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Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregor Weber
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klopfe da. Jetzt. Wird sie die Tür öffnen? Und wenn sie sie öffnet, und ich sage ihr, dass ich Polizist bin und mit ihr reden will – redet sie dann einfach mit mir?«
    Mertens Augen flatterten, aber er hielt Grewes Blick.
    Thereses Blick ging von einem zum anderen. Der Wagen hatte gestoppt, und Tony schaute in den Rückspiegel.
    »Merten. Kann ich einfach klopfen, oder muss ich mir Freunde mitnehmen?«
    Merten schluckte. Seine Augen schwammen jetzt in Tränen. Er öffnete den Mund. Blinzelte. Dann sah er Grewe fest an.
    »Nehmen Sie Freunde mit. Bei ihr ist alles möglich.«
    Grewe nickte.
    Gandalf sah um die Ecke. Schwankwitz stand völlig fertig vor Celiks Tor. Er drehte sich zu Gandalf um und hoffte vermutlich, dass der jetzt alles abbrechen würde und so was sagen wie: »Es war nur ein Test. Sie haben bestanden.«
    Pustekuchen.
    Oder Pfeifendeckel. Oder. Oder.
    Gandalf ruckte mit dem Kinn. Mach endlich.
    Schwankwitz schloss kurz die Augen, dann klingelte er.
    Gandalf spurtete gut zwanzig Meter in die Tiefe und sprang. Er zog sich gerade so weit an der Mauer hoch, dass er das Gelände überblicken konnte. Er hörte Schwankwitz irgendetwas gepresst in die Sprechanlage jammern. Hoffentlich kriegte der das hin.
    Gandalf hatte einen perfekten Punkt erwischt. Große Fenster nur im ersten Stock, und dort war niemand zu sehen. Im Erdgeschoss erst nach hinten raus Glas. Vermutlich schon das Wohnzimmer zur Veranda hin. Er schwang ein Bein auf die Mauerkrone und zog sich hoch. Rollte flach über den Stein und jumpte auf der anderen Seite runter.
    Dann rannte er geduckt zur Hauswand. Im Laufen zog er die schallgedämpfte Pistole, dann schob er sich an der Wand entlang zur vorderen Hausecke.
    Schwankwitz heulte immer noch verzweifelt in die Gegensprechanlage, gleichzeitig bemüht, dass niemand außer der Person am anderen Ende ihn hören konnte. Die Antworten aus der Villa konnte Gandalf jetzt hören, wenn auch nicht verstehen, dazu schepperte die Anlage zu sehr. Aber die Stimme klang herrisch, ungeduldig. Hundertpro Celik.
    Gandalf überblickte die Vorderfront des Hauses jetzt gut. Zumindest bis zur Tür. Wenn er sich weiterbewegte, hatte er noch ein paar Meter Beton, dann kam Glas. Er glitt um die Ecke, ging langsam vor.
    Linste durchs Glas. Ein Büro. Leer.
    Gandalf kreuzte das bis zum Boden reichende Fenster und schob sich weiter bis unmittelbar zur Tür.
    Schwankwitz konnte das Gelände vom Tor aus nicht einsehen. Er redete beschwörend auf Celik ein.
    »Aber wir müssen das Geschäft so schnell wie möglich abwickeln. Die Leute sind jetzt da, und wir haben das Geld. Herr Celik.«
    Celik schepperte wieder höhnisch aus dem Lautsprecher. Aber unverständlich. Dann ein Summen. Ein Klicken. Das Tor schwang auf, und Gandalf sah, wie Schwankwitz das Grundstück betrat. Er starrte Gandalf panisch an.
    Dann öffnete sich die Tür. Ein großer Türke schob seinen Schädel nach draußen, und noch bevor er ihn drehen konnte, hatte Gandalf ihm schon in die Schläfe geschossen. Der Riese sackte zusammen, während Gandalf blitzschnell um die Ecke sprang. Ein kleiner, stämmiger Mann. Celik. Kein Zweifel.
    Gandalf hielt ihm die Pistole an die Stirn und sah ihn einfach nur an. Celik hob beide Hände.
    »Los, Schwankwitz, komm her.«
    Der Dicke winselte. Es klang, als würde er es gar nicht bemerken.
    »Der Typ hat sicher eine Waffe, nimm sie.«
    Nichts passierte.
    »Bück dich runter und. Nimm. Ihm. Die Waffe. Ab.«
    Schwankwitz löste sich zumindest aus der körperlichen Starre und kniete sich neben den Leichnam. Fand schnell das Holster am Gürtel und zog eine Neunmillimeter raus. Wenigstens war der Sack Jäger und konnte mit Waffen umgehen.
    »Du hältst die auf jeden, der uns blöd kommt. Ist das klar?«
    Schwankwitz ächzte etwas, das wie »Ja« klang.
    Gandalf hatte währenddessen nicht einmal den Blick von Celiks Augen genommen. Der Kerl war auf jeden Fall kein Weichei. Starrte ungerührt zurück, trotz der Waffe an seiner Stirn, trotz des toten Bodyguards. Dass Celik unbewaffnet war, konnte Gandalf sehen. Er trug eine teuer aussehende Jeans und ein Hemd. Slipper.
    »Wer ist noch im Haus?«
    Celik starrte immer noch. Doch sein Blick veränderte sich. Gandalf konnte etwas darin sehen. Sorge. Aber nicht um sich.
    »Odhan? Was ist los? Wer ist das?«
    Aha. Gandalf lächelte Celik an. Das war ja perfekt.
    »Willst du uns deiner Frau nicht vorstellen?«
    Celik mahlte mit den Kiefern.
    »Wenn ihr etwas geschieht, bist du

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