einem Gebäude ist, und ich

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