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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Stück Fleisch geben musste, um ihn ausreichend zu ernähren. Als er dann älter wurde, begann er Blut von lebendigen Tieren zu trinken und irgendwann später auch von Menschen. Das war eine sehr interessante Zeit, die ich vollständig dokumentiert habe. Eines Tages werde ich meine Forschungsergebnisse sicherlich veröffentlichen.«
    »Das würde garantiert einen faszinierenden Lesestoff abgeben.«
    Er sah mich misstrauisch über die Schulter hinweg an.
    »Das meine ich ernst. Ich habe mir niemals Gedanken darüber gemacht, was Baby-Vampire eigentlich essen. Ich bin einfach davon ausgegangen, naja, dass sie von ihrer Mutter trinken.«
    »So ist es auch. Sie werden zunächst gestillt. Nach ihrer Entwöhnung trinken sie dann Blut. Zumindest war es bei Benedikt so. Imogen war da anders, aber das lag wahrscheinlich daran, dass sie so sehr ihrer Mutter ähnelt. Benedikt schlägt eher nach mir.«
    »Interessant. Nimmst du eigentlich auch gelegentlich etwas anderes als Blut zu dir?«
    »Momentan nicht.« Gedankenversunken schob er den tief hängenden Ast einer riesigen Fichte beiseite. »Anfangs habe ich es versucht, doch ich wurde schwer krank. Um herauszufinden, was ich nicht vertrug, begann ich systematisch, die Nahrungsmittel, die ich nicht verdauen konnte, zu meiden. Nach zwei Jahren kam ich schließlich zu der Erkenntnis, dass mein Körper mit Nahrungsmitteln per se nicht zurechtkam. Dunkle verdauen Essen offenbar anders als die meisten.«
    »Ach. Das ist schräg. Und ab da hast du dann nur noch Blut getrunken?«
    »Ja.«
    »Warum hat dann diese Elizabet behauptet, dass du madenverseuchten Fasan magst?«
    Er seufzte tief, umrundete eine sonnige Stelle am Boden und setzte seinen Weg fort, wobei er weiterhin das Licht sorgfältig mied. »Wenn meine Angestellten bemerkt hätten, dass ich nicht esse, wären sie sicher misstrauisch geworden. Also habe ich mir überlegt, wie ich so tun kann, als würde ich Nahrungsmittel konsumieren. Ich ließ mir die Mahlzeiten hauptsächlich in meinem Arbeitszimmer servieren. War das nicht möglich, so sorgte ich dafür, dass sich stets einer meiner Hunde im selben Zimmer wie ich aufhielt. Und wann immer das Tier in meiner Nähe war, steckte ich ihm das Essen von meinem Teller zu. So vermied ich es, unliebsames Aufsehen zu erregen. Außerdem waren meine Hunde stets gut genährt und mein Koch glücklich.«
    »Du bist ganz schön gewitzt, weißt du das?«
    »Jetzt hätte ich aber auch eine Frage an dich, wenn ich darf.«
    »Schieß los. Ähm … das bedeutet so viel wie ›fang an‹.«
    Er zog die Hand, die er schon nach seinem Notizbuch ausgestreckt hatte, wieder zurück und sagte stattdessen: »Ich habe die Kurzfassung – wenn man es so nennen mag – davon, wie du zur Tat geschritten bist, zwar bereits gehört, aber nun hätte ich gern die vollständige Version. Weshalb hast du mich an Thor gebunden und meinen Kopf in meinen Mantel gewickelt?«
    Ich seufzte. »Ich habe schon befürchtet, dass du mich ohne eine ausführliche Erklärung nicht davonkommen lassen würdest. Die Wahrheit lautet: Deine Brüder – ja, wie soll ich sagen – deine Brüder hatten vor, dich zu ermorden.«
    »Ich bin unsterblich«, sagte er, nachdem er die Neuigkeit einige Sekunden verdaut hatte. Ich fand es äußerst interessant – und vielsagend – dass er keineswegs infrage stellte, dass seine Brüder ihm nach dem Leben trachteten.
    »Aber du kannst trotzdem getötet werden. Das hast du selbst gesagt.«
    »Ja, das stimmt, doch das ist kein einfaches Unterfangen.« Wieder schwieg er eine Minute. »Woher weißt du, dass sie vorhatten, mir Leid anzutun?«
    »Von Imogen.«
    Er sah mich verwirrt an, blieb jedoch nicht stehen.
    »Ich meine damit die Imogen aus meiner Zeit. Falls es dich tröstet: Sie war darüber sehr bestürzt. Ausgesprochen bestürzt sogar. Sie hat sich geweigert, diesen Wald noch einmal zu betreten oder sich dort von mir fotografieren zu lassen, weil sie damit so viele schlimme Erinnerungen verbindet. Ach du liebes bisschen, Imogen! Wir haben sie zurückgelassen!«
    »Wir werden in Kürze zu Hause sein.«
    »Nein, das werden wir nicht. Nikola, ob du es nun wahrhaben möchtest oder nicht, ich habe dich mit mir durch dieses Wurmloch oder Portal oder was immer zur Hölle das auch sein mag mitten ins einundzwanzigste Jahrhundert gezerrt. Wir schreiben das Jahr2012 , und obwohl Imogen noch am Leben ist – zumindest hoffe ich das … Oh, Mann, wenn dadurch, dass ich dich gerettet habe, alles

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