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Keinen Plan, ein Paar Socken und 1000 km vor sich...

Keinen Plan, ein Paar Socken und 1000 km vor sich...

Titel: Keinen Plan, ein Paar Socken und 1000 km vor sich... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sebastian Sedlacek
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und der Anfangsverdacht unsererseits, dass die belegten Herbergen auf sie
zurückzuführen sind, bestätigt sich nicht. Es waren Schulklassen, die für den
Mangel an Betten gesorgt haben. Jedem sei das Bett gegönnt, aber es ist
wirklich ärgerlich, wenn man um 14:00 Uhr in einem Dorf mit nachweislich
mehreren Herbergen ankommt und die ersten zwei per se ausscheiden, weil sie
vorab komplett gebucht wurden. Alex und ich haben in der Dritten Glück und
bekommen eines der letzten Betten. Für uns war es nur ärgerlich, andere hatten
weniger Glück und mussten Hotelzimmer buchen. Ich habe zwar nicht mitbekommen,
dass jemand kein Bett bekommen hat, aber bei der damaligen
Ressourcenmangelverwaltung gehe ich stark davon aus. So bleibt halt im Nachgang
eine Mischung aus dem guten Eindruck, den die Gruppe durch ihr positives
Verhalten an den Tag gelegt hat, und der Tatsache, dass 40 Leute nun einmal
auch Krach für 40 machen. Wenn man alleine oder in Kleinstgruppen unterwegs
ist, ist es angenehmer, ihnen nicht zu begegnen. Aber ich denke unsere Gruppe
von 4-8 Personen ist dem ein oder anderen auch nicht nur in guter Erinnerung
geblieben. Man denke nur an die abendlichen gegensätzlichen Ansichten in Bezug
auf Fenster oder Türen. Zurück zum Geschehen: Es ist 14:30 Uhr, Alex und ich
haben unsere Kojen gesichert und ich werde melancholisch. Alle sind verstreut,
Alex und ich übrig und es sieht danach aus, dass auch keiner mehr kommt. Die
Herberge ist voll! Das ist nicht nach meinem Geschmack. Doch die Tür geht auf
und Jacqueline erklärt freudestrahlend, dass sie das letzte Bett ergattert hat.
Catia, die später kommt, wird abgewiesen. Zumindest sind wir zu dritt und Catia
ist auch irgendwo in der Stadt. So waschen wir erst einmal und ich mache mich
auf die Suche nach einem Friseur. Mir sind die Haare wieder zu lang und ich
will eine komplette Rasur. Dann habe ich zumindest ein paar Tage länger Ruhe. Ich
finde direkt gegenüber der Herberge einen kleinen Friseur, der immerhin mit
einem Elektrorasierer aufwarten kann, aber eine richtige Rasur machen sie hier
auch nicht. Ich mache für 17:30 Uhr einen Termin und mich mit Jacqueline auf
den Weg zum Einkaufen. Wir treffen dann doch noch bekannte Gesichter: Joy und
Karl-Heinz im Supermarkt, die beiden Hamburger Mädels auf der Suche nach einem
Zimmer – sie sollten auch noch eins bekommen – und dann Nikki, die in der
öffentlichen Herberge untergekommen ist und berichten kann, dass Andreas und
Catia ebenfalls dort sind. Annina hat ebenfalls ein Zimmer bekommen. Wir
verabreden uns für 19:30 Uhr zum Essen, Jacqueline erklärt sich bereit den
anderen Bescheid zu geben. Ich gehe erstmal zum Friseur, bekomme sogar noch eine
„Haarwäsche“ für meinen getrimmten Schädel und ein Feuerzeug mit Taschenlampe
und Namenszug des Friseurladens. Ich hab ja auch nicht schon genug Krempel
dabei … ich bedanke mich artig und gehe schnurstracks in den Waschraum der
Herberge und erledige nun den Rest mit meinem Nassrasierer. So blank poliert
fühle ich mich doch wieder besser. Es bleibt noch Zeit, den Blog ein bisschen
zu ergänzen, wie schon bemerkt reicht es allerdings in den Tagen nur für Anfang
und Ende, sowie die Kilometer der einzelnen Tagesetappen. Der Rest wird mir zu
viel.
    Ich gehe frühzeitig zum Abendessen und wen treffe ich? Die
Österreichertruppe, die drei Amerikanerinnen und und und. Es ist doch
erstaunlich, wie man sich nachmittags mit dem Dorf noch gar nicht anfreunden
kann und eigentlich nur weiter möchte und vier Stunden später ist man mitten
unter bekannten Gesichtern und freut sich des Lebens. Wir essen zu siebt
(Catia, Annina, Nikki, Alex, Andreas, Jacqueline und ich) zu Abend und ich gehe
gut gelaunt ins Bett.

11.06.: Triacastela – Sarria (25,9km)
    Jacqueline, Alex und ich frühstücken heute Morgen gemeinsam
in der gleichen Bar, in der wir auch gestern zu Abend gegessen haben.
Jacqueline macht genau das, was ich in diesem Urlaub gelobt habe, nicht zu tun
– sie plant! Ich kann sie mehr als verstehen, aber hier plane ich definitiv
nicht über die nächsten zwei Essen hinaus. Aufgrund der Etappenkonstellation
entscheidet sie sich für die kürzere Wegalternative, um dann vielleicht noch
ein oder zwei Orte weiter zu gehen, weil die Bettensituation in Sarria nicht
viel hergeben soll. Alex und ich wollen der längeren Wegempfehlung folgen … ein
Bett haben wir immer bekommen. Ich habe keine Lust mich verrückt zu machen,
oder meinen Tagesablauf nach

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