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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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sich der erste Mann und betrachtete zuerst seine bluttriefende Schulter und dann den am Boden liegenden Arm. »Oh Mann!«
    »Nur über meine Leiche«, knurrte Benedikt und konzentrierte sich auf den Untoten, der nun die größte Bedrohung darstellte. Nikola warf sofort einen begehrlichen Blick auf das Zweihandschwert, das sein Sohn durch die Luft zischen ließ.
    »Heiliges Kanonenrohr, du hast dem Typen da gerade den Arm abgetrennt!«, keuchte Io. »Du hast ihn … einfach so … da liegt er. Ein Arm. Mitten auf dem Boden. Einfach so. Geht es Ihnen gut?«
    Der Angesprochene blickte erst auf seinen Arm und dann zu Io. »Der hat mir einfach den Arm weggehackt!«
    »Ja, ich weiß, ich sehe ihn. Er liegt direkt vor Ihnen.«
    »Oh Mann«, lamentierte der Mann ein drittes Mal und trat dann mit der Schuhspitze gegen das Körperteil.
    »Der Herr hat gesagt, dass wir dich ihm lebend bringen sollen«, fauchte der mittlere Sensenmann und verzerrte die Lippen zu einem widerwärtigen Grinsen. Nun hatte Nikola genug.
    »Imogen, stell dich zu Io. Du auch, Weib«, befahl er der Unbekannten mit dem kastanienbraunen Haar. Die sah ihn kritisch an. »Ich werde mich um diese Schweine kümmern.«
    »Säue«, kam es leise von hinten.
    Nun ist nicht der richtige Zeitpunkt für geistreiche Bemerkungen, erklärte er Io. »Kannst du den Kleineren von ihnen ausschalten, Benedikt? Ich kümmere mich derweil um diesen Fiesling hier.«
    »Das ist dein Vater ?«, fragte die Frau verwundert. »Aber du hast doch behauptet, er wäre ein Trottel und würde sich in Südamerika aufhalten, wo er damit beschäftigt wäre, spärlich bekleidete Frauen abzuschleppen.«
    »Das ist mein Arm«, klagte der einhändige Sensenmann. Er hob das abgetrennte Glied auf und versuchte, es wieder an seine Schulter zu stecken, doch der Arm fiel nutzlos zu Boden. »Was mache ich denn jetzt?«
    »Wenn du auch nur ein Fünkchen Anstand hättest, würdest du sterben«, blaffte Nikola ihn an. Sein Schwert blitzte in der Luft. Der mittlere Sichelträger starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an und warf ihm eine Obszönität an den Kopf, die selbst den verdorbensten Sünder zum Erröten gebracht hätte.
    »Ja, das ist mein Vater«, bestätigte Benedikt. Er bedachte ihn mit einem merkwürdigen Seitenblick und stürzte sich dann auf den dritten Mann, der nun die Frauen Angriff.
    »Hey, Fran. Diesen Blödsinn mit Südamerika hat sich Imogen nur ausgedacht, wahrscheinlich, um Ben den Schock zu ersparen, dass sein Vater von seinen Brüdern ermordet wurde. Also von Nikolas Brüdern. Nicht Bens Brüdern. Ich glaube, Ben hat überhaupt keine Brüder.« Nikola, du hast doch keine weiteren Kinder mehr, oder?
    Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, Weib!, japste Nikola. Er kämpfte mit dem Mann, der offenbar abgrundtief Böses gegen seinen Sohn und seine Tochter im Schilde führte. Er parierte dessen Schläge und stieß gleichzeitig mit dem Schwert zu, um ihn entweder kampfunfähig zu machen, zu entwaffnen oder niederzustrecken.
    Da du ja so beschäftigt damit bist, mit einem potenziellen Mörder über abgetrennte Körperteile und dergleichen zu diskutieren – der übrigens gerade versucht, seinen Arm mit seinem Gürtel wieder festzumachen (wobei mir übrigens auffällt, dass sein Gürtel keine so hübsche Prägung hat wie mein Geschenk) –, ist es deiner Aufmerksamkeit womöglich entgangen, dass ich gerade mit etwas beschäftigt bin, das meine gesamte Aufmerksamkeit beansprucht, und ich darum momentan nicht imstande bin, mit dir über triviale Themen zu plaudern. Aber wir können uns gerne später unterhalten, wenn ich mit diesem Schurken fertig bin.
    Das ist ja mal wieder typisch. Deine Geschwätzigkeit geht völlig in Ordnung, aber wenn ich mich mal zu Wort melde, dann heißt es gleich, es passt gerade nicht. Männer! In diesem Augenblick traf ihn eine Sichelklinge am Oberarm. Io zuckte zusammen und fragte mitfühlend: Bist du in Ordnung? Die Wunde sieht tief aus .
    Aber sie wird mich nicht aufhalten. Bleib in Deckung .
    »Was hat Imogen behauptet?«, fragte Fran kopfschüttelnd. Dann schnappte sie sich einen schweren Hammer, mit dem Zeltpflöcke in die Erde gerammt wurden, und schlug mit ihm nach einem der Männer.
    »Io, warum bist du mit meinem Vater hier?«, fragte Imogen, wirbelte dann herum und schrie »Finnvid! Eirik! Was treibt ihr beiden da hinten? Warum spielt ihr am Aurafotografie-Stand herum? Kommt lieber her und helft uns, diese Untoten auszuschalten!«
    Nikola

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