Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
Vom Netzwerk:
blickte sie zum Tisch, an dem ihre Mom eine höfliche Unterhaltung mit Jane führte. Daniel seufzte. „Wann werdet ihr endlich begreifen, dass euch meine Angelegenheiten
nichts

angehen
?“
    „Wenn du aufhörst, uns
deine Angelegenheiten
aufzuhalsen.“ Sie hob die Schultern. „Seit einem Jahr bringst du Tina ständig hier an, was erwartest du? Ich sprach vorhin mit ihr ...“
    „Ist mir nicht entgangen.“
    „... und ich riet ihr, sich endlich von dir zu lösen.“
    Daniel strahlte. „Dies ist einer jener raren Momente, in denen ich unsäglich glücklich bin, mit einer derart cleveren Schwester gesegnet zu sein. Von allein wäre ich selbstverständlich nie auf die Idee gekommen. War es das?“
    Und noch immer sah sie nicht auf, obwohl den Hamburgern vom vielen Wenden inzwischen schwindlig sein musste. „Sicher.“
    „Wunderbar!“ Nach einem letzten Blick zum Treffen auf dem Rasen, ging er zurück zum Tisch.
    Idioten!
    * * *
    Noch
kündigte sich die Dämmerung nicht an. Doch die immer länger werdenden Schatten der Bäume genügten als Hinweis, dass es mittlerweile weit nach sechs Uhr abends geworden war.
    Selten hatte Tina so inständig darauf gehofft, dass ein Event endlich beendet wurde. Jeder schien enormes Mitteilungsbedürfnis zu verspüren, einschließlich Jonathan Grants. Letzterer trat nämlich gerade lächelnd zu ihr und legte einen Arm um sie. „Warum setzt du dich nicht zu uns?“
    Ihr Lächeln geriet ein wenig mühsam, sie konnte es nicht ändern. „Ich weiß nicht, die Stimmung ist etwas melancholisch, oder? Die Zeichen stehen auf Abschied, aller Wahrscheinlichkeit nach bin ich heute zum letzten Mal hier.“
    „Weshalb?“, erkundigte er sich erstaunt.
    „Daniel wird bald fort sein.“
    „Unsere Tür steht dir immer offen!“
    „Danke“, würgte sie hervor. „Aber ohne ihn wäre es
nicht richtig!

    „Ich verstehe dich durchaus, deshalb musst du jedoch nicht ...“
    Eilig unterbrach Tina ihn. „Nein! Ohne ihn habe ich hier nichts zu suchen. Ich bin nicht ... also, ich bin nicht seine ...“
    „
Ich verstehe dich
“, wiederholte Jonathan ruhig. Als sie zu ihm aufsah, fand sie seinen Blick grübelnd in die Ferne gerichtet. „Ich habe das zwischen euch nie ganz verstanden ...“ Flüchtig erschien ein Lächeln auf seinen Lippen. „Nun ja, ich denke, das muss ich auch nicht. Doch ich kann
sehen
, weißt du? Wir hatten in den Jahren häufig unsere Differenzen. Daniel war immer rebellisch, ließ seine Launen an uns aus, frönte einem äußerst ... frivolen Lebenswandel.“
    Na ja, Letzteres verhielt sich heute nicht anders.
    „Aber, seitdem er dich kennt ...“ Der Arzt seufzte. „Ich hatte gehofft, dass … Die alberne Hoffnung eines Vaters ist nicht unbedingt von Relevanz, ich weiß.“
    Tina senkte den Kopf. Wenigstens stand er mit seiner
albernen Hoffnung
nicht allein. Der Druck seines Armes verstärkte sich. „Du weißt, wohin er geht?“
    Sie nickte.
    „Er wird für lange Zeit nicht hier sein, um dich zu uns begleiten zu können. Bitte, wenn irgendetwas ist, lass es mich wissen. Ich versprach deinem Vater, auf dich zu achten. Es geht nicht um Daniel, nur um unsere Familie. Hast du das verstanden?“
    Sicherheitshalber mied Tina den Blick zu ihm, als sie nickte.
    Befreit lachte er auf. „Dann beherzige es bitte!“
    Kurz darauf spürte sie warme Lippen an ihrer Schläfe, der Arm verschwand und als Tina aufsah, erblickte sie seinen sich entfernenden Rücken.
    * * *
    „Daniel!“
    Als sein Vater sich zu ihm setzte, blickte Daniel rasch zu Jane. Die befand sich derzeit in einer ausnehmend höflichen Konversation mit einer zuvorkommenden Fran. „Dad!“
    „Langsam wird es spannend. Bist du schon aufgeregt?“
    Also
aufgeregt
hätte er das nicht genannt, doch Jonathan schien in seiner Begeisterung kaum noch zu bremsen. „Ich schwöre dir, es war die richtige Entscheidung.“
    Das Lächeln verblasste ein wenig, als der Sohn es nur auf ein gleichmütiges Schulterzucken brachte.
    „Lass uns ein wenig gehen“, schlug Daniel vor und konnte sein Grinsen nicht verhindern. Dem Älteren der Grants erging es übrigens ähnlich.
    Kurz darauf befanden sie sich auf dem Rasen und Daniel registrierte mit wachsender Erheiterung, dass man tunlichst darauf achtete, nicht in Tinas Richtung abzudriften.
    In sicherer Entfernung blieb er stehen. „Also, was ist der Grund für
dieses
konspirative Treffen?“
    Nach flüchtiger Verblüffung grinste Daddy. „Es scheint, dass die Familie die

Weitere Kostenlose Bücher