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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Signal,
wem
er gehörte. Angewidert wandte sie den Blick ab, Francis sah in die gleiche Richtung.
    „Das ist typisch mein Bruder“, sinnierte sie trocken.
    „Was meinst du?“ Tina gab sich alle Mühe, beiläufig zu klingen.
    „Dass er hier mit euch beiden auftaucht.“
    „Ich bin seine Mitbewohnerin und Jane seine
Freundin,
oder so.“ Inzwischen fühlte sie sich wie eine Aufnahme in der Endlosschleife. Warum gingen die mit ihren Problemen nicht direkt zu ihm? Im Grunde verhielt es sich doch ganz einfach: Mitbewohnerin hier, Freundin dort. Na ja,
Freundin
.
    Als Tina die Lippen spitzte, lachte Fran flüchtig auf, dann wurde sie ernst. „Es funktioniert nicht, oder? Das mit Daniel und dir.“
    Zunächst wollte sie unwirsch reagieren, eigentlich ging das niemanden etwas an. Doch die Aussicht, endlich darüber sprechen zu können, erschien zu verlockend, um sie einfach ungenutzt verstreichen zu lassen.
    „Nein, er hat allerdings nie etwas anderes gesagt. Es liegt an mir, ich ...“ Tina runzelte die Stirn. „Ich habe momentan Schwierigkeiten, zwischen Illusion und Realität zu unterscheiden.“
    „Ich verstehe.“ So unvermittelt, dass Tina es nicht einmal hätte ahnen können, ging Fran zum nächsten Angriff über. „Du musst dich von ihm lösen, damit beziehe ich mich nicht auf das gemeinsame Appartement, demnächst ist er ohnehin verschwunden. Du bist ausschließlich mit ihm zusammen und mein Bruder findet das fantastisch, darauf wette ich. Aber
du
wirst unweigerlich auf der Strecke bleiben. Wenn ich seine heutige Begleitung betrachte, dann ist es höchste Zeit für dich, auszusteigen. Du sagst, er will nur eine Freundschaft?“
    Tina nickte.
    „Okay! Dann
sei
eine Freundin und nicht mehr! Beende alles, was darüber hinausgeht. Ein für alle Mal.“ Sie seufzte. „Was er bezweckt, weiß wohl nur Daniel selbst. Werde erwachsen, sonst gehst du dabei drauf!“
    Bevor Tina in die Verlegenheit einer Erwiderung kam, ging Fran nach einem knappen Nicken.
    * * *
    Noch
nie hatte Daniel das Ende eines Barbecues derart herbeigesehnt.
    Möglicherweise nahm es bereits deshalb diese grauenhafte Entwicklung, weil er keinem Plan folgte. Stattdessen unternahm er nur den Versuch, alles zu einem halbwegs annehmbaren Abschluss zu bringen.
    Wie 'annehmbar' aussehen sollte, wusste er allerdings nicht.
    Ohnmächtig musste er zusehen, wie die Dinge ihm aus den Händen glitten. Plötzlich nervte ihn Janes Anwesenheit unvorstellbar. Ihretwegen sah Daniel sich nämlich gezwungen, die Formen zu wahren. Andernfalls hätte er diesem Drama längst ein lautstarkes Ende bereitet und seinem Ruf wie immer alle Ehre gemacht.
    Diese aufgesetzte Höflichkeit, mit der man Jane begegnete, stank zum Himmel! Selbst Fran sparte sich nicht aus und die verhielt sich seines Wissens
nie
höflich. Ihrem Bruder gegenüber, hatte sich das auch heute nicht geändert. Denn als sie von
ihrem
persönlichen konspirativen Treffen auf dem Rasen zurückgekehrte, nickte Fran ihm unmissverständlich zu und verschwand in Richtung Grill.
    Entgegen ihren sonstigen Gewohnheiten, hielt seine Mutter sich heute beinahe ausschließlich am Tisch auf. Nur gelegentlich ging sie ins Haus ging, um einige Dinge zu holen. Besorgt hob sie die Augen, was Daniel zu einem verächtlichen Schnauben veranlasste. Das weckte Jane. „Was ist los?“
    „Nichts!“, erwiderte er knapp und erhob sich. „Bin gleich zurück!“
    Mit mildem Lächeln trat er zu den beiden Verschwörern am Grill. „Du hattest gerufen?“
    Anstatt Fran ergriff jedoch Tom das Wort. Dessen Augen wurden groß. „Ach! Ich habe doch glatt vergessen, noch ein paar Bäume im brasilianischen Regenwald zu retten. Moment. Dauert nicht lange!“
    „Du warst auch schon mal origineller!“, warf Daniel ihm nach, doch sein Schwager befand sich längst außer Hörweite und so widmete er sich seiner Schwester. „Was willst du?“
    Sie sah nicht auf. „Mit dir sprechen.“
    „Ehrlich? Irgendwas Beängstigendes liegt heute in der Luft, denn offenbar will das hier jeder. Bei Tina sieht es ähnlich aus.“ Kaum wagte er einen Blick auf den Rasen, stöhnte er auf. Soeben suchte sein Vater das konspirative Gespräch, womit Daniels Wut neuen Auftrieb erhielt. „Habt ihr kollektiv den Verstand verloren?“, knurrte er.
    Fran beschäftigte sich ausgiebig mit dem Wenden der Burger und machte keine Anstalten, ihn anzusehen. „Nicht dass ich wüsste. Aber du anscheinend.“
    „Aha, und weshalb diesmal?“
    Anstatt zu antworten,

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