Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
Vom Netzwerk:
er und deutete dabei auf die Straße. »Für Kopfsteinpflaster ist es zu glatt.«
    »Das nennt man Asphalt. Darin sind sogar Steine enthalten, nur sind sie zermahlen und mit anderen Stoffen vermischt. Das Ganze wird extrem hoch erhitzt, wodurch es flüssig wird. Dann gießt man es, solange es noch heiß ist, auf die Straße und glättet es, damit Autos darauf fahren können.«
    Er schnappte nach Luft und nahm das Notizbuch zur Hand. »Ich kann nicht fassen, dass ich mich hinsichtlich des Portals derart geirrt habe. Es sah jedenfalls ausgelaugt aus. Wenn das so weitergeht, werde ich ein neues Notizheft beginnen müssen.«
    »Ja, klar, am Anfang gibt es viel zu lernen, aber das ist normal. Schließlich musste ich mir auch erklären lassen, wie das Plumpsklo funktioniert.«
    »Du meinst den Nachtstuhl.«
    »Ja, ja. Ich will damit nur sagen, dass jetzt eben du dich nicht auskennst. Aber das macht nichts. Bei eventuellen Unklarheiten werde ich dir gern alles erklären. Lass uns jetzt in die Stadt gehen. Dort suche ich ein Telefon und rufe meine Cousine an, damit sie uns abholt.«
    Er atmete tief ein, und seine Finger zuckten.
    Ich grinste. »Wie viel hast du von diesem Satz verstanden?«
    »Eigentlich alles bis zu der Stelle mit dem Telefon.«
    Ich tätschelte mitfühlend seinen Arm. »In Kürze wirst du es verstehen. Zur Stadt geht’s hier lang, nach links.«
    Er betrachtete einen Augenblick nachdenklich die Straße, wendete dann das Pferd nach rechts und schickte sich an, Thor statt bergab den Berg hinaufzuführen. Dabei hielt er sich sorgfältig im Schatten der Bäume. »Nein. Ich weigere mich zu glauben, dass das Portal nicht verbraucht war. Darum gehen wir jetzt nach Hause. Ich werde dir beweisen, dass es trotz des wundersam glatten Kopfsteinpflasters unmöglich ist, dass wir ein erschöpftes Portal benutzt haben.«
    »Nikola, deine Burg existiert nicht mehr. Es tut mir leid. Es ist sicher traurig für dich, dass sich deine Kinder nach deinem Tod nicht mehr darum gekümmert haben, aber so ist es leider nun mal. Die Burg ist inzwischen eine Ruine. Laut meiner Cousine wurde ein Teil im neunzehnten Jahrhundert während des Krieges zerstört, und der Rest ist danach einfach verfallen.«
    Nikola erwiderte nichts. Ich sah, dass er mit den Zähnen knirschte. Schweigend führte er Thor und mich weiter die gewundene Straße bergauf. Wir gingen unter den Bäumen entlang und konnten so die Berghänge nicht sehen. Erst als wir das Ende des Waldes erreichten, blieb Nikola stehen, legte den Kopf in den Nacken und starrte in die Ferne.
    Auf der Spitze des Berges war die Burgruine deutlich zu sehen.
    »Es tut mir leid«, beteuerte ich erneut, stieg vom Pferd und legte Nikola die Hand auf den Arm. Die Erschütterung stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Es tut mir wirklich aufrichtig leid.«
    »Was? Die Tatsache, dass mein Heim zerstört ist«, fragte er, wobei sein Blick auf den Überresten der Burg ruhte, »oder dass ich die Ernüchterung erleben muss, dass ich doch keine Ahnung habe, wie die Welt funktioniert?«
    »Der Burg wegen«, sagte ich zu ihm und gab endlich dem Bedürfnis nach, das ich die ganze Zeit unterdrückt hatte, und nahm ihn in den Arm. Sofort stieg mir sein verführerischer Duft in die Nase. Ich vergrub mein Gesicht an seinem Hals, atmete tief ein und kämpfte dabei verzweifelt gegen den Drang an, ihn zu beißen.
    Dieses überwältigende Verlangen, zuzubeißen, erschreckte mich nach wie vor, doch da Nikola es so völlig gelassen hinnahm, wollte auch ich es ertragen und mich bemühen, meinen Verfolgungswahn, dass auch ich mich in einen Vampir verwandeln könnte, zu verdrängen.
    Auch er schlang die Arme um mich und zog mich an seinen Körper. In meinem Bauch tanzten kleine, glückliche Schmetterlinge.
    Ich habe dir erklärt, dass man so nicht zu einem Dunklen wird.
    »Ich weiß. Aber wie erklärst du dir sonst, dass ich dich beißen möchte? Meine anderen Sexualpartner habe ich nie gebissen. Das sieht mir überhaupt nicht ähnlich. Und fang jetzt nicht davon an, dass ich auch behauptet habe, dass ich nur mit Männern schlafe, die ich schon längere Zeit kenne, denn es ist mir durchaus klar, dass ich in dieser Hinsicht ebenfalls völlig untypisch gehandelt habe.«
    »Das wollte ich überhaupt nicht sagen«, versicherte er und setzte einen erhabenen Gesichtsausdruck auf.
    Ich hob tadelnd den Finger und biss ihm ins Kinn. »Sagen wolltest du es vielleicht nicht, aber gedacht hast du es.«
    »Das kann sein.« Er ließ

Weitere Kostenlose Bücher