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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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SMS-Flut. Offenbar benötigte Scott nicht viel Schlaf.
    Beim Frühstück erkundigte George sich besorgt nach dem ständigen Summen und empfahl die Anschaffung eines neuen Handys. Doch dabei lächelte er und Vera sah ihre Tochter bereits in Weiß vor dem Traualtar.
    Am Tag vereinzelte sich das Summen, selbst Scott hatte wohl der Schlaf übermannt. Oder er musste ein paar dringende Dinge erledigen, wie atmen, duschen, essen oder so.
    Im Verlauf des Nachmittags erhielt sie noch eine knappgehaltene Nachricht. Und dann verstummte das Handy.
    Zunächst machte Tina sich keine Gedanken, sondern genoss die Stille sogar ein wenig. Andernfalls hätte sie akute Schwierigkeiten bekommen, mit ihren Eltern und den Geburtstagsgästen zu feiern.
    Als am nächsten Morgen jedoch immer noch keine neue SMS eingetrudelt war, machte sich zunehmend Ratlosigkeit in ihr breit. Bevor daraus aber Unruhe werden konnte, summte das Handy.
    Sorry, verschlafen ;-)
    Wie geht’s, Honey?
    Nun ja, ausgiebig ausgeschlafen hatte Tina auch. In Ithaka kam sie so selten dazu.
    * * *
    Drei
Tage unter Veras Fittiche genügten, stellte sie mit einem erschöpften Seufzen fest, als ihr Dad sie zurück zum Bahnhof fuhr. Ihre Mom blieb diesmal zu Hause. Die meinte, diese Abschiede kosteten zu viele Nerven – und Taschentücher.
    Die Proteste von Vater und Tochter hielten sich in Grenzen, die beiden verbrachten die Fahrt nach Waterbury in einträchtigem, gemütlichem Schweigen.
    Stumm geleitete George sie zum Zug, half ihr ins Abteil und verstaute sorgfältig das Gepäck in den Netzen. Erst beim Abschied, nachdem er flüchtig wie immer ihre Wange geküsst hatte, brummte es in ihrem Ohr. „Pass auf dich auf, Kleines, ja?“
    Mr. Hunt wartete nicht bis zum Abfahrtssignal, sondern verließ den Bahnsteig augenblicklich. Während sie seinen sich entfernenden Rücken betrachtete, resümierte Tina, dass ihr Dad sie nicht bereits in Weiß vor dem Traualtar sah. Eher schwanger und verlassen in Gilman.
    Eine neue Textnachricht war eingetroffen.
    Ich zähle die Minuten ...
    Als sie nach über vier Stunden Zugfahrt endlich in Ithaka ausstieg, glänzte Scott durch Abwesenheit. Ratlos blickte Tina sich um, also, Daniel hätte sie niemals warten lassen, das musste sie ja mal ...
    In diesem Moment kam er angehetzt. Kaum befand sie sich in Reichweite, zog er sie in seine Arme. Und diesmal brachte sein Kuss ihre Eingeweide durchaus zum Vibrieren.
    Ein fast neues Gefühl – ähnlich empfand sie nur, wenn Dani ...
    Nein!
    Eilig riss Tina die Augen auf, betrachtete Scotts geschlossene und erst jetzt ging ihr auf, wie sehr er ihr gefehlt hatte. Leidenschaftlich erwiderte sie Kuss und Umarmung, bereit, ihn nie wieder loszulassen. Und selbst wenn vielleicht ihr schlechtes Gewissen nicht unerheblich dazu beitrug, entschied sie spontan, dass sein Warten ein Ende haben würde.
    „Sorry, habe ewig nach einem Parkplatz gesucht“, hauchte Scott, als er sich von ihr löste.
    „Wohin?“, fragte er, als sie in seinem japanischen Kleinwagen saßen.
    „Nach Hause.“
    Gleichmütig hob er die Schultern und startete den Motor. „Okay ...“
    * * *
    Ein
verwaistes Appartement empfing sie kurz darauf, kein Professor anwesend, was Tina schon als starkes Stück betrachtete. Schließlich lag eine halbe Weltreise hinter ihr und er hielt es nicht einmal für erforderlich, sie zu begrüßen.
    Schon stellten sich die nächsten Schuldgefühle ein. Da echauffierte sie sich ständig über seinen ekelhaften Kontrollwahn und kaum kontrollierte er einmal nicht, fand sie daran auch etwas auszusetzen. Sehr weit kam sie mit ihren Selbstgeißelungen jedoch nicht. Längst lag sie wieder in Scotts Armen, seine Lippen auf ihren, während er stürmisch ihren Mund eroberte und sie nebenbei geschickt in ihr Zimmer manövrierte.
    Wenig später lagen sie gemeinsam auf ihrem Bett.
    Sie wollte protestieren, besonders, als er ihr die Jacke derb herunterzerrte und das Sweatshirt folgte. Dann entsann sie sich ihres jüngsten Plans und befahl sich, nicht nachzudenken, sondern die Situation zu genießen.
    Kurz darauf musste ihr T-Shirt dran glauben, da grübelte Tina noch, ob sie ihm die Jacke ausziehen sollte, oder besser nicht.
    „Oh ...“, stöhnte er an ihrem Mund. Als sie seine kalte Hand unter ihrem BH spürte, fuhr sie zusammen. Für einen winzigen Moment verharrten ihre Lippen, bevor sie sich besann. Glücklicherweise entging Scott ihre kleine Verfehlung doch glatt.
    Sein Kuss wurde leidenschaftlicher, die

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