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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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wieder unter Kontrolle zu bekommen, aber schließlich nickte ich. »Ich bin nur noch ein bisschen benommen. Allerdings kann ich nicht nachvollziehen, wovon du sprichst.«
    »Hiervon«, entgegnete er und wies auf seinen Stiefel. An seinem Knöchel flatterten weiße Stoffreste. »Und davon.«
    Ich folgte seinem Blick und entdeckte ganz in unserer Nähe ein breit gebautes Pferd, das friedlich graste. Auch an seinem Zügel baumelte ein weißes Stückchen Stoff.
    »Das ist … das ist …« Ich schloss die Augen und versuchte, mich an den Namen des Pferdes zu erinnern.
    »Thor.«
    »Thor! Ja, richtig! Oh lieber Gott!« Mit dem Namen kam auch die Erinnerung an unsere Flucht durch den Wald wieder. Ich rappelte mich auf die Knie hoch und stützte mich auf Nikolas Arm. Schnell schaute ich mich um und rechnete schon beinahe damit, dass zwischen den Bäumen seine Brüder lauerten.
    Wir saßen im Schatten, doch die Sonne stand bereits hoch am Himmel. Ihre Strahlen fielen auf den Boden, das Pferd, uns beide … und das wirbelnde Ding, das in etwa sechs Metern Entfernung über der kleinen Kuppe schwebte. »Das wirbelnde Ding ist noch da, obwohl …« Auf der Unterlippe kauend stand ich auf. »Es sieht anders aus. Irgendwie matter, falls man das so sagen kann.«
    Nikola nickte. Dabei zuckte er schmerzerfüllt zusammen und legte die Hand an den Hinterkopf, ehe er sagte: »Da wir es benutzt haben, ist das nur logisch. Ich nehme an, dass dies das Objekt ist, das du gesehen hast, ehe du zu mir transportiert wurdest?«
    »Stimmt, aber was meinst du mit – oh, dein Kopf! Wie geht es dem?« Ich berührte ihn sanft und stellte fest, dass die Beule inzwischen schon kleiner geworden war.
    »Er schmerzt. Jemand hat mich auf den Hinterkopf geschlagen. Ja, genau da. Inzwischen ist es schon besser, aber als ich aufwachte, kam es mir vor, als wäre Alexander mit seiner gesamten Armee darüber hinwegmarschiert.«
    Ich ließ die Hände sinken, wandte den Blick ab und kämpfte gegen das nagende Schuldgefühl, dass ich seine Verletzung womöglich noch verschlimmert hatte. Ich räusperte mich und erklärte ihm: »Ich bin mir ziemlich sicher, dass dich einer deiner Brüder niedergeschlagen hat. Ähm – und wie geht’s dem Rest von dir?«
    »Ich fühle mich etwas mitgenommen, aber es geht mir von Minute zu Minute besser. Scheinbar verfüge ich über Kräfte, die die Heilung beschleunigen. Bevor du aufgewacht bist, habe ich mir diesbezüglich noch einige Notizen gemacht.« Er schüttelte seine Weste aus, streifte sie über und zog dann ein kleines Messer aus dem Stiefel. Damit schnitt er den Stofffetzen von seinem Knöchel und vom Steigbügel ab. »Warum hast du mich an ein Pferd gebunden und hierher geschleppt?«
    »Dir das zu erklären dürfte eine Weile in Anspruch nehmen. Aber die superkurze Version lautet: Ich habe das wirbelnde Ding gesehen und wusste, dass ich es riskieren musste.«
    »Was riskieren?« Stirnrunzelnd steckte er das Messer weg.
    »Dich in meine eigene Zeit mitzunehmen.«
    Er stand auf und sah mich eine ganze Weile einfach nur an. »Du hast bitte was getan?«
    »Willkommen im Jahr 2012.« Ich breitete lächelnd die Arme aus. »Ich glaube, es wird dir hier gefallen.«
    »Das ist gut möglich, allerdings werden wir das nie erfahren. Wir sind doch nicht durch die Zeit gereist, Io. Du bist nur über eine Wurzel oder einen Stein gestolpert und hast das Bewusstsein verloren.«
    »Du glaubst also nicht, dass wir durch das wirbelnde Ding gefallen sind?« Ich sah mich auf der Lichtung um, entdeckte jedoch keinerlei Hinweis darauf, in welchem Jahr wir uns befinden könnten. »Warum? Ich bin schließlich so in deine Zeit gereist.«
    »Es ist unmöglich, weil das da« – damit wies er auf das fragliche Objekt – »eindeutig ein Portal ist. Du hast selbst gesagt, dass es verblasst ist.«
    »Es sieht schon etwas durchscheinender aus, aber was hat das mit alledem zu tun?«
    »Als du hierher gereist bist, hast du etwas von seiner Energie verbraucht. Dadurch ist es schwächer geworden und verfügt nicht mehr über ausreichend Energie, um zwei Personen und ein Pferd zu transportieren.«
    »Oder aber, es hat uns zurückgeschickt und sieht darum jetzt so aus.«
    Er dachte darüber nach und wollte wohl gerade zu einer Diskussion mit mir ansetzen, als ich ihm mit einer Frage zuvorkam. »Woher weißt du, dass das ein Portal ist? Wusstest du schon die ganze Zeit, dass es sich hier befindet? Ich habe dir doch erzählt, dass ich durch ein waberndes,

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