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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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brauchte nicht lange, um den mittleren Untoten kampfunfähig zu machen und zu vernichten – denn Sicheln eigneten sich nun mal nur bedingt für den Einsatz im Nahkampf. Er hielt nach dem dritten Rohling Ausschau, doch Benedikt hatte ihm bereits die Sichel aus der Hand geschlagen. Bevor er ihn allerdings mit seinem Schwert aufschlitzen konnte, schritt die braunhaarige Frau ein.
    »Nein, tu das nicht, Ben!«
    »Sie haben vier unschuldige Sterbliche getötet!«, fauchte Ben und hob das Schwert.
    Die Frau hielt seinen Arm fest. »Ich weiß, aber sie umzubringen ist auch keine Lösung. Wenn wir sie leben lassen, dann …«
    Nikola schwang sein Schwert und schlug dem Untoten den Kopf ab.
    »… können wir von ihnen vielleicht etwas über David erfahren. Oh.« Die Frau blitzte ihn wütend an. »Na, vielen Dank auch an Bens Vater! Dieser Typ hätte uns möglicherweise einen wichtigen Hinweis darauf geben können, wo wir David finden können!«
    »Von mir erfahrt ihr nichts«, kreischte der Kopf des Untoten und blickte böse drein. Allerdings wirkte seine grimmige Miene ohne den dazugehörigen Körper nur noch halb so beeindruckend. »Nicht einmal, wenn ihr mich foltert!«
    »Was zum … Donnerwetter!«, keuchte Io, packte seinen Arm und stierte den quicklebendigen Kopf an. »Der Kopf von diesem Typen redet ja immer noch!«
    »Ausgesprochen kurios«, pflichtete Nikola ihr bei und begutachtete den Kopf eingehend, bevor er Io sein Schwert reichte und das Notizbuch zückte. »Es hat den Anschein, dass man einen Untoten nicht vernichten kann, indem man ihn köpft.«
    »Kumpel, dafür wirst du büßen«, brüllte der armlose Untote und drohte Nikola mit seinem abgetrennten Arm. »Den wieder anzubringen wird eine schöne Stange Geld kosten, aber ich werde nicht dafür blechen!«
    Nikola musterte den Mann einen Augenblick und griff dann nach seinem Schwert.
    »Nein«, hielt Io ihn zurück. »Eine Enthauptung am Tag reicht mir völlig, selbst wenn der Kopf … Wow, der kennt vielleicht einen Haufen Flüche.«
    »Ja, er hat wirklich ein ziemlich dreckiges Mundwerk«, stimmte Benedikts Frau ihr zu.
    »Irgendwie ist mir schwindlig«, keuchte da der einarmige Untote, taumelte gegen ein Zelt und fiel zu Boden. »Kann mal jemand einen Heiler holen?«
    Der Kopf spie weiterhin Abscheulichkeiten aus, gespickt mit Drohungen, die Nikola allesamt sorgfältig notierte.
    Benedikts Frau seufzte. »Imogen, vielleicht könnten wir ihn mit deinem Schal knebeln.«
    »Da bin ich jetzt froh, dass ich heute diesen angezogen habe und nicht einen von den Guten aus Seide«, antwortete Imogen und reichte ihr einen lila-blau gemusterten Stoffstreifen. Dann wandte sie sich zu Nikola um und starrte ihn mit weit aufgerissenen blauen Augen an, die ihn ungemein an ihre Mutter erinnerten. »Papa, was hast du hier zu suchen?«
    »Io hat mich hergebracht«, erklärte er gelassen und fuhr fort, Notizen anzufertigen, während Benedikt seiner Frau half, dem Untoten den Mund zuzubinden. Der Kopf versuchte, sie zu beißen, doch schließlich schafften sie es, den Schal einige Male um ihn herumzuwickeln.
    »Oh!« Io trat hinter Nikolas Rücken hervor und legte einen Arm um Imogen. »Es tut mir so leid! Das sollte eigentlich ganz anders ablaufen. Wir wollten dir schonend beibringen, dass dein Vater noch am Leben ist und nicht, wie du all die Jahre geglaubt hast, von deinen Onkeln ermordet wurde, aber dann haben diese Männer uns angegriffen – was genau ist eigentlich ein Untoter? Und warum waren sie ausgerechnet mit Sicheln bewaffnet? Aber dann warst du auch schon da, und es blieb keine Zeit mehr, alles zu erklären. Ich hoffe, wir haben dich damit, dass Nikola einfach so von den Toten wieder auferstanden ist, nicht irgendwie traumatisiert, aber … ähm … Na, hier ist er jedenfalls!«
    Benedikt wandte sich mit versteinerter Miene nach ihnen um. »Und ich wünschte, er würde sich wieder dorthin verkriechen, wo er hergekommen ist.«

12
    Die unglaublichen Abenteuer der Iolanthe Tennyson
    16. Juli
    »Ich hoffe, dir ist klar, was für ein Riesenglück du hast, dass ich gerade keinen schweren Gegenstand in der Hand halte«, ließ ich Ben wissen und schob mich schützend vor Nikola. Eigentlich bin ich kein aggressiver Mensch, aber ich fand es einfach unglaublich, als was für ein Mistkerl sich Ben gegenüber seinem Vater aufführte. Der hatte vielleicht Nerven, ihm einfach so an den Kopf zu werfen, dass er am besten wieder verschwinden sollte!
    »Willst du ihm etwa

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