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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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aber was wir hinter verschlossenen Türen tun, geht nun wirklich nur uns etwas an«, wies ich Ben zurecht und fühlte mich irgendwie gereizt. »Es tut mir leid, wenn es dich verstimmt, dass dein Vater jemand Neues gefunden hat, aber …«
    »Ich bin doch nicht verärgert, dass er seine Auserwählte gefunden hat«, unterbrach mich Ben. »Ich bin nur wütend, dass er ausgerechnet jetzt hier auftaucht. Dafür haben wir gerade keine Zeit.«
    »Richtig, irgendetwas stimmt nicht, und ich glaube, dass ich zumindest einen der Gründe dafür kenne. Wenn man in der Zeit zurückreist und in der Vergangenheit etwas verändert, und sei es nur die kleinste Kleinigkeit, so zieht dies eine Veränderung der Zukunft nach sich. Und das, was wir verändert haben, war nicht gerade eine Kleinigkeit …« Diesmal fiel mir eine Frauenstimme ins Wort, die hinter meinem Rücken ertönte.
    »Sind die Untoten weg? Ah, ich sehe schon. Sie sind tot. Abgesehen von dem einen, der ohnmächtig in Mirandas Bude liegt.«
    »Wir haben einen ihrer Köpfe in unserer Gewalt«, erklärte Fran und hielt den lebendigen Kopf an dem Schal hoch, mit dem er umwickelt war. »Wir hoffen, von ihm etwas über David erfahren zu können.«
    »Aha.« Die Frau, die sich zu uns gesellt hatte, mochte etwa sechzig Jahre alt sein, gehörte jedoch zu dem Typ Frau, dem man das Alter nicht ansah. Allerdings war ihr schwarzes Haar von einer weißen Strähne durchzogen. Sie fasste zuerst Nikola ins Auge und dann mich. Bei meinem Anblick sah Sie überrascht aus. »Noch ein Dunkler. Und eine Weberin. Von eurer Sorte trifft man in letzter Zeit kaum noch jemand«, sagte sie zu mir. »Bist du gekommen, um Fran und Ben beizustehen? Wenn ja, so möchte ich dich warnen. So etwas geht nur selten gut.«
    »Ich kann nicht stricken und weben schon gar nicht«, entgegnete ich und wurde immer nervöser. Nikola, ich habe geahnt, dass so etwas passieren würde .
    Nein, du meintest, dass wir in der Zukunft von Echsen beherrscht würden. Dies ist etwas anderes.
    Pah. Das ist reine Auslegungssache. Was sollen wir denn jetzt tun?
    »Ich meinte damit nicht, dass du Stoffe webst«, sagte die Frau und schien etwas irritiert. »Du bist eine Zeitenweberin. Benedikt, du solltest diese Leichen entfernen, bevor die Jahrmarktsbesucher zurückkehren. Wo sind Hans und Karl?«
    »Sie bewachen die Besucher im Hauptzelt.« Ben fixierte Nikola und schnalzte genervt mit der Zunge. »Nachdem du hier ungebeten aufgetaucht bist, kannst du jetzt auch mithelfen, das Durcheinander, das du verursacht hast, wieder in Ordnung zu bringen.«
    »Hey!« Ich knuffte Ben. »Mir ist schon klar, dass die Veränderung der Vergangenheit offenbar einiges durcheinandergebracht hat, und du dich deshalb aus irgendeinem Grund veranlasst fühlst, deinen Vater wie den letzten Dreck zu behandeln, aber ich werde dieses Verhalten trotzdem nicht länger dulden.«
    »Io, es ist nicht nötig, dass du mich verteidigst«, meinte Nikola betont ruhig. Doch ich wusste genau, dass er sich ebenso über seinen Sohn ärgerte wie ich.
    Das stimmt, aber mir ist bewusst, dass er aus Gründen, die wir nicht zu verantworten haben, mir gegenüber so feindselig gesinnt ist, und darum nicht für sein Verhalten verantwortlich gemacht werden kann.
    Von wegen.
    »Könntest du mal damit aufhören, Ben ständig zu maßregeln?«, motzte Fran und baute sich vor mir auf. » Er hat nichts falsch gemacht.«
    »Francesca«, sagte Ben in mahnendem Tonfall.
    »Willst du damit andeuten, dass Nikola etwas falsch gemacht hat?«, fragte ich sie und ärgerte mich wahnsinnig über diese Beleidigung.
    Es ist nur eine Beleidigung, wenn du dich davon beleidigen lässt.
    Sei still! Ich verteidige hier gerade deine Ehre.
    Ich wusste gar nicht, dass sie in Gefahr war, erwiderte er, doch ich spürte sein Erstaunen darüber, dass ich mich für ihn einsetzte, aber auch Dankbarkeit, und am liebsten hätte ich gleichzeitig losgeheult und ihn besprungen.
    Ich würde bespringen bevorzugen.
    »Nach dem, was mir Ben und Imogen über ihn erzählt haben, kann man das durchaus behaupten. Er hat sie ganz furchtbar behandelt. Es ist Bens gutes Recht …«
    »Ben soll sich mal nicht so haben«, fuhr ich dazwischen. Es fühlte sich gut an, das zur Abwechslung einmal selbst zu tun.
    »Io!«, keuchte Imogen.
    »Tut mir leid, dass ich so grob reagiere, aber er hat damit angefangen und das gegenüber seinem Vater, dem Mann, der sich so sehr darauf gefreut hat, zu sehen, wie sich seine Kinder seit seinem Tod

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